FC Geesdorf – SV Memmelsdorf 3:1 (2:1). Den Beifall hatte sich Vincent Held redlich verdient, als er nach 78 Minuten den Rasen unter tosendem Applaus des heimischen Publikums verließ. Schließlich hatte der junge Angreifer den FC Geesdorf zuvor mit drei Treffern fast im Alleingang auf Erfolgskurs gebracht und dem Klub damit eine perfekte Heimpremiere in dieser Saison beschert.
So fand sein Trainer Jannik Feidel hernach nur lobende Worte über den 20-Jährigen. „Vince ist ein super Junge, noch sehr jung und ein großes Talent. Wir sind froh, dass wir ihn schon so früh in der Saison so gut in unser Spiel integrieren konnten.“ Besonders beeindruckend sei die Kaltschnäuzigkeit, mit der Held in jungen Jahren bereits vor dem Tor agiere. Dabei sei er längst nicht nur auf die eigene Trefferquote bedacht, sondern arbeite auch gut für die Mannschaft und schaffe Räume für die Mitspieler.
Der Gepriesene selbst sieht sich nicht allzu gerne im Mittelpunkt. „Dass es beim neuen Verein direkt so gut läuft, ist natürlich super, und die Tore sind sehr schön für mich. Aber Fußball ist immer noch ein Mannschaftssport, und meine Treffer sind nur die Belohnung für die Arbeit des gesamten Teams,“ sagte Held, angesprochen auf seinen Traumstart in der Landesliga. Vier Tore hat der FC Geesdorf in dieser noch jungen Spielzeit bislang erzielt, alle vier gehen auf das Konto von Vincent Held. Als Kreisliga-Torschützenkönig mit 27 Treffern bei lediglich 23 Einsätzen war das Nachwuchstalent im Sommer vom SSV Kitzingen, deren Jugendabteilung er entstammt, nach Geesdorf gewechselt – und scheint dort auch zwei Ligen höher durchzustarten.
Am Mittwoch gegen Memmelsdorf bewies er jedenfalls seine Klasse, als er beim ersten Tor den gegnerischen Schlussmann Thomas Schuberth überlupfte, beim zweiten die Nerven vom Elfmeterpunkt behielt und auch beim dritten Streich Schuberth mit einem platzierten Schuss ins rechte Eck keine Chance ließ. Dazwischen besaß Held zwei weitere gute Gelegenheiten, die der Torwart vereitelte (53., 58). Im Chancenverhältnis, das klar zugunsten der Gastgeber ausfiel, bildeten sich auch weitestgehend die Kräfteverhältnisse während der neunzig Minuten ab. Die Gäste aus dem Raum Bamberg setzten zwar offensiv den einen oder anderen Nadelstich wie bei Nicolai Schwinns sattem Schuss aus 18 Metern, der flach links unten zum zwischenzeitlichen 2:1 im Netz einschlug. Eine wirklich lang andauernde Sturm-und-Drangphase zu erzeugen gelang ihnen jedoch nicht.
Nie hatte man das Gefühl, die Hausherren würden die Kontrolle über das Spiel verlieren. Ob das auch so gewesen wäre, hätte SV-Torjäger Dominik Sperlein die große Chance zum 1:1-Ausgleich genutzt, ist ungewiss. Sperlein schoss den von Geesdorfs Keeper Dominik Holzmann verursachten Foulelfmeter – der Schlussmann hatte beim Versuch, eine Freistoßflanke mit der Faust abzuwehren, den Gegenspieler statt den Ball getroffen – links am Kasten vorbei. (29.)
Somit hatte Geesdorf auch das Spielglück auf seiner Seite. „Wir haben insgesamt mehr Fußball geboten als der Gegner. Unser Plan war, kompakt zu verteidigen, die Memmelsdorfer früh unter Druck zu setzen, um dann im eigenen Ballbesitz flach durchs Zentrum zu kombinieren und unsere schnellen Spitzen einzusetzen,“ erklärte Trainer Feidel das Vorhaben. Vor allem am Anfang des Spiels sei das sehr gut gelungen, weshalb der Sieg am Ende auch verdient sei.
Die Statistik des Spiels
Geesdorf: Holzmann – Konrad – Kober – Saine – Weiglein – Staudt – Held – Rößner – Lehrmann – Jannik Feidel – Fabio Feidel; Eingewechselt: Wagner (59.), Fischer (78.), Fuss (90.).
Memmelsdorf: Schuberth – Hörnes – Römer – Sperlein – Nicolai Schwinn – Wernsdorfer – Ruschig – Müller – Saal – Leim – Henrik Schwinn; Eingewechselt: Krüger (46.), Baumüller (66.), Sowinski (82.).
Schiedsrichter: Christian Tauscher (Nürnberg).
Zuschauer: 150.
Gelbe Karten: Held, Staudt – Sperlein, Kraus, Krüger
Tore: 1:0, 2:0 Vincent Held (20, 39., Foulelfmeter), 2:1 Nicolai Schwinn (42.), 3:1 Vincent Held (70.).