
Mit einem 4:1 zu Hause gegen den SV Willanzheim hatte die Saison für den TSV Sulzfeld in der Fußball-Kreisklasse trotz aller Umstände gut begonnen.
Vor dieser ersten Partie hatte der zur neuen Saison verpflichtete Thorsten Selzam den Verantwortlichen eröffnet, dass er ihnen als Trainer nicht mehr zur Verfügung stehe. Eineinhalb Wochen vor dem Rundenauftakt stand der TSV bei der ersten Mannschaft ohne Trainer da.
Karl-Heinz Zehnder, eigentlich als Trainer für die zweite Mannschaft in der A-Klasse vorgesehen, sprang kurzfristig mit Christoph Schumpa ein, zumal der Verein bei der Trainersuche "keinen Schnellschuss" abgeben wollte. "Es ist bemerkenswert, was Charly in den vergangenen Wochen geleistet hat", stellt Fußball-Abteilungsleiter Benjamin Krumpholz dessen Einsatz für gleich zwei Mannschaften des Vereins heraus.
Bereits als Spieler in Sulzfeld
Mit Carsten Breunig, der am Dienstag die erste Einheit leitete, haben die Sulzfelder nun einen neuen Trainer gefunden. Der 45-Jährige trainierte zuletzt in der gleichen Liga den TSV Biebelried, nachdem er zuvor einige Jahre lang im Nachwuchsleistungszentrum bei den Würzburger Kickers tätig gewesen war.
Aus seiner aktiven Zeit kennt Breunig den TSV Sulzfeld noch, für den er damals sechs Jahre lang von der Bezirksliga bis in die Landesliga aufgelaufen war. Zwei Meisterschaften gewann er mit den Maustalern, die damals vom Rottendorfer Jürgen Walter trainiert wurden. "Es wissen bei uns in der Mannschaft vielleicht noch zwei oder drei Spieler, dass Carsten mal bei uns gespielt hat", schätzt Krumpholz. Der Vorsitzende Bernd Hering und er hätten aber selbst mit Breunig beim TSV gespielt, weshalb der Kontakt zustande gekommen sei.
"Auf dem Sulzfelder Weinfest", wie Breunig verrät. "Ich habe an diesem Abend sehr viele Hände geschüttelt und bin nach 15 Jahren von allen dort sehr herzlich aufgenommen worden." Er habe "immer eine Beziehung zu Sulzfeld gehabt, denn alles, was ich im Fußball erreicht habe, hat dort seinen Anfang". Daher sei es für ihn "eine Ehrensache", dem Verein aus seiner Not zu helfen und als Trainer einzuspringen.
Breunig als Trainer auf Zeit
Zunächst gelte diese Vereinbarung bis zum Winter, höchstens aber bis zum nächsten Sommer, Breunig ein, denn "eigentlich habe ich dafür keine Zeit, für den TSV aber nehme ich sie mir." Solange könnten die Verantwortlichen in Ruhe einen neuen Trainer suchen. In Sulzfeld sei schließlich "alles vorhanden, was man sich als Trainer wünschen kann".
Alles, "nur keine Zeit". Denn nach dem Auftakterfolg folgten vier Spiele ohne Sieg, zuletzt drei Niederlagen. Zu Carsten Breunigs Einstand wollen die Sulzfelder mit ihrer ersten Garde nun im Heimspiel gegen den punktgleichen FC Iphofen den zweiten Saisonsieg holen. "Wir haben einen ordentlichen Kader, der mehr Potenzial hat, als wir zuletzt gezeigt haben", ist auch Krumpholz sicher.