An diesem Wochenende haben die Eltmanner Heitec Volleys frei, die nächste Partie steht erst am Mittwochabend an, wenn die AlpenVolleys aus Haching in die Georg-Schäfer-Halle kommen. In die Halle also, in der die Eltmanner nun seit rund eineinhalb Jahren nicht mehr verloren, zuletzt sogar beim 3:2 über den VfB Friedrichshafen ein Aushängeschild des deutschen Volleyballs besiegt haben.
Das und eine Menge Überzeugungsarbeit der Eltmanner Verantwortlichen brachten die Deutsche Volleyball-Liga vor einer Woche dazu, die Heitec Volleys bis zum Ende der Saison in der obersten Spielklasse zu belassen. Die Eltmanner hätten die notwendigen organisatorischen, sportlichen und wirtschaftlichen Voraussetzungen erfüllt, war von der Liga zu hören. Doch wie geht es danach weiter?
Keine "Harakiri-Aktion"
Ob Eltmann über die Saison hinaus in der Ersten Bundesliga bleibt, ist offen. „Wir machen uns Gedanken“, sagt Eltmanns Manager Manohar Faupel, der mit Blick auf die wirtschaftlichen Probleme eine „Harakiri-Aktion“ ausschließt.
"Es ist klar, dass wir für die kommende Saison 2020/21 nur das einplanen, was in der Kasse ist. Und das wird aus unserer Erwartung nicht das sein, was wir jetzt hatten. Wir schauen bis Ende Februar/Anfang März, was wir haben, nur damit planen wir. Wofür es dann reicht, das sehen wir dann", so Faupel weiter. Es scheint also unklar zu sein, ob beispielsweise Hauptsponsor Heitec weiterhin bereit ist, dem Volleyball in Eltmann auch für die kommende Saison eine vergleichbare finanzielle Unterstützung zu gewähren.
Noch hat Eltmann Zeit, um die Zukunftsplanungen voranzutreiben. Die Lizenz für die Erste Liga wird erst Ende März beantragt. "Daher haben wir noch Zeit, um in Ruhe zu überlegen, was wir können und was nicht. Positiv denken ist für den Erhalt des Volleyball-Standorts Eltmann wichtig, bedeutet aber nicht, einen übersteigerten Optimismus zu propagieren. Alles andere als eine klare Sicht auf die Dinge darzustellen, wäre unseren Sponsoren und Fans gegenüber unseriös. Keiner erwartet Wunder von uns, jeder will vielmehr nur realistische Aussagen", will sich Faupel nicht zu weit aus dem Fenster lehnen.
Bleibt es beim Erstliga-Standort Eltmann?
Eltmann ist derzeit Tabellenletzter, hat durch die zwei Heimsiege über Bühl und Friedrichshafen aber wieder Anschluss an die "sicheren" Ränge, der andererseits durch den drohenden Punktabzug als Folge des Insolvenzverfahrens aber wieder hinfällig sein dürfte. "In der Ersten Liga sind zwar zwei Absteiger vorgesehen, und daran wird sich auch nichts ändern", betont Daniel Sattler, Prokurist der Volleyball Bundesliga GmbH (VBL) in Berlin. Aber: Sollte es weniger als zwei sportliche Aufsteiger aus den Zweiten Ligen geben, reduziert sich entsprechend auch die Zahl der Absteiger.
Als Aufsteiger kommt derzeit nur der Moerser SC infrage, der sich als einziger Zweitligist an der Vorlizenzierung zur Ersten Liga beteiligt hatte. Das heißt im Umkehrschluss, dass in der kommenden Saison mindestens ein Platz in der Ersten Liga frei sein wird. Um diesen können sich auch die sportlichen Absteiger bewerben. "Klar ist, dass 2020/21 das Ausbildungsteam VCO Berlin wieder hinzukommt. Im Normalfall soll mit 13 Mannschaften gespielt werden, auch eine Aufstockung auf 14 Teams aber ist theoretisch möglich", so Sattler.
Ob Eltmann dann dabei sein wird, entscheidet sich wohl in den nächsten Wochen. Bis dahin werden die Vertreter der Eltmann Volleys GmbH Gespräche mit den Sponsoren führen und vor allem rechnen. Nur wenn dann unter dem Strich eine Summe steht, die Erstliga-Volleyball machbar werden lässt, hat Profi-Volleyball in Unterfranken eine Zukunft.