
Erstes Spiel, erste Tor, erster Punkt: Die Bayernliga-Premiere von Aufsteiger FC Geesdorf ist geglückt. Im Heimspiel gegen die SpVgg Bayern Hof holte der Aufsteiger vor der stattlichen Kulisse von 320 Zuschauerinnen und Zuschauern am Geesdorfer Federwasen beim 1:1 (0:1) zumindest einen Zähler, mit dem er am Ende zufrieden sein durfte.
Es war um 15.50 Uhr, nach genau 58 gespielten Minuten, als sich Christian Kuhn seinen Platz in der Vereinshistorie des 1. FC Geesdorf sicherte.
Torschütze sah bei den Würzburger Kickers keine Perspektive mehr
Nach einem feinen Zuspiel von Paul Häfner genau zwischen die Hofer Innenverteidiger umkurvte Kuhn sogleich den weit vor seinem Tor lauernden Hofer Schlussmann David Guyon. Der Winkel wurde ziemlich spitz, Kuhn behielt allerdings die Nerven und den Überblick und schob den Ball ins Tor zum 1:1.
"So richtig realisiere ich es noch nicht, das war mein erstes Bayernliga-Spiel und gleich mein erstes Tor", sagte der 19-Jährige, der vor dieser Saison aus der Jugend der Würzburger Kickers zu der aufstrebenden Mannschaft in den Wiesentheider Ortsteil gewechselt war.
Bei den Kickers war er, der ab Oktober Sport und Deutsch auf Lehramt studiert, nach zehn Jahren ausgemustert worden. In Geesdorf bekommt der aus Kürnach stammende Angreifer nun seine Chance, "auf höherem Niveau zu spielen".

An das höhere Niveau musste sich der Aufsteiger gegen eine recht junge Hofer Elf erst etwas gewöhnen. Abwartend begannen die Geesdorfer, auch Hof ging zunächst kein Risiko ein. Mitte der ersten Hälfte wurden die Hofer mutiger, das Führungstor gelang ihnen nach einer Ecke: Ihr bester Akteur, Innenverteidiger Tom Feulner, köpfte die Hereingabe von Maximilian Weiß ins Tor (39.).
Hof hatte in einer munteren zweiten Halbzeit die besseren Chancen
Die zweite Halbzeit verlief wesentlich munterer, denn jetzt kam auch Geesdorf aus der Deckung und agierte mutiger. Luca Fischer zwang Hofs Torwart David Guyon gleich mal zu einer Fußabwehr (48.), die danach folgende Ecke köpfte Christian Kuhn am Kasten vorbei.
Vor allem über Yasir Aldijawi und dessen linke Seite wurde der FC gefährlich. Aldijawi wurde zunächst aber etwas zu weit nach außen abgedrängt. Seinen Rückpass erwischte Kuhn zwar in guter Position, aber nicht richtig. Wenig später gelang ihm der Ausgleich.
In der Folge hatten die Gäste aus Hof die besseren Gelegenheiten. Noah Wich hätte in aussichtsreicher Position schießen können, er passte aber quer. Seinen etwas zu steil gespielten Ball setzte Hüseyin Durkan nur noch ans Außennetz (65.). Eine weitere gute Gelegenheit ließ Weiß liegen, der an FC-Torwart Maximilian Humpenöder scheiterte (77.).
Hofs Trainer Perparim Gashi mag das Geesdorfer Spiel durch die Mitte
Kein Wunder, dass Hofs Trainer Perparim Gashi nach Spielende "sehr unzufrieden" mit dem Ergebnis war. Schon in der ersten Hälfte hatte er gute Gelegenheiten seiner Hofer gesehen und fühlte sich mit seiner Mannschaft um den Lohn gebracht: "Der Gegner kam einmal gefährlich vor unser Tor und traf, das ist schade für uns."
Gashi hatte den Aufsteiger im Vorfeld beobachtet: "Wir wussten, was uns hier erwartet. Ich mag ihr Spiel ohne lange Bälle, sie versuchen es über das Zentrum." Sein Gegenüber, Geesdorfs Spielertrainer Jannik Feidel, war mit der Leistung seiner Mannen zufrieden. Sie hätten keine Nervosität gezeigt, am Ende sei die Partie in alle Richtungen offen gewesen. Was ihm im Gedächtnis blieb: "Es war so laut hier, als wir das 1:1 gemacht haben, das habe ich hier so noch nicht erlebt."
Nach dem Schlusspfiff war das bevorstehende Lokalderby beim TSV Abtswind am Mittwochabend (Anstoß 18.30 Uhr) für den 26-Jährigen noch weit weg. Heiß hergehen wird es zwischen den beiden ranghöchsten Mannschaften des Landkreises in jedem Fall, das verspricht nicht nur der Wetterbericht.