
30 Punkte nach zehn Spielen, volle Ausbeute also, mit 45:6 Toren. Am Saisonstart des TSV Mainbernheim in der Fußball-A-Klasse 3 gibt es wahrlich nichts zu mäkeln. Wo andere vielleicht in Euphorie ausbrechen würden, beurteilt Markus Hartsch die Startbilanz seines Teams aber eher pragmatisch.
"Wir sind natürlich sehr zufrieden, wirklich überraschend kommt das aber nicht", sagt der Trainer und weiß, dass die Konkurrenz den TSV vor Saisonbeginn als Favoriten auf die Meisterschaft gesehen hatte. Deshalb sind es erwartete Erfolge, welche die Bärenstädter im bisherigen Saisonverlauf erzielt haben.
Die gestiegenen Erwartungen im Klub, der seit langem ein Grenzgänger zwischen der A- und Kreisklasse ist, nähren sich auch aus den Transferaktivitäten des Sommers. Denn für einen A-Klassisten hat sich der Verein aus dem Landkreis Kitzingen prominent verstärkt. So fanden unter anderem Julian Müsch (SC Schwarzach), Fabian Zehn (SSV Kitzingen) und Florian Gaubitz (FC Geesdorf) den Weg nach Mainbernheim. Zwei Spieler von aktuellen Bezirksligisten und ein weiterer von einem Bayernliga-Aufsteiger also.
Bis heute ärgert den Trainer die Niederlage in der Relegation
"Das sind alles Mainbernheimer Jungs," erklärt Hartsch den Heimatbezug, der diese Zugänge erst möglich gemacht hat. Doch nur an der erhöhten Kaderqualität möchte der Trainer die jüngsten Erfolge nicht festmachen. Man habe ja schon in der Rückrunde der vergangenen Saison "alles gewonnen", verweist Hartsch auf damals ebenfalls elf Siege am Stück.
Dem FV Ülkemspor Kitzingen musste Mainbernheim am Ende trotzdem den Vortritt lassen und sich in der Relegation am Aufstieg versuchen. Das gelang nicht. Der TSV unterlag im Entscheidungsspiel in Kist dem FV Bergrothenfels/Hafenlohr mit 1:3. "Das haben wir total vergeigt. In dem Spiel hätten wir zehn Tore schießen können", ärgert sich Markus Hartsch noch heute über die vertane Chance.
Im zweiten Anlauf soll's nun aber in die Kreisklasse gehen. Daran lässt auch der Trainer keinen Zweifel. "Man muss klar sagen, dass wir mit der Qualität nichts in der A-Klasse verloren haben und Meister werden müssen. Der Favorit sind wir, zu 200 Prozent, und nach der verlorenen Relegation in der Bringschuld", nimmt Hartsch kein Blatt vor den Mund.
Die Eindrücke der bisherigen Spiele, in denen der TSV nie weniger als vier Tore erzielte, bestätigen ihn. Die Mannschaft spiele richtig guten Fußball, sei ehrgeizig und auch das Zusammenspiel funktioniere trotz der vielen neuen Spieler schon hervorragend, kann sich der Trainer am Auftritt seiner Jungs erfreuen.
Gegner sagen Spiele gegen Mainbernheim aus Spielermangel ab
Viel geringer fällt der Spaßfaktor derweil bei den meist hoffnungslos unterlegenen Gegnern aus. So fanden die Spiele gegen Schwarzach II, Schernau und Hohenfeld gar nicht erst statt und wurden per Sportgerichtsurteil für Mainbernheim gewertet. Die Begegnung mit Sulzfeld II am vergangenen Wochenende fiel wegen Unbespielbarkeit des Platzes im Maustal aus, soll aber nachgeholt werden.
Ein Muster hinter der Absagewelle will Markus Hartsch indes nicht vermuten. Bei der einen oder anderen Absage wundere man sich zwar schon etwas, meint er. Aber die drei Vereine hätten sie jeweils damit begründet, nicht genügend Spieler gehabt zu haben: "Das respektieren wir. Ich will niemandem etwas unterstellen."
Über kurz oder lang dürfte die Konkurrenz-Situation in der Liga für den TSV ohnehin wieder steigen. Denn nach einem fest angepeilten Aufstieg in dieser Saison traut Markus Hartsch seinem "jungen und ausbaufähigen Team" auch in der Kreisklasse einiges zu. Daher sei mittelfristig sogar die Kreisliga das Ziel, gibt er für die nächsten Jahre aus.