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Fußball: Bezirksliga West
Der TSV Lohr zieht den Bezirksliga-Marathon durch: Auch gegen den SSV Kitzingen reicht die Kraft noch zum Sieg
Im Nachholspiel der Bezirksliga West gehen die Lohrer Fußballer als Sieger vom Feld, obwohl sie zwischenzeitlich vom fünften Spiel in nur elf Tagen gezeichnet scheinen.
Alexander Schmidbauer (vorne) vom SSV Kitzingen behauptet sich im Zweikampf gegen Spielertrainer Julian Genheimer (links) und Johan Brahimi vom TSV Lohr.
Foto: Jürgen Sterzbach | Alexander Schmidbauer (vorne) vom SSV Kitzingen behauptet sich im Zweikampf gegen Spielertrainer Julian Genheimer (links) und Johan Brahimi vom TSV Lohr.
Jürgen Sterzbach
 |  aktualisiert: 17.04.2024 02:48 Uhr

Woher sie die Kraft nehmen, wissen sie selbst nicht so genau. Trotzdem wollen sie so lange wie möglich auf dieser Euphoriewelle reiten. Für die Fußballer des TSV Lohr reichte es auch beim SSV Kitzingen für ein 1:0 (0:0) – ein Ergebnis, mit dem die Gastgeber als die aktivere Mannschaft im Nachholspiel der Fußball-Bezirksliga West am Mittwochabend so gar nicht zufrieden waren.

"Beim Alex sind die Beine leicht", feixte der Lohrer Spielertrainer Julian Genheimer in Richtung Alexander Schubert, als beide versuchten zu erklären, wie es gelungen war, trotz eines laut Co-Trainer Schubert "brutalen Programms" von acht Spielen an 21 Tagen zuletzt vier Siege und ein Unentschieden zu erzielen und im Dreikampf um Relegationsplatz zwei weiter die beste Ausgangslage zu haben.

Siedler stehen tief und setzen auf Konter

Eine der ersten Aktionen Schuberts nach Spielende war es, dass er sein Handy zückte und die weiteren Ergebnisse nachschaute. Dass Hösbach-Bahnhof, direkter Konkurrent um Platz zwei und Gegner der Lohrer am nächsten Mittwoch, 17. April, schon nach 70 Minuten seine Aufgabe gegen Großheubach (4:0) abhaken und mit seinen Kräften haushalten konnte, störte sie nicht. Genheimer erklärte dazu: "Du musst in dieser ausgeglichenen Liga immer und gegen jeden alles geben."

Was der SSV Kitzingen bewies. Die Siedler legen sich ins Zeug dafür, die Saison noch auf einem Nichtabstiegsplatz zu beenden. In der vergangenen Runde war ihnen das mit einem 4:2-Sieg am letzten Spieltag in Lohr gelungen. Der SSV war erstmals in diesem Jahr in sein natürliches Habitat, das Sportgelände Schwarze Erde, zurückgekehrt, nachdem er die vorherigen drei Heimspiele auf dem Kunstrasenplatz im Sickergrund-Stadion ausgetragen hatte.

Gegen die Lohrer Langstreckenläufer stand der SSV tief und setzte nach vorne auf Sprints. Je länger die Partie dauerte, umso mehr setzte sich diese Taktik durch. "Wir wussten, dass der Gegner einige Englische Wochen hinter sich hat. Wir wollten lange die Null halten und dann den einen oder anderen Konter zu setzen", erklärte SSV-Trainer Thomas Beer. Die beste Chance der Kitzinger vergab Mario Paul, als er freistehend aus zehn Metern über das Tor schoss (70.).

Beim Tor lässt Lohr seine Klasse aufblitzen

Im Gegenzug ließ Lohr seine individuelle Klasse aufblitzen und den Ball mit einem gewieften Doppelpass schnell um die Abwehr laufen, bis Tim Wagner in zentraler Position den Abschluss nahm. Es sollte das einzige Tor dieser Partie bleiben (71.). "Aus dem Spiel heraus lief bei uns diesmal nicht so viel zusammen, trotzdem haben wir noch die Qualität, ein Tor zu schießen. Auch danach haben wir das ordentlich gespielt", erklärte Genheimer.

Manuel Englert (Mitte) vom TSV Lohr wird von Eric Köhler (links) und Fabio Vogel vom SSV Kitzingen begleitet.
Foto: Jürgen Sterzbach | Manuel Englert (Mitte) vom TSV Lohr wird von Eric Köhler (links) und Fabio Vogel vom SSV Kitzingen begleitet.

Zwar rannten die Kitzinger gegen die nun verteidigenden Lohrer an, doch selbst die Wucht und das Tempo von Alexander Schmidbauer, der den TSV über rechts ein ums andere Mal bedrängte, ein akrobatischer Fallrückzieher von Mario Paul und ein Kopfball des nach vorne aufgerückten Dennis Ketturkat veränderten das Ergebnis nicht mehr.

Ein 3:4 gegen Hösbach, 1:2 gegen Hain, 1:2 gegen Eisingen und jetzt 0:1 gegen Lohr waren somit die Ergebnisse der Siedler gegen die ersten Vier der Liga. Entsprechend diesig war die Stimmung von Thomas Beer: "In allen vier Spielen war es knapp, wir hätten jedes Mal etwas holen können. Aber nur von guten Spielen können wir uns halt nichts kaufen."

Auf Kitzingen und Lohr warten direkte Duelle

In ihren letzten sechs Saisonspielen treten die Kitzinger nun noch gegen fünf direkte Konkurrenten an, die ebenfalls um den Klassenerhalt kämpfen. Für den SSV Kitzingen geht es an diesem Sonntag, 14. April, gegen den nur zwei Punkte und drei Plätze besser platzierten ETSV Würzburg weiter (15 Uhr). Der nach der Winterpause weiterhin ungeschlagene TSV Lohr – acht Spiele, sechs Siege – empfängt zur gleichen Zeit den TSV Rottendorf und erwartet am nächsten Mittwoch, 17. April, die SpVgg Hösbach-Bahnhof zum nächsten Spitzenspiel (18 Uhr).

Fußball: Bezirksliga West, Männer
SSV Kitzingen – TSV Lohr 0:1 (0:0).
Kitzingen:
Seufert – Dlab, Scheider, Ketturkat, Vogel – Häfner, Köhler – Schmidbauer, Paul, Rüdinger (74. Friedel) – Hofrichter (63. Buchner).
Lohr: Jetzlaff – Muth (63. Celiker), A. Englert, Genheimer, Erlenbach (90.+3 Dietrich)– Brahimi, Grimm – Bytyqi, Kirchgeßner, Wagner – M. Englert (63. Grenz).
Schiedsrichter: Striebich (Thuisbrunn). Zuschauende: 60. Tor: 0:1 Tim Wagner (71.).

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