Zum Auftakt des fünften Jahres in der Fußball-Bayernliga trifft der TSV Abtswind direkt auf zwei Aufsteiger. Zuerst gastieren die Kräuterdörfler beim TSV Kornburg (Samstag, 16. Juli, 16 Uhr), dann empfangen sie den Aufsteiger und Nachbarn 1. FC Geesdorf (Mittwoch, 20. Juli, 18.30 Uhr). "Kein leichtes Programm zum Start, denn Aufsteiger leben zu Beginn immer von der Euphorie", findet Trainer Claudiu Bozesan, der mit der Vorbereitung seiner Mannschaft insgesamt zufrieden ist. "Wir freuen uns unglaublich, dass es nun losgeht. Wirklich wissen, wo wir stehen, werden wir aber erst nach fünf bis sieben Spielen", erklärt Bozesan.
In der Vorbereitung gab es fast nur Siege gegen unterklassige Mannschaften. Die einzige Niederlage gegen den FC 05 Schweinfurt sei etwas zu hoch ausgefallen, aber auch da habe es gute Ansätze gegeben. Außerdem fuhr der TSV in der Vorbereitung Siege gegen den Landesligsten DJK Schwebenried/Schwemmelsbach (3:1), den TSV Lengfeld (7:0 mit drei Toren von Fabio Bozesan) und den TSV Unterpleichfeld (2:0) ein.
Nach der erfolgreichsten Saison der Vereinsgeschichte müsste Bozesan eigentlich nicht viel ändern. Trotzdem ist er gezwungen, die Mannschaft weiterzuentwickeln und auf Schlüsselpositionen neue Spieler heranzuführen. Denn mit Severo Sturm (nach Schweinfurt) und Roman Hartleb (studiert ab August in den USA) verlassen oder verließen zwei Stützen des Abtswinder Spiels den Verein. Wie diese ersetzt werden? Da müsse man abwarten, sagt Bozesan, dem man aber anmerkt, wie sehr er besonders dem umtriebigen Sturm hinterhertrauert. "Er hat nicht nur Tore geschossen, sondern auch sehr viele vorbereitet", so Bozesan. Roman Hartleb sei unglaublich wichtig für die Mannschaft, auch weil er immer gespielt habe und nie verletzt gewesen sei.
Bozesans Absage an die Kickers
Nun gilt es die Last zu verteilen und abzuwarten, wer die Rolle dieser Führungsspieler, zu denen Bozesan auch den häufiger verletzten Ali Koller, der ans gleiche College wechselt wie Hartleb, zählt. Besonders offensiv brauche es hier Zeit, um seine Mitspieler, deren Laufwege und die Abläufe kennenzulernen. Mit Niclas Staudt, Felix Lehrmann (beide FC Geesdorf) und Tom Bretorius (TG Höchberg) hat sich der TSV dafür in der Landesliga bedient. Dazu kommt mit Fabio Bozesan (FV 04 Würzburg) auch etwas Bayernliga-Erfahrung und feine Technik nach Abtswind. Dass er nun seinen Sohn coacht, ist für Bozesan kein Problem. "Das war früher schon bei den Kickers so, und wir haben da noch nie Probleme gehabt, auch dieses Jahr nicht", so der 55-Jährige.
Apropos Kickers. Das Angebot für die Rothosen als Co-Trainer an der Seite von Marco Wildersinn in der Regionalliga zu arbeiten, hat Bozesan abgelehnt, aber im Gespräch mit dieser Redaktion betont er auch, wie gut die Gespräche gewesen sein. Die Kickers seien immer sein Verein, deshalb gab es auch kein böses Blut, nur war es "leider der falsche Zeitpunkt", denn Bozesan hatte schon im Abtswind zugesagt und einige Spieler ins 800-Seelen-Dorf geholt.
Beim TSV Abtswind wird Viererkette gespielt
Dort wollen sie in der neuen Saison natürlich am liebsten noch erfolgreicheren Fußball sehen. "Wir müssen uns nach Ballverlusten cleverer verhalten, brauchen besseres Gegenpressing und müssen auch mal cleverer ein Foul machen", beschreibt Bozesan, woran er mit seiner Mannschaft vor allem gearbeitet hat. Oft habe es außerdem hinten an Kommunikation gefehlt. Fest steht laut dem aus Rumänien stammenden Ex-Profi, dass er defensiv mit einer Viererkette agieren wird. Ob das System dann eine 4-2-3-1, 4-3-3 oder 4-1-4-1 sein wird, hänge auch vom Gegner ab.