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Fußball: Kreisklasse
Nach der "Trainer-Katastrophe" ist der TSV Sulzfeld auf der Suche nach Ruhe: Ein Rückkehrer bringt Hoffnung mit
Der frühere Fußball-Landesligist TSV Sulzfeld fürchtet in der Kreisklasse um den Absturz in die A-Klasse. Für die sportliche Entwicklung waren die vergangenen Monate pures Gift.
Daniel Keßler wechselt zur neuen Saison zum TSV Sulzfeld. Keßler ist aktuell Kapitän der SG Sommerhausen/Winterhausen in der Kreisliga. Die Sulzfelder übernimmt der 31-Jährige als Spielertrainer in der Kreisklasse.
Foto: Hans Will | Daniel Keßler wechselt zur neuen Saison zum TSV Sulzfeld. Keßler ist aktuell Kapitän der SG Sommerhausen/Winterhausen in der Kreisliga. Die Sulzfelder übernimmt der 31-Jährige als Spielertrainer in der Kreisklasse.
Steffen Forstner
 |  aktualisiert: 08.02.2024 16:00 Uhr

Der TSV Sulzfeld hat zuletzt mehrmals den Trainer gewechselt. Begonnen hatte es mit dem Rücktritt von Thorsten Selzam noch vor Rundenbeginn, der die Aufgabe beim Fußball-Kreisklassisten aber erst kurz zuvor übernommen hatte. Mit Karl-Heinz "Charly" Zehnder und Christoph Schumpa sprangen zwei Sulzfelder ein, ehe Carsten Breunig, früherer Sulzfelder Landesliga-Fußballer, vorübergehend bis zur Winterpause übernahm.

Weil dessen Hilfe aber zeitlich begrenzt war, mussten sich die Sulzfelder um ihren Sportleiter Benjamin Krumpholz für die Rückrunde erneut umsehen und wurden in eigenen Reihen fündig: bei Zehnder und Schumpa, unterstützt vom verletzten Mannschaftskapitän Korbinian Kiemer. Dafür übernehmen Sebastian Zobel und Dominik Martin die zweite Mannschaft in der A-Klasse, die Vereinsurgestein Charly Zehnder eigentlich trainierte.

Ehemaliger Spieler kehrt nach vier Jahren als Spielertrainer zurück

Seit Markus Wolf, der die erste Mannschaft bis Mai vergangenen Jahres über vier Jahre betreute, wechselten die Trainer bei den Maustalern, abgeleitet von einer der beiden Sulzfelder Weinlagen, also viermal in rund acht Monaten. Konstanz sieht anders aus. Das weiß auch Krumpholz, der das "Trainerdesaster" als "Katastrophe" für die sportliche Entwicklung des Vereins sieht.

Dass der TSV zur Winterpause in der Tabelle der Kreisklasse Würzburg 2 auf dem vorletzten Platz und somit auf dem Relegationsrang steht, ordnet er als "völlig zurecht" ein. Sein Wunsch für 2023 hört sich daher wenig überraschend an: "Wir wollen, dass wieder Ruhe in die Fußball-Abteilung beim TSV kommt." Auch deshalb ist eine Entscheidung, wer die Sulzfelder in der Saison 2023/24 trainieren wird, bereits gefallen.

"Wir wollen, dass wieder Ruhe in die Fußball-Abteilung beim TSV kommt."
Benjamin Krumpholz, Sportleiter beim TSV Sulzfeld

Daniel Keßler kehrt als Spielertrainer ins Maustal zurück. Für die Sulzfelder spielte der Sommerhäuser, der heute in Sulzfeld wohnt, von 2012 bis 2019. Danach spielte er zusammen mit seinen Brüdern Sebastian und Philipp für die SG Sommerhausen/Winterhausen, stieg mit ihr in die Kreisliga auf, ist deren Kapitän und hat seitdem 65 Spiele für die Spielgemeinschaft bestritten.

Unterstützt wird der 31-Jährige von außen von Christoph Schumpa. Dieser erneute Wechsel soll, so Krumpholz' Wunsch, für längere Zeit auch der letzte bleiben. "Uns war relativ schnell klar, dass wir einen Spielertrainer brauchen", erklärt er. "Wir waren schon in der Vergangenheit immer mal wieder an Daniel dran und freuen uns, dass es geklappt hat", erklärt Krumpholz die Rückholaktion. Daniel Keßler sei "ein Modellathlet mit einer unglaublichen Physis" und spiele als Sechser "auf einer Position, die uns einfach fehlt".

Schon immer daran interessiert gewesen, irgendwann Trainer zu sein

Auf der Sechs sieht sich Keßler auch selbst am ehesten und will von dort seine meist jungen Mitspieler, die aus der weiterhin ergiebigen Jugend des Vereins kommen, führen und das Spiel lenken. "Trainer zu sein, hat mich immer schon gereizt", sagt er. Die Sulzfelder Anfrage sei ihm daher gelegen gekommen. "Ich bin irgendwie nie ganz weg gewesen. Das generelle Interesse am Verein war immer da. Was gibt es dann Besseres, als dort als Spielertrainer einzusteigen", habe er nicht lange überlegen müssen.

Er weiß aber um die aktuell angespannte Lage bei den Maustalern. Die Entwicklung in den vergangenen Jahren sei "ein einziger Abwärtstrend" gewesen. Diesen zu stoppen, die Wende einzuleiten, sei eine Herausforderung, die er gerne annehme: "Natürlich will ich als Trainer gerne schönen, offensiven Fußball spielen lassen. Aber zunächst einmal kommt es darauf an, eine eingespielte Mannschaft zu formen, die sich von Widerständen nicht erschüttern lässt."

In der Kreisklasse starten zu können, wäre freilich angenehmer als in der A-Klasse. Ganz wichtig für ihn sei die Unterstützung von Schumpa. Denn als Spielertrainer müsse er schließlich die Möglichkeit haben, sich auch auf seine eigene Leistung auf dem Platz zu konzentrieren, findet Keßler die Konstellation im Duo ideal.

 
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