Zwölf Tore in bisher fünf Spielen hat Vincent Held für den FC Geesdorf geschossen. Das ist außergewöhnlich für einen 20-Jährigen, der erst vor Kurzem vom SSV Kitzingen in die Landesliga gewechselt und zuvor nicht über die Bezirksliga hinausgekommen ist. Spricht man Held auf seine Taten an, sagt ein junger Stürmer und Dränger: „Es läuft ganz gut.“ Ganz gut?
Das ist wohl doch ein bisschen zu viel der Bescheidenheit und reichlich untertrieben. Nun ist eines seiner Tore auch noch in der Auswahl für den „Bayerntreffer“ des Monats Juli. Auf dem Internet-Portal des Bayerischen Fußballverbands kann man noch bis nächsten Mittwoch, 12 Uhr, für den Landesliga-Frischling stimmen. Fünf Mitbewerber gibt es.
Das dazugehörige Video zeigt die Bilder dieses Geniestreichs: Man sieht, wie Held in der vierten Minute des Spiels beim FC Coburg auf der linken Seite des Strafraums den Ball erhält. Er läuft bis zur Grundlinie und noch sieben, acht Meter in den Strafraum hinein und schaufelt schließlich den Ball aus äußerst spitzem Winkel über den verdutzten Torhüter ins hintere Eck. Vom Pfosten prallt die Kugel ins Netz.
„Ich habe schon mehrere Tore geschossen, bei denen ich später nicht genau wusste, wie ich es gemacht habe“, sagt Held. Man habe in dem Moment eine „Idee“ und versuche, sie umzusetzen. Ein paar Tage später kam der Anruf vom BFV: Der Treffer ist für das Tor des Monats nominiert.
Für Held ist die Geschichte ein weiteres Kapitel in einer kurzen, aber heftigen Erfolgsstory. Als er im Sommer seinen Heimat- und Ausbildungsklub in der Kitzinger Siedlung verließ, verstand diesen Schritt nicht jeder. Der SSV war gerade wieder in die Bezirksliga aufgestiegen und hätte den 20-Jährigen gut gebrauchen können. Doch Held wollte sich ausprobieren und „weiterentwickeln“.
Er unterhielt sich lange mit Jannik Feidel, dem nicht viel älteren neuen Spielertrainer in Geesdorf – und ließ sich überzeugen. Im 4-1-4-1-System seines neuen Klubs besetzt er seitdem die vordere 1. Held ist ein klassischer Mittelstürmer, aber kein Alleinunterhalter, wie er gleich hinzufügt. „Ich werde gut gefüttert“, sagt er über die Zuarbeit seiner Mitspieler. Sie haben es bisher in jedem der fünf Spiele geschafft, den Torhunger des Angreifers zu stillen.