Es war wieder nichts mit den erhofften drei Punkten für den Bayernliga-Aufsteiger FC Geesdorf. Beim 0:2 (0:2) gegen die DJK Ammerthal blieb Spielertrainer Jannik Feidel hinterher die Erkenntnis: "Keins schießen, zwei kriegen, da geht die Niederlage wohl in Ordnung", fasste er lapidar zusammen.
Ganz so leicht zu erklären waren die 90 Minuten für Feidel nicht. Über weite Strecken hatte er einen offenen Schlagabtausch gesehen. Was vor allem anfangs stimmte, doch die Oberpfälzer bestraften eben die Fehler des Gegners konsequenter als die Geesdorfer.
Luca Fischer hat die Geesdorfer Führung auf dem Fuß
Der FC hätte zu Beginn in Führung gehen müssen, als Luca Fischer, schön frei gespielt von halb links, nur noch am Reflex von DJK-Torwart Christoph Sommerer scheiterte (9.). Im Gegenzug besaßen die vorne stets gefährlich wirkenden Ammerthaler ihre erste Chance auf Einladung der FC-Defensive: Mittelstürmer Giuliano Nyary legte frei vor FC-Torwart Marcel Weid quer, doch Sascha Luft schoss den Ball fast unbedrängt über das Tor (10.).
Diesen Fauxpas bestrafte Geesdorf wieder nicht. Jonas Münzberg hätte einen Spielzug am langen Eck stehend nur veredeln müssen, doch blockte ein Ammerthaler mit einer schier unglaublichen Grätsche den Ball noch ab (15.). Und noch eine Chance ließ Geesdorf aus, als Vincent Held auf Yasir Aldijawi passte. Dieser zögerte aber beim Abschluss einen Tick zu lange (24.).
Als sich Daniel Gömmel energisch durchgesetzt und von der Grundlinie zurück auf Nyary gespitzelt hatte, brauchte der nur noch zum 1:0 für die DJK einschieben (26.). Kurz danach leitete ein leichter Abspielfehler am eigenen Strafraum das 0:2 ein. Gömmel ging energisch dazwischen, bediente wieder Nyary, der in Torjägermanier einschoss (29.).
Geesdorf lädt den Gegner am Strafraum zu Chancen ein
Vor allem diese beiden Szenen prangerte Geesdorfs Spielertrainer später an: "Wir schenken hinten zu leicht die Bälle her. Wir müssen lernen, diese Dinge abzustellen." Und eben die eigenen Hochkaräter "zwingend machen", wie er es sagte. Denn: "Wenn du hier mal 2:0 in Führung gehst, oh Mann", sprudelte es emotional aus dem 26-Jährigen heraus.
In der Folge machten die wesentlich erfahreneren Ammerthaler, die vor allem in der Offensive um den überragenden Tim Sulmer einiges zu bieten hatten, das Spiel. Vorne ließen sie gute Möglichkeiten aus, nur hinten wirkten sie anfällig, doch Geesdorf gelang das Anschlusstor nicht. Helds indirekter Freistoß aus elf Metern landete in der Mauer (60.).
Auch wenn noch kein Sieg heraussprang: Feidel sieht viel Positives. So "richtig hergespielt worden" sei man bislang nicht, mit etwas Fortune hätte das Pendel in den fünf Spielen auch für seinen FC ausschlagen können. "Wir sind gut angekommen in der Bayernliga. Es ist immer noch ein Lernprozess, wir sind im Schnitt einfach sehr jung."
Simon Weiglein will kein Schulterklopfen mehr, sondern Punkte
Selbst der mit 29 Jahren älteste Geesdorfer Simon Weiglein sieht sich in einem solchen: "Wir müssen alle dazu lernen, das gilt auch für mich. Es bringt nichts, jetzt Trübsal zu blasen. Es bringt aber auch nichts, wenn dir der Gegner hinterher auf die Schulter klopft, du aber hast keine Punkte."
Das soll sich an diesem Samstag (15 Uhr) bei Mitaufsteiger SpVgg SV Weiden ändern. "Wir hatten uns in der Woche vorgenommen, einen Dreier zu holen. Das können wir noch schaffen", schaute Feidel voraus. Die Weidener haben wie Geesdorf bisher drei Punkte.
Mit Marius Wiederer und Torwart Maximilian Humpenöder werden den Geesdorfern zwei Akteure länger fehlen. Wiederer zog sich beim denkwürdigen 2:2 in Großbardorf einen Kreuzbandriss zu, Humpenöder kugelte sich die Schulter aus.
Die Oberpfälzer bezwangen ausgerechnet Regionalliga-Absteiger SC Eltersdorf kürzlich mit 3:1, ansonsten war für sie noch nichts Zählbares zu holen. Weidens Sportleiter Rüdiger Hügel ist vor dem Besuch aus Geesdorf dennoch guter Dinge: "Das ist eine weitere Chance für uns. Die Mannschaft wächst weiter zusammen, das stimmt mich positiv für die Zukunft."