Die Handballer des SV Michelfeld stellen sich nach ihrem Landesliga-Abstieg zur kommenden Saison neu auf. Ihr drei Jahre andauernder Ausflug in die höhere Liga stand von Beginn an unter keinem guten Stern, denn keine dieser drei Spielzeiten verlief normal. Zwei brach der Verband wegen der Corona-Pandemie ab, die dritte endete, da viele Spiele abgesagt und dann sieben in nur vier Wochen nachgeholt werden mussten, mit dem Abstieg.
"Die Bezirksoberliga-Relegation fand erst im Juni statt, wir aber mussten bis zum 7. Mai mit unseren Spielen fertig sein", versteht der SV-Vorsitzende Harald Dennerlein nicht die Hetze, die der Verband seinen Handballern auferlegte. Zur neuen Saison wollen die Michelfelder nun eine Klasse tiefer wieder "in ruhiges Fahrwasser" gelangen.
Neuer Spielertrainer spielte mit Häckner zusammen in der Dritten Liga
Und das mit einem neuen Steuermann: Maximilian Häckner hört nach sechs Jahren als Spielertrainer in Michelfeld auf. "Wir haben ihn schweren Herzens gehen lassen. Sportlich und menschlich war es klasse mit ihm. Ohne Maxi hätten wir den ganzen Erfolg der vergangenen Jahre gar nicht gehabt", gibt Harald Dennerlein ihm dankende Worte mit auf den Weg.
Häckner bleibe Mannschaft und Verein jedoch verbunden. Als die Michelfelder Anfang Juni die befreundeten Fußballer vom TSV Mainbernheim bei ihrem Relegationsspiel in Kist unterstützten, war der 32-Jährige auch mit dabei.
Wenn Anfang Juli die Vorbereitung auf die neue Saison in der Bezirksoberliga startet, übernimmt Andreas Kister die Rolle als Spielertrainer. Der frühere Rödelseer, der zuletzt beim TSV 2000 Rothenburg aktiv war, stieß im April zur Michelfelder Mannschaft und half im Abstiegskampf mit. "Andi hat die Erfahrung und ist ein Kämpfer", lobte Häckner damals seinen ebenso 32-jährigen Weggefährten, den er als Verstärkung für die entscheidende Phase zu den Blauen gelotst hatte.
Michelfeld sucht zur neuen Saison noch Linkshänder und Torhüter
Unterstützt wird Kister von Marco Weinhardt als Co-Trainer und folgt dabei auf Florian Hähle, der den SVM zwei Jahre lang unterstützt hat. Der 51-Jährige trainierte einst die Handballer der TG Kitzingen, des TV Gerolzhofen und der HG Rothenburg, ehe er nach Kitzingen zurückkehrte und die HSG Mainfranken, die sich inzwischen aus TG Kitzingen, TV Etwashausen und TSV Mainbernheim gegründet hatte, übernahm.
Dennerlein berichtet, dass fast die ganze Mannschaft für die neue Saison zugesagt habe. Neben Häckner im Rückraum muss er auf zwei Torhüter verzichten. Marcel Ludwig möchte sich auf seine Ambitionen als Handball-Schiedsrichter fokussieren und Nico Tilgner, der mit einem doppelten Spielrecht auch bei der Rimparer A-Jugend im Tor steht, ist mit dieser in die Jugend-Bundesliga aufgestiegen, so dass die DJK nun Priorität für ihn hat.
Dominic Faustmann fällt nach einem Kreuzbandriss noch für längere Zeit aus. Für die neue Saison seien die Michelfelder auf der Suche nach Linkshändern und Torhütern, so Dennerlein. Treffen wollen sich die Handballer erstmals am Freitag, 17. Juni, zum "Saisonangrillen".