
Luca Feitl wollte es zwar nicht, sollte aber mit seiner Einschätzung, gleichzusetzen mit einer Vorwarnung, Recht behalten: "In Trostberg wird es ein anderes Spiel", gab der Torwart der Haßfurter "Hawks" nach dem 10:3-Hinspielsieg vor einer Woche zu Protokoll. "Die Jungs haben kein Dach da unten, da werden die Karten auch wegen der anderen Licht- und der Wetterverhältnisse neu gemischt." Und sie wurden gehörig durchgemischt. Trostberg revanchierte sich mit einem 8:3-Erfolg.
Auf dem Weg nach Waldkirchen zur angesetzten Sonntagspartie erreichte die Hawks die Nachricht aus Waldkirchen, dass die Gastgeber die Partie gegen den ESC nicht bestreiten wollen. ESC-Sportvorstand Andreas Kurz: "Wir testen vor jedem Spiel. Und am Sonntag sowie am Freitag hatten wir insgesamt vier positive Ergebnisse. Wir hätten trotzdem spielen wollen, waren auch schon unterwegs, aber Waldkirchen hat in Absprache mit dem Verband die Partie dann doch lieber abgesagt. Eventuell wird das Spiel am Samstag nachgeholt.
Feitl, der für den einmalig gesperrten Nicolas Hetzel seine erste komplette Partie im ESC-Trikot absolvierte, traf dabei keine Schuld. Nur 24 Stunden nach dem kräftezehrenden 6:4 gegen den EHC Bayreuth hatten vielmehr seine Vorderleute mit den Gegebenheiten zu kämpfen. Lediglich in den ersten zehn Minuten, als die Wetterverhältnisse eine sportliche "Openair"-Veranstaltung noch nicht negativ beeinflussten, agierten die erneut fast komplett angetretenen Kreisstädter ebenbürtig.
Der Schnee bringt die Hawks aus dem Konzept
Doch nach der 1:0-Führung der Hausherren (9.) sowie dem immer stärker werdenden Schneefall ließen sich die Hawks zusehends aus dem Konzept bringen. Und was sie nicht schafften, machten ihre Trostberger Kontrahenten dagegen "sehr clever", wie Andreas Kurz neidlos anerkennen musste. "Die haben sich ganz schnell auf die neuen äußeren Bedingungen eingelassen und waren dann auch die bessere Mannschaft. Anstatt klein, klein, wie bei uns, haben sie die Scheibe schnell nach vorne gespielt und ihre Chancen eiskalt ausgenutzt".
Die 30 mitgereisten Haßfurter Fans konnten sich jedenfalls erst nach einem 0:3-Rückstand über den ersten Hawks-Treffer durch Jakub Sramek kurz nach dem Beginn des Mittelabschnitts freuen (23.). Der am Freitagabend erneut auffällige Tscheche brachte seine Mannschaft nach einem zwischenzeitlichen 1:5-Rückstand mit seinen Pflichtspieltoren 21 (36.) und 22 (43.) auch wieder richtig ins Spiel.
Vier Gegentreffer in Unterzahl
Und weitere "hochkarätige Chancen", um die Partie vollends zu drehen, waren laut Kurz durchaus vorhanden. "Die Partie hätte wirklich nochmal kippen können", zeigt sich der Sportvorstand überzeugt. Auf der anderen Seite sprach er zu diesem Zeitpunkt "längst von einem Glücksspiel", denn aus der Eis- war inzwischen eine Schneefläche geworden.
Während die Unterfranken nichts mehr effektives zustande brachten, erhöhte Trostberg auf 8:3 (47./49./56.). Insgesamt vier der acht Gegentreffer kassierten die "Hawks" derweil in Unterzahl. "Wir waren letztlich einfach nicht in der Lage, unsere Spielweise den Gegebenheiten anzupassen. Wir waren nicht spritzig genug, es hat leider einiges gefehlt. Gott sei dank ist es noch kein Beinbruch", lautete das Fazit von Andreas Kurz mit Blick auf die Gesamtsituation in der Liga.
Denn trotz der Niederlage liegen die Hawks auch aufgrund der gleichzeitigen Ausrutscher einiger Konkurrenten immer noch gut im Soll.