
Einen bitteren Moment in dieser Saison erlebte der TSV Abtswind am dritten Spieltag im Hinspiel gegen den SC Eltersdorf. Kurz vor Schluss führten die Abtswinder im Heimspiel gegen die Mittelfranken mit 2:1, ehe Felix Rippert mit zwei späten Toren den Endstand auf 2:3 für die zu diesem Zeitpunkt nur noch zu zehnt spielenden Gäste drehte.
An diesem Freitag, 8. November, tritt der TSV in der Fußball-Bayernliga Nord zum Rückspiel bei der Mannschaft aus dem Erlanger Stadtteil an (19 Uhr). Die von Bernd Eigner trainierten Gastgeber stehen in der Tabelle knapp hinter dem punktgleichen Führungsduo VfB Eichstätt und ATSV Erlangen auf Platz drei. Der SC hat in dieser Saison erst zweimal verloren, erzielte in seinen vergangenen fünf Partien aber eine mäßige Ausbeute von nur acht Punkten.
Eltersdorf hat die stabilste Abwehr in der Bayernliga
Zuletzt kamen die Eltersdorfer beim zu Hause in dieser Saison noch ungeschlagenen ASV Cham über ein 0:0 nicht hinaus und fielen von der Tabellenspitze auf die Verfolgerposition zurück. "Wenn man ganz oben bleiben will, muss man auch solche Spiele gewinnen", sagte Eigner danach. Er dürfte kein weiteres Mal dabei zusehen wollen, wie seine Mannschaft wegen weiterer Punktverluste gegenüber ihren Konkurrenten das Nachsehen hat.
Um den Meisterschaftskandidaten in diese Lage zu versetzen, müsste es den Abtswindern gelingen, die Eltersdorfer Abwehr zu überwinden. In fast der Hälfte der Partien (9 von 19) spielte der SC zu null. Insgesamt ließen die Quecken – die Bezeichnung kommt von der im Sandboden um den Ort weit verbreiteten Gemeinen Quecke – nur 15 Gegentore zu.
Auch der Verlust ihrer langjährigen Nummer eins, Tugay Akbakla, hat den Mittelfranken offenbar nicht geschadet. Weil der Torhüter beim Hallenfußball-Format "Icon League" mitmacht, trennten sich bereits im August die Wege von Spieler und Klub. Die vakante Position neben Routinier Oleksandr Churilov haben die Eltersdorfer mit der Verpflichtung von Axel Hofmann gefüllt. Der 27-Jährige stand zuletzt für seinen Heimatverein Jahn Forchheim im Tor, zuvor aber auch schon bei der Regionalliga-Mannschaft des 1. FC Nürnberg zwischen den Pfosten.
Viele Ausfälle: Im Angriff fehlen Abtswind die Alternativen
Im Quecken-Sturm hat sich ein Neuzugang derweil prächtig in der Bayernliga akklimatisiert. Felix Rippert kam im Sommer vom Bezirksligisten SpVgg Mögeldorf und traf zwei Klassen höher schon achtmal. Zwei seiner Tore erzielte der 19-Jährige im Hinspiel.
Abtswinds aktuell erfolgreichster Torschütze ist Adrian Dußler mit zehn Treffern. Während der 29-Jährige und seine Mitspieler zuletzt auswärts den Topteams VfB Eichstätt (2:4) und FC Ingolstadt II (1:2) unterlagen, gewannen sie gegen den SV Fortuna Regensburg (2:0) ihr drittes Heimspiel in Folge, was in der Summe zu einer ausgeglichenen Bilanz von jeweils acht Siegen und Niederlagen sowie drei Unentschieden führte. Mit 27 Punkten haben sich die Abtswinder inzwischen deutlich von den Abstiegsrelegationsplätzen abgesetzt.
"Wir müssen diesmal gründlicher mit unseren Chancen umgehen als gegen Regensburg", sagt Co-Trainer Mathias Brunsch angesichts der Eltersdorfer Abwehrkünste. Er erwartet nach der kalten und feuchten Witterung der vergangenen Tage ein "Kampfspiel auf tiefem Boden". Dafür trainierten die Abtswinder in dieser Woche lange Bälle. "Wir sind gut in Form. Aber wir wissen auch, dass dort eine schwierige Aufgabe auf uns wartet", sagt Brunsch.
Abtswind hat in Eltersdorf noch kein Tor geschossen
Und stellt fest: "Je länger die Runde dauert, desto länger wird auch unsere Verletztenliste." Die Ausfälle träfen vor allem den offensiven Bereich, sodass mangels Alternativen gegen Regensburg mit Vladislav Ursu ein Mittelfeldspieler in die Spitze rückte. "Er hat seine Sache auf dieser Position gut gemacht", stellte Abtswinds Co-Trainer fest.
Achtmal trafen Eltersdorf und Abtswind in der Bayernliga aufeinander. Vier Duelle gewann der SC, zwei gingen an den TSV. In vier Partien auf dem Eltersdorfer Sportgelände an der Langenaustraße konnten die Abtswinder bei zwei Niederlagen (beide 0:1) und zwei Unentschieden (beide 0:0) zwar punkten, ein Tor haben sie dort aber noch nicht erzielt.
Und es gibt eine weitere Aufgabe: "Es wird Zeit, dass wir gegen eine Mannschaft von vorne punkten", sagt Abtswinds Trainer Thorsten Götzelmann. Denn im bisherigen Saisonverlauf verlor der TSV alle Partien gegen die Teams auf den ersten vier Plätzen.