EC Pfaffenhofen – ERV Schweinfurt 1:3 (0:1, 0:1, 1:1).
Es ist vollbracht: Durch einen 3:1-Erfolg in Pfaffenhofen haben sich die Schweinfurter Mighty Dogs die Teilnahme an der Bayernliga-Saison 20/21 gesichert. Damit erreichte der ERV am Ende einer enttäuschend verlaufenen Saison sein Minimalziel doch noch vorzeitig. Die punktgleichen Eispiraten aus Dorfen, die ihr letztes Abstiegsrundenspiel ebenfalls gewannen, müssen nun aufgrund der schlechteren Tordifferenz in den Play-Downs gegen Schongau ran.
Das erst zweite Sechs-Punkte-Wochenende der gesamten Saison war vor allem zwei Verteidigern zu verdanken, die den ERV mit ihren Treffern auf Siegkurs brachten. Im ersten Drittel besorgte Youngster Lucas Kleider, der schon im Saisonverlauf kontinuierlich als Torschütze auf sich aufmerksam gemacht hatte, die 1:0-Gästeführung. Im zweiten Drittel erhöhte Markus Babinsky mit einem seiner seltenen Treffer auf 2:0. Der Anschlusstreffer der Gastgeber, die schon vor Spielbeginn als Teilnehmer an den Pre-Play-Offs feststanden, zehn Minuten vor dem Ende, sorgte nochmals für eine dem Saisonverlauf angemessene Dramatik. Diese beendete erst Jan Kouba durch sein Empty-Net-Tor in der letzten Spielminute.
EA Schongau – ERV Schweinfurt 2:4 (0:0, 0:1, 2:3).
„Teil eins der Aufgabe ist erledigt“, hatte sich Coach Zdenek Vanc zwei Tage vorher nach dem 4:2-Erfolg im Nachholspiel in Schongau ein erstes Mal an diesem Wochenende freuen dürfen. Dabei waren die ersten zehn Minuten im Duell Vorletzter gegen Letzter nicht ganz überraschend von großer Nervosität auf beiden Seiten geprägt. Erst in der zweiten Hälfte des ersten Drittels entwickelte sich ein Spiel, dass Torchancen auf beiden Seiten zu verzeichnen hatte. Treffer wollten allerdings noch nicht fallen.
Führung sorgt für Räume
Die Schweinfurter, die defensiv ohne den erkrankten Jona Schneider auskommen mussten und daher mit nur fünf Verteidigern agierten, gerieten zudem zu Beginn des Mitteldrittels unter Druck. Anders als so häufig in dieser Spielzeit konnte sie diesem aber standhalten und gingen, statt in Rückstand zu geraten, selbst in Führung. Oleg Seibel schaltete nach einem Schuss des wiedergenesenen Eugen Nold am schnellsten und jagte die Scheibe zur umjubelten ERV-Führung in die Maschen (24.). „Es war so wichtig, dass uns die Führung gelungen ist“, betonte Vanc, der in der Folge beobachten durfte, wie die Gäste mehr riskieren mussten und die Schweinfurter Räume bekamen.
Diese nutzten sie im Schlussdrittel beinahe im Fünf-Minuten-Takt. Das 3:0 für die Gäste erzielte Semjon Bär, der eine sehenswerte Pass-Stafette mit Kevin Marquardt gekonnt abschloss (50.). Zwei Treffer steuerte Jeffrey Murray bei, der zwischenzeitlich auf 2:0 (46.) für den ERV stellte und schließlich mit dem 4:0 in Überzahl (55.) den Auswärtssieg der Schweinfurter eintütete. „Danach haben aber einige schon wieder abgeschaltet und wir haben noch zwei Tore bekommen“, wollte Vanc, der insgesamt mit dem Auftritt seiner Mannschaft sehr zufrieden war, kein Salz in die Wunde streuen, mahnte aber wiederholt, dass man die Konzentration 60 Minuten hochhalten müsse.
Überraschende Positionen
Um den Fokus hochzuhalten, verzichtete der Trainer in Schongau auf allzu viele Umstellungen. Den Ausfall von Schneider kompensierte er damit, dass er die Rechtsverteidiger Doppelschichten schieben ließ. Im Angriff ersetzte er den ebenfalls erkrankten Lukas Fröhlich durch Rückkehrer Pierre Kracht, den er überraschenderweise als linken Flügelstürmer und nicht wie gewohnt als Center agieren ließ. „Er hat seine Sache sehr gut gemacht“, war Vanc mit der Leistung des Routiniers sehr zufrieden. Recht gab ihm bei dieser Maßnahme auch der Erfolg, dass Bär in dieser Reihe als Center mit dem 3:0 eines seiner eher seltenen Tore beisteuerte. Die Nachwuchskräfte Kevin Heckenberger und David Adam blieben vollends auf der Bank. „Das Spiel war einfach zu eng, um durch Wechsel zusätzliche Unruhe hineinzubringen.“
Schweinfurt: Schnierstein – L. Kleider, Knaup, Babinsky, A. Kleider, Pfister – Ozollapa, Murray, Kouba, Seibel, Nold, Grüner, Kracht, Bär, Marquardt.
Tore: 0:1 (24.) Oleg Seibel (Andreas Kleider, Eugen Nold), 0:2 (46.) Jeffrey Murray (Jan Kouba, Eriks Ozollapa), 0:3 (50.) Semjon Bär (Kevin Marquardt), 0:4 (55.) Murray (Kouba, Nold 5-4), 1:4 (57.) Jeffrey Szwez, 2:4 (59.) Szwez (Ronald Dvonc, Tobias Maier). Strafminuten: 10/10. Schiedsrichter: Tobias Wurm (Filips, Zoepf). Zuschauer: 253.