Als am Sonntagnachmittag kurz vor fünf Uhr Schluss war und die gastgebende (SG) SC Roßbrunn-Mädelhofen im Spiel der Fußball-A-Klasse Würzburg 4 gegen die SG Laudenbach/Himmelstadt 3:3 gespielt hatte, kam aus den Reihen der Heimelf die berechtigte Frage auf: "Sind wir jetzt eigentlich Meister?" Angesichts der Tatsache, dass Verfolger SG Remlingen-Holzkirchen mit 3:1 gegen den TV Marktheidenfeld gewonnen hatte, wurde erst einmal nachgerechnet.
Die Rechnung zeitigte angesichts der Tatsache, dass Remlingen-Holzkirchen nur noch ein Spiel in dieser Saison zu bestreiten hat und daher bei einem Drei-Punkte-Rückstand aufgrund des verlorenen direkten Vergleichs nicht mehr vorbeiziehen kann, ein eindeutiges Ergebnis. Das lautete: Roßbrunn-Mädelhofen ist Meister.
Als das dann geklärt war, wurden nicht nur allerhand Getränke über das Roßbrunner Sportgelände gereicht, sondern aus einem Karton auch gleich die Meister-T-Shirts mit dem Aufdruck "Meister 2022-24 SC Ro/M" hervorgeholt.
Zwei Jahre in Folge auf Platz eins
Das mit den Meisterjahren war übrigens kein Druckfehler. Die Spielgemeinschaft, in der nicht nur Kicker aus Roßbrunn und Mädelhofen, sondern auch welche aus der zweiten Mannschaft des Kreisligisten TSV Uettingen spielen, war bereits im vergangenen Jahr Meister der A-Klasse Würzburg 4 gewesen, hatte da aber auf den Aufstieg in die Kreisklasse verzichtet. Der Grund war gewesen, dass 2023 nach dem A-Klassen-Titelgewinn in der ersten Uettinger Mannschaft noch einige Personalien nicht geklärt waren. "Wir wussten nicht, ob wir vielleicht drei oder vier Leute an die erste Mannschaft abgeben müssen. Deshalb war uns das da zu unsicher", erklärte SG-Coach Matthias Horn.
2024 steht die Uettinger Kreisliga-Mannschaft als Tabellenvierter nicht nur personell besser da als im Vorjahr, sondern auch tabellarisch. Sie besitzt sogar Chancen auf die Rückkehr in die Bezirksliga. Das wiederum hat positive Auswirkungen auf die mit dem SC Roßbrunn-Mädelhofen verbandelte zweite Mannschaft: "Dieses Jahr gehen wir hoch. Die erste Mannschaft hat jetzt genügend Spieler", hatte SC-Sportleiter Kevin Ille bereits vor der Partie klargemacht.
Der künftige Kreisklassist ist nach den Worten von Matthias Horn eine "Kombination aus älteren und sehr jungen Spielern". Bekanntester Akteur im Team ist der 40-jährige Peter Endres, der nach Engagements in der Jugend des FC Bayern München, beim SV Darmstadt 98 oder beim FC Würzburger Kickers wieder in seiner Uettinger Heimat die Fußballschuhe schnürt. Dazu kommen ein paar frühere Uettinger Bezirksliga-Kicker, an denen sich die Jungen im Team orientieren können.
Wie wichtig die Älteren für die Mannschaft sind, zeigte sich im Spiel gegen Laudenbach/Himmelstadt. Als in der Schlussphase Peter Endres, Ulli Bieber und der Dreifach-Torschütze Manuel Rockenmaier ausgewechselt wurden und vom Feld gegangen waren, wurde aus einer 3:1-Führung schnell ein 3:3. Und vier Minuten vor dem Ende rettete Keeper Yannik Jäger mit seiner Fußabwehr gegen den frei stehenden Gästespieler Daniel Schäfer nicht nur das 3:3, sondern auch die anschließende Meisterfeier.
Lautstarke Gesänge mit T-Shirts und Getränken
Die kam dann, nachdem nachgerechnet worden war, auch schnell auf Touren – mit T-Shirts und Getränken. Und 1240 Kilometer nördlich der italienischen Hauptstadt erschallte der Gesang: "Immer wieder, immer wieder, immer wieder SC RoM!"