Eineinhalb Wochen vor dem ersten Ligaspiel teilte Thorsten Selzam den Verantwortlichen des Fußball-Kreisklassisten TSV Sulzfeld mit, nicht mehr als Trainer zur Verfügung zu stehen. "Es hat eben nicht zusammengepasst", erklärt Sportleiter Benjamin Krumpholz. Mehr möchte der 35-Jährige aber dazu auch gar nicht sagen. Erst mit Beginn der Vorbereitung hatte Selzam in Sulzfeld die erste Mannschaft übernommen.
Selzam, der als Spieler lange für die FT Schweinfurt in der Landesliga aufgelaufen war, trainierte bis November vergangenen Jahres die SG Buchbrunn-Mainstockheim in der Fußball-Bezirksliga. Vorherige Trainerstationen des 45-Jährigen waren der VfL Kleinlangheim, Buchbrunn-Mainstockheim, sein Heimatverein TSV Waigolshausen, Buchbrunn-Mainstockheim, der TSV Eßleben, Schwebenried-Schwemmelsbach und erneut Buchbrunn-Mainstocheim.
Ungünstiger Zeitpunkt für eine Trainersuche
Für Krumpholz und seine Mitstreiter beim TSV ergab sich aus Selzams Rückzug die missliche Lage, dass sie kurz vor dem Rundenstart einen neuen Trainer suchen mussten. "Das ist natürlich ein sehr ungünstiger Zeitpunkt", weiß Krumpholz, der auch feststellt, dass der Trainermarkt "sehr eng" geworden sei. Das sei am Saisonanfang so, weil die meisten Trainer bereits bei Vereinen untergekommen seien. Allerdings habe wohl auch die Corona-Pandemie zur Folge gehabt, dass sich der eine oder andere hier zurückgezogen habe.
Krumpholz habe trotzdem "viele Gespräche" geführt, doch wollen sich die Sulzfelder "nicht zu einem Schnellschuss verleiten" lassen. Sie wählten eine interne Lösung: Karl-Heinz Zehnder, dritter Vorsitzender des Vereins und als Trainer für die zweite Mannschaft in der A-Klasse verantwortlich, hat nun mit Christoph Schumpa interimsweise die erste Garde der Maustaler übernommen.
Die Sulzfelder hätten in dieser Saison "eine ganz junge Mannschaft", nachdem zehn Spieler aus dem eigenen Nachwuchs nun im Männerbereich spielen können. Sie kennt Zehnder bereits, da er zuletzt den ältesten Nachwuchs der Sulzfelder trainierte. Diese müssten sich aber erst an das neue Umfeld gewöhnen, erklärt Krumpholz. Dazu gehöre auch, trotz anderer Verlockungen in der Freizeit das Trainingsangebot wahrzunehmen.
Interne Lösung übernimmt für ungewisse Zeit
"Wir haben eine sehr gute Übergangslösung", ist sich Krumpholz sicher. Wie lange dieser "Übergang" dauere, sei jedoch ungewiss. Auch ein Spielertrainer, der die junge Mannschaft auf dem Platz mit seiner Erfahrung führen könne, sei eine Option. Zunächst komme dem TSV bei seiner internen Lösung der "günstige Spielplan" entgegen, da sich die Spiele von erster und zweiter Mannschaft anfangs kaum überschneiden würden.
Sowohl die zweite (in der A-Klasse) als auch die dritte Sulzfelder Mannschaft (in der B-Klasse) nehmen seit dieser Saison wieder eigenständig am Spielbetrieb teil, da die Spielgemeinschaft mit dem SV Erlach nach vier Spielzeiten nicht fortgesetzt worden war.
Nachdem der TSV Sulzfeld in der Fußball-Kreisklasse am ersten Spieltag spielfrei gewesen war, lief es am zweiten mit einem 4:1 gegen den SV Willanzheim gut für die Maustaler. Mit Raphael Schwab traf ein aus der U 19 aufgerückter Spieler doppelt. Die weiteren Tore erzielten Luis Lauter sowie Max Weigand per Strafstoß. Bereits am Freitagabend absolvieren sie ihr nächstes Heimspiel gegen Aub.