
Knapp eineinhalb Minuten waren noch zu spielen. Da bekam Jakub Sramek an der blauen Linie die Scheibe, warf seinen Turbo an und marschierte Richtung Bayreuther Tor. Der Tscheche ließ Gästetorwart Sebastian Dünkel dann keine Chance und markierte den erlösenden und entscheidenden Treffer zum 6:4-Erfolg des ESC Haßfurt über die Bayreuth Tigers.
Verständlich, dass die 424 Zuschauer am Donnerstagabend im Haßfurter Eisstadion anschließend sprichwörtlich aus dem Häuschen waren. Immerhin tütete Sramek, der zuvor bei einigen tollen Möglichkeiten glücklos blieb, auch beim letzten Heimauftritt der Hawks in der Landesliga-Vorrunde der Gruppe 1 einen "Dreier" ein.
Das "Stadion Am Großen Anger" wird zur Festung
Gegen Gäste allerdings, die sich trotz eines 2:5-Rückstand nach der zweiten Drittelpause zu keinem Zeitpunkt geschlagen gaben. Im Gegenteil: Nachdem der ehemalige DEL2-Spieler Andreas Geigenmüller sowie der Bayernliga erfahrene Marco Zimmer auf 4:5 verkürzt hatten, war für die mit weiteren anderen bekannten "Ex-Profis" bestückten Wagnerstädter sogar der 5:5-Ausgleich möglich.
"Wir sind überglücklich. Wir sind zuhause ungeschlagen geblieben. Das Beste, was man in der Vorrunde haben kann", strahlte Lucas Büchner und lobte gleichzeitig die Gegenwehr der Gäste. "Bayreuth war echt ein guter Gegner. Aber am Ende, auch wenn es nochmals knapp wurde, haben wir verdient gewonnen." Der 21-jährige Neuzugang hofft jetzt auf weitere "mindestens vier Punkte" in den kommenden Auswärtspartien, um sicher in der Aufstiegsrunde zu stehen. "Zwei Siege. Das sollten wir locker hinbekommen."
Fliegende Becher und eine Spieldauerdisziplinarstrafe
Dass der 6:4-Siegtreffer durch Jakub Sramek derweil nicht nur durch Applaus belohnt wurde, sondern zahlreiche Becher aus dem ESC-Block auf die Eisfläche flogen, war letztlich nur ein kleiner Minuspunkt eines ansonsten aus Haßfurter Sicht tollen Eishockeyabends.
Schwerer wiegt die Spieldauerdisziplinarstrafe wegen Unsportlichkeit gegen Torhüter Nicolas Hetzel nach der Schlusssirene. Bei der Ehrenrunde provozierte er wohl die gut 20 mitgereisten EHC-Fans, die vom eigenen aus Bayreuth mitgekommenen neunköpfigen Sicherheitsdienst bewacht wurden. Beim Auswärtsspiel in Trostberg am Freitagabend steht nun Luca Feitl zwischen den Pfosten.