
Schon vor Spielbeginn hatten sich die Spieler des TSV Eibelstadt zu einer Art Jubelkreis formiert, wie man ihn normalerweise erst nach einer erfolgreichen Partie zu sehen bekommt. Und das war auch gut so, denn nach den gespielten 71 Minuten hatten die Eibelstädter nicht mehr viel zu jubeln, unterlagen im unterfränkischen Derby der Dritten Volleyball-Liga klar mit 0:3 beim VC Eltmann – "der besten Mannschaft der Liga", wie TSV-Spielertrainer Philipp Fischer neidlos anerkannte.
"Für uns ist diese Niederlage kein Beinbruch", meinte Fischer, der gegen Ende munter wechselte, so dass alle Akteure ihren Einsatz bekamen. Darunter auch vier Spieler aus der zweiten Mannschaft. Für Eibelstadt geht es nun wohl darum, als Zweitplatzierte in die Ende Januar beginnende Aufstiegsrunde zu kommen. In die rutschen die drei besten Teams der beiden Staffeln Ost und Süd.
Lob von Eibelstadts Trainer in Richtung Eltmann
Vor allem im ersten Satz des Unterfranken-Duells wurde klar, dass Eltmann sich Platz eins in der Vorrunde nicht nehmen lassen will. Den Gegner schon mit dem Aufschlag so unter Druck setzen, "dass er nur noch eine oder zwei Optionen hat", war die Vorgabe von Eltmanns Trainer Christian Kranz. Und die wurde größtenteils perfekt umgesetzt.
Eltmanns Doppelblock hatte dadurch immer wieder genügend Zeit, sich zu formieren, Gavra Meduric und Perica Stanic waren nicht zu überwinden, immer wieder blieben die Eibelstädter Angriffsversuche hängen. Und kam der Ball doch mal an der serbischen Wand der Hausherren vorbei, wartete dahinter immer noch eine nahezu fehlerfrei Annahme. Vorne punkteten Jonny Engel und Ryan Scutter in schöner Regelmäßigkeit und sicherten dem VCE Satz eins mit 25:13.

"Wir haben die Eibelstädter nur selten ins Spiel kommen lassen, haben immer im richtigen Moment wieder Gas gegeben, ihnen dadurch auch die Motivation genommen. Sie haben fast keinen Zugriff auf unsere Aktion bekommen, was man auch an ihrer Körpersprache gesehen hat", fasste Eltmanns Trainer Christian Kranz die Partie zusammen.
"Zu eindimensional" seien die Eibelstdäter Angriffe im ersten Durchgang vorgetragen worden, kritisierte hingegen Fischer, der in Satz zwei und drei aber ein anderes Auftreten seiner Mannschaft sah, in denen der TSV jeweils lange vorne lag. "Es ist aber schwer, dieses Niveau gegen ein solch starke Mannschaft zu halten", erklärte er. Ihm war klar, dass Eltmann am Ende mehr Körner zuzulegen hatte. Der 3:2-Erfolg tags zuvor am Samstag in Zirndorf habe zwar Kraft gekostet, "aber daran hat es nicht gelegen", machte Fischer klar, dass er keine Ausrede suchte.
Eltmann ist da, wenn es darauf ankommt
Auch wenn Eibelstadt nach dem klaren ersten Durchgang wesentlich mehr Widerstand leistete, immer, wenn es darauf ankam, war Eltmann zur Stelle. In beiden Durchgängen drehten die Hausherren den Satz beim Stand von 11:11. Eibelstadt leistete sich zudem zu ungünstigen Zeitpunkten Aufschlagfehler, so auch bei den Eltmanner Satzbällen in Satz zwei (25:20) und drei (25:21).
Kein Wunder, dass Christian Kranz ob des Lobes seines Eibelstädter Pendants über das ganze Gesicht strahlte, aber auch wegen des deutlichen 3:0-Erfolges. "Wir sind mittlerweile eingespielt, bleiben auch in schwierigen Phasen ruhiger", betonte Kranz und unterstrich, dass auch in den engeren Sätzen zwei und drei keine Bange gehabt hatte, die Partie vielleicht doch noch abgeben zu müssen.

Die Punkte aus dieser Partie nehmen die Eltmanner – wenn Eibelstadt nicht noch überraschenderweise abrutscht – mit in die Aufstiegsrunde. Die wird Ende Januar starten. Und an deren Ende will Eltmann als Aufsteiger in die Zweite Liga Süd feststehen.
Auf dem Weg dahin "müssen wir jedes Spiel gewinnen, der heutige Sieg war ein weiterer Schritt dahin. Jetzt kommt zuerst einmal die wohlverdiente Weihnachtspause. Im Januar werden wir wieder konzentriert arbeiten, trainieren und hoffentlich weiter unser Punktekonto füllen“, sagte Christian Kranz. Zwar hat sein Team nun schon sieben Punkten Vorsprung vor Verfolger Eibelstadt, allerdings ist in dieser Saison bestenfalls Halbzeit.