Mit einem letztendlich gerechten 2:2 (0:2)-Unentschieden trennten sich der TSV Lohr und die SpVgg Hösbach-Bahnhof am Mittwochabend im Nachholspiel der Fußball-Bezirksliga West. Dabei holten die Gastgeber einen 0:2-Rückstand auf und stießen auf Relegationsplatz zwei vor.
"Es war ein richtiges Spitzenspiel. Im Endeffekt ist das Ergebnis gerecht, mit dem 2:2 können wir leben", bemühte sich Gäste-Trainer Jürgen Baier, der Punkteteilung etwas Positives abzugewinnen. Wenngleich der Gesichtsausdruck des früheren Profis Bände sprach und er seine Enttäuschung nur schwer verbergen konnte. Denn nach der frühen 2:0-Führung sahen seine Jungs lange Zeit wie der sichere Sieger aus und hätten sich dadurch an der Konkurrenz aus Lohr und Eisingen vorbei auf den zweiten Platz vorschieben können.
Zwei frühe Treffer von Torjäger Patrick Schneider
Es lief anfangs prächtig für die Gäste mit ihrem überragenden Torjäger Patrick Schneider. Nach einem Patzer des ansonsten so souveränen TSV-Torhüters Andreas Jetzlaff reagierte Schneider blitzschnell und schob bereits nach sechs Minuten zum 0:1 ein.
Gut zehn Minuten später zeigte Schiedsrichter Maximilian Ziegler nach einer unglücklichen Szene im Strafraum auf den Elfmeterpunkt, Schneider verwandelte eiskalt zum 0:2. "Natürlich ist das blöd gelaufen. Da liegst du 0:2 hinten, und wieder einmal hat Patrick Schneider zweimal getroffen", stellte Lohrs Spielertrainer Julian Genheimer hernach fest. Dabei habe seine Mannschaft bereits zu diesem Zeitpunkt versucht, das Spiel zu gestalten. Dennoch wirkten die robusten Bahnhöfer in dieser Phase reifer und gefährlicher. Den Hausherren gelang im ersten Durchgang trotz optischer Vorteile kaum ein Vorstoß in den gegnerischen Strafraum. Die wohl beste Möglichkeit hatte Albert Grenz, der nach glänzender Vorarbeit von Ardit Bytyqi jedoch aus kurzer Distanz an Gäste-Torwart Jannik Väth scheiterte.
Nach einer knappen halben Stunde dann das verletzungsbedingte Ausscheiden des zweifachen Torschützen Patrick Schneider. "Patrick ist unser Hero, und natürlich wissen das die Gegner auch und schöpfen Hoffnung", räumte Jürgen Baier ein.
Siebtes Spiel in knapp drei Wochen
Denn die Auswechslung des Top-Torjägers der Liga machte sich im Spiel der Gäste deutlich bemerkbar. Erst recht in der zweiten Halbzeit, als die Hausherren noch einmal eine Schippe drauf legten. Und das, obwohl sie immerhin bereits ihr siebtes Spiel in knapp drei Wochen absolvierten. Bereits kurz nach dem Seitenwechsel sorgte der TSV mit einer sehenswerten Kombination für Aufmerksamkeit, als Johan Brahimi von der Mittellinie aus Albert Grenz bediente. Der legte das Leder quer zu Manuel Englert, dessen Schuss jedoch in den Armen des gegnerischen Keepers landete.
Lohr präsentierte sich als die deutlich aktivere Mannschaft mit gefälligen Kombinationen. In der 70. Minute war es dann soweit: Die Gäste klärten nach einem Eckball nicht konsequent, so dass Ardit Bytyqi das Leder zum verdienten 1:2-Anschlusstreffer über die Linie drückte. Und keine fünf Minuten später hatten die Einheimischen erneut Grund zum Jubeln, als der aufgerückte TSV-Spielertrainer Julian Genheimer, nach schöner Vorarbeit von Tim Wagner, zum Kopfball hochstieg und den verdienten Ausgleich erzielte.
So blieb es bis zum Schluss spannend im Spitzenspiel, doch hatte keine der beiden Kontrahenten die zwingende Möglichkeit, die Partie für sich zu entscheiden.
Unter den Zuschauern war auch Lohrs künftiger Trainer Christian Graf, derzeit noch in Diensten des Ligakonkurrenten TG Höchberg, der mit seiner Mannschaft an diesem Samstag, 20. April, den TSV Lohr, am letzten Spieltag dann Hösbach-Bahnhof zu Gast hat und somit noch das Zünglein an der Waage werden könnte.
Lohr: Jetzlaff – Erlenbach (72. Celike), Muth, Genheimer, M. Englert (70. Sen), Bytyqi, Wagner, Kirchgeßner, Brahimi, A. Englert, Grenz.
Hösbach-Bhf.: Väth – Kempf, Fuchsbauer, Hoffmann, Mühlhoff, M. Hein, Sittinger, Schneider (28. Braun), Büttner (59. Riedl, 64. Lutze), Weineck, D. Hein.
Schiedsrichter: Ziegler (Lindach). Zuschauende: 200. Tore: 0:1, 0:2 Patrick Schneider (6., 19.), 1:2 Ardit Bytyqi (70.), 2:2 Julian Genheimer (74.).