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Fußball
Traktor-Triumphfahrt, Weinfest, Mallorca: So hat der TSV Knetzgau/Oberschwappach die Kreisliga-Meisterschaft gefeiert
Zwei Veränderungen im vergangenen Sommer haben den Weg zum Titelgewinn und zum Aufstieg in die Bezirksliga geebnet – und ein Spielertrainer mit Vorbildfunktion.
Kapitän Michael Mühlfelder (Mitte) und seine Mitspieler beim TSV Knetzgau/Oberschwappach haben es geschafft: Sie sind als Meister der Kreisliga Schweinfurt 2 in die Bezirksliga aufgestiegen.
Foto: Ralf Naumann | Kapitän Michael Mühlfelder (Mitte) und seine Mitspieler beim TSV Knetzgau/Oberschwappach haben es geschafft: Sie sind als Meister der Kreisliga Schweinfurt 2 in die Bezirksliga aufgestiegen.
Steffen Krapf
 |  aktualisiert: 08.02.2024 15:01 Uhr

Nach so einer Saison wie der gerade abgelaufenen fällt Matthias Zdzieblo, Vorstandsmitglied des TSV Knetzgau, ein Fazit leicht: "Es war eine sehr verdiente Meisterschaft." Das gemeinsame Team des TSV Knetzgau und der DJK Oberschwappach war in der Fußball-Kreisliga Schweinfurt 2 nicht zu stoppen.

Die Bilanz der Mannschaft von Spielertrainer Michael Reugels liest sich beeindruckend: 73 Punkte – acht mehr als Vizemeister SV Sylbach – 96:39 Tore, 22 Siege, sieben Unentschieden und nur eine Niederlage, ein kurioses 6:7 Ende August gegen Sylbach. Weiter geht es nun in der Bezirksliga Ost. Dass dies möglich wurde, liegt nicht nur am sportlichen Höhenflug, sondern auch an einer wegweisenden Veränderung vor einem Jahr.

"Wir haben es gehofft", antwortet Zdzieblo auf die Frage, ob die Verantwortlichen mit einer derart starken Runde gerechnet hätten. Der Grund für den Erfolg waren zwei strategisch wichtige Entscheidungen, erklärt der Funktionär. Zum einen wurde mit Andreas Hofmann ein Trainer für die zweite Mannschaft, die in der A-Klasse spielt, installiert. "Das hat uns ermöglicht, leistungsdifferenziert zu trainieren", erklärt Zdzieblo. So gelang es, das Niveau innerhalb der Mannschaft auszugleichen. Die Kaderbreite war letztlich ein großer Trumpf. 25 verschiedene Spieler liefen für den Kreisliga-Meister auf.

Die andere wichtige Weichenstellung war der Wechsel aller Spieler zum TSV Knetzgau. Damit hatten die beiden Klubs, nach dem Premierenjahr mit Platz fünf, den Status als Spielgemeinschaft (SG) aufgegeben. Für Spielgemeinschaften nämlich ist in der Kreisliga Endstation. Dementsprechend war auch der Leistungseinbruch im Kampf um Platz 2 in der Saison 2021/22 zu erklären. "Die Grundstimmung war einfach davon beeinflusst, dass wir eh nicht rauf durften", blickt Zdzieblo zurück. Im Grunde waren die Verantwortlichen auch zum Handeln gezwungen. Ohne Aufstiegsmöglichkeit wäre es schwierig geworden, Leistungsträger zu halten. Am Ende wurde alles richtig gemacht.

Spielertrainer Michael Reugels kickte in 29 der 30 Saisonspiele selbst mit

Einen gewichtigen Anteil am Erfolg ist freilich auch Spielertrainer Michael Reugels zuzuschreiben. "Michi ist ein Gerät, ein Top-Mann, einen besseren Charakter kannst du nicht haben als Trainer", sprudelt es aus Zdzieblo heraus. Der 40 Jahre alte Coach stand in 29 von 30 Saisonspielen selbst mit auf dem Spielfeld. "Er ist ein Vorbild an Einsatz, Willen und auch Kameradschaft", sagt Zdzieblo weiter. "Es war ganz wichtig, die Truppe so zusammenzuhalten."

Maid Imamovic (rechts) war mit 26 Treffern der beste Torschütze des TSV Knetzgau/Oberschwappach in der Meistersaison.
Foto: Ralf Naumann | Maid Imamovic (rechts) war mit 26 Treffern der beste Torschütze des TSV Knetzgau/Oberschwappach in der Meistersaison.

Die Mannschaft lief nach der Winterpause mit dann einem Dutzend Siegen und drei Unentschieden in ganz großen Schritten zum Titel. Mit Maid Imamovic (26 Tore), Christian Klug (18) und Raphael Schenk (16) verfügte der TSV über eine brandgefährliche Offensive. Mit dem Sieg am Ostermontag im Spitzenspiel gegen den VfR Hermannsberg-Breitbrunn (1:0) schob sich die Reugels-Elf an die Tabellenspitze – und gab diese nicht mehr her.

Auf dem Platz des direkten Konkurrenten machte Knetzgau/Oberschwappach den Titel klar

Im Rückspiel am vorletzten Spieltag machte Knetzgau/Oberschwappach dann den Titelgewinn klar. Und wie: Einer der hartnäckigsten Konkurrenten wurde auswärts mit 6:1 abgefertigt. "Das war genial, das hatte Showdown-Charakter. Wenn wir verloren hätten, hätte es nochmal eng werden können", erklärt Zdzieblo.

Seither befinden sich die zwei Vereine in einem Partymarathon, beginnend mit der Spontanfeier nach besagtem Hermannsberg-Spiel. "Da brachen alle Dämme, es wurde gefeiert bis in die Puppen", verrät Zdzieblo. Am letzten Spieltag fand dann die Triumphfahrt auf Traktoren von Knetzgau über Westheim bis nach Oberschwappach statt, mit dem Schlusspunkt auf dem Weinfest in Donnersdorf. Anschließend flog ein Tross von fast 20 Spielern zum Feiern nach Mallorca.

Neuer Trainer wird Tim Wagner, Michael Reugels bleibt als Spieler erhalten

Für die anstehende Bezirksliga-Saison sieht er die Mannschaft gut gewappnet, auch wenn die meisten Spieler dabei Neuland betreten. "Wir werden uns wahrscheinlich im unteren Tabellendrittel wiederfinden, aber ich bin davon überzeugt, dass wir die Klasse halten und kein Kanonenfutter sein werden", sagt Zdzieblo.

Neuer Trainer wird Tim Wagner vom SV Hofheim. Michael Reugels bleibt als Spieler erhalten. Besonders freut sich nicht nur Matthias Zdzieblo auf die anstehenden Derbys gegen den Nachbarn FC Sand: "Dass sich das alles mal so entwickelt, hätte keiner gedacht."

 
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