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Fußball: Bayernliga Nord
Fußball-Bayernliga: Erst nach drei Stunden war Schluss - was da alles in Großbardorf passiert ist
Warum für die Partie in Großbardorf zwei Rasenplätze benötigt wurden und sich die Zuschauenden um 180 Grad drehen mussten. Geesdorfer Torwart zieht sich Schulterverletzung zu.
Shaban Rugovaj (Mitte) und der TSV Großbardorf (Szene vom Pokalspiel in Eisingen) gaben in einem denkwürdigen Spiel gegen den FC Geesdorf eine 2:0-Führung aus der Hand und mussten sich mit einem 2:2 begnügen.
Foto: Heiko Becker | Shaban Rugovaj (Mitte) und der TSV Großbardorf (Szene vom Pokalspiel in Eisingen) gaben in einem denkwürdigen Spiel gegen den FC Geesdorf eine 2:0-Führung aus der Hand und mussten sich mit einem 2:2 begnügen.
Günter Madrenas
 |  aktualisiert: 18.02.2024 15:07 Uhr

Womöglich ein Novum, zumindest absoluten Seltenheitswert besaß das, was sich am regnerischen Freitagabend in der Bioenergie-Arena abgespielt hat: Die Partie der Fußball-Bayernliga Nord zwischen dem TSV Großbardorf und dem FC Geesdorf, die 2:2 (1:0) endete, wurde wie immer auf dem Spielfeld vor der Tribüne eröffnet. Und endete auf dem Rasenplatz hinter der Tribüne. Die Zuschauer mussten sich quasi zum Weiterschauen nur um 180 Grad drehen, etwas nach oben gehen und hatten dann aber kein schützendes Dach mehr über dem Kopf.

Verletzung überschattet die Partie

Auslöser war eine Szene, die die Begegnung überschattete: Gästekeeper Maximilian Humpenöder, bis zu diesem Zeitpunkt ein zuverlässiger Rückhalt seiner Mannschaft, kugelte sich nach ersten Informationen die Schulter aus (58.). Das hatte eine ca. 45-minütige Unterbrechung zur Folge. Der Keeper wurde, im Strafraum am Boden liegend und später auch durch einen großen Sonnenschirm vor dem Regen geschützt, versorgt, bis der Rettungswagen eintraf.

An eine Fortführung des Spiels auf diesem Platz war angesichts des dunklen und wolkenverhangenen Himmels und keinem Flutlicht nicht zu denken. Kurzerhand ging es auf das andere Spielfeld, das auch offiziell abgenommen ist. 

Strohmenger verschießt Elfmeter, Schwab fliegt mit Rot vom Platz

Die Hausherren starteten vom Anpfiff weg entschlossen durch. Und erfolgreich. Jannik Göller spielte den Ball perfekt in den Lauf von Shaban Rugovaj, der zum frühen 1:0 vollendete. Die Grabfeld-Gallier setzten nach: Tim Strohmenger scheiterte allein vor Torwart Maximilian Humpenöder (5.). Der war der Garant dafür, dass es zur Pause nur 0:1 stand. Er parierte auch den von Tim Strohmenger geschossenen Foulelfmeter (18.), als er die richtige Ecke ahnte.

Humpenöder klärt mehrfach in höchster Not

Wieder klärte Humpenöder in höchster Not gegen Strohmenger (21.). Dazwischen lag die größte Chance des FC Geesdorf im ersten Abschnitt: Vincent Held köpfte knapp vorbei (19.). Dem Torjubel des TSV stand wiederum Humpenöder im Weg, er klärte gegen Rugovaj (35.). Zu diesem Zeitpunkt befanden sich die Grabfeld-Gallier in Unterzahl: Diego Schwab hatte Rot gesehen, die ihm Schiedsrichter Hannes Hemrich wegen groben Foulspiels unter die Nase gehalten hatte (25.).

Schnelles 2:0 gleich nach Wiederbeginn

Der Gastgeber mit einem Mann weniger auf dem Platz – davon war zunächst nichts zu merken. Obwohl die Gäste besser ins Spiel kamen, gab es für sie gegen die kompakte TSV-Abwehr kein Durchkommen. Zunächst. Mit dem schnellen 2:0 gleich nach der Pause durch Tim Strohmenger, der seinen Elfmeter-Fehlschuss damit wettmachte, steuerte der TSV auf Siegeskurs. Dachte man zumindest. Schories setzte sich rechts durch, passte nach innen, Jannik Göller verlängerte mit Absatzkick zu Strohmenger, der einschob.

Nach der Wiederaufnahme der Partie setzten die Gäste alles auf eine Karte. Ihr Mut zum Risiko zahlte sich aus. Durch zwei Schüsse von Jonas Münzberg und Vincent Held, die im TSV-Tor einschlugen, rissen sie die Gastgeber aus allen Siegesträumen. Und sorgten an diesem ohnehin denkwürdigen Abend für eine "Verlängerung", sprich Elfmeterschießen.

Das Spiel wurde für die erste Runde des Toto-Pokals der Saison 2023/24 gewertet. Unentschieden nach dem Abpfiff bedeutete Elfmeterschießen. Da besaß Großbardorf die besseren Nerven und Schützen und siegte mit 4:2: Alawami, Göller, Götz und Müller trafen, für Geesdorf waren es Aldijawi und Held. Ein Elfmeter ging an die Oberkante der Latte, einer daneben. Drei Stunden nach Anpfiff des Spiels war nun endgültig Feierabend.

Großbardorf: Reichert – Schories, Mangold, Alawami, Schwab – Müller, Götz – Reiher, Strohmenger (68. Stecklein) – Göller, Rugovaj (78. Leicht).
Geesdorf: Humpenöder (58. Weid)– F. Feidel, Weiglein, Münzberg – Vasilev, Fischer, J. Feidel (58. Lorenz) – Kuhn (58. Wiederer, 86. Kaiser), Häfner – Held, Aldijawi.
Schiedsrichter: Helmrich (Urspringen, Main-Spessart).
Zuschauende: 170.
Tore: 1:0 Shaban Rugovaj (2.), 2:0 Tim Strohmenger (47.), 2:1 Jonas Münzberg (67.), 2:2 Vincent Held (82.).
Rot: Diego Schwab (25., Großbardorf, grobes Foulspiel).
Besonderes Vorkommnis: Tim Strohmenger (Großbardorf) scheitert mit Foulelfmeter an Maximilian Humpenöder (18.).

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Kommentare
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  • KPE
    45 Minuten auf einen Rettungswagen warten? Ist denn in Deutschland mittlerweile alles kaputt. Was wäre denn gewesen wenn die Verletzung gefährlicher gewesen wäre? Tut uns leid oder wie?
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  • katrinscheuring@gmx.de
    Vielleicht sollten Sie den Bericht mal genauer lesen, bevor Sie sich über unseren Rettungsdienst aufregen. Die Spielunterbrechung dauerte 45 Minuten, nicht die Anfahrt.
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