
Woran es gelegen hat und was falsch lief? "Den Jungs haben, glaube ich, die Beine gefehlt", benennt Lukas Gref einen Grund, warum der Haßfurter Auftakt in die Meisterrunde der Eishockey-Landesliga in die Hose ging und in den ersten beiden Partien keine Punkte eingefahrenen wurden.
Dingolfing und Reichersbeuern hätten die Hawks "überlaufen" und diese seien "zu spät aufgewacht", fügt der 24-Jährige hinzu. Am Wochenende sollen nun aber die Weichen wieder in die richtige Richtung gedreht werden.
Das Ziel sind sechs Punkte am Wochenende
Der gerade erst wieder von einer Erkältung genesene Verteidiger glaubt für den ersten Heimauftritt nach fünf Wochen am Freitagabend fest an eine erfolgreiche Revanche im Rückspiel gegen den SC Reichersbeuern. Und auch beim ebenfalls noch punktlosen ESV Waldkirchen sollen nach der 5:8-Niederlage zum Abschluss der Vorrunde im Dezember die Punkte diesmal mit nach Hause genommen werden.
Der aktuell in Coburg lebende Lukas Gref warnt aber gleichzeitig vor den Gegnern und fordert von sich und seinen Mitspielern wieder Einsatz von der ersten bis zur letzten Sekunde: "Das ist Playoff-Hockey. Das muss uns klar sein. Jedes Spiel wird ein Kampf und wir müssen jetzt mit Herzblut um jeden Meter fighten", betont der gebürtige Krefelder.
Lukas Gref: Vom Notfallsanitäter zum Architekten
Bei den dortigen "Pinguins" begann er mit fünf Jahren auch das Eishockeyspielen. Bis er von 2011 an eine mehrjährige Zwangspause einlegen musste. "Da es aber ohne Eishockey nicht ging, wechselte ich nach Neuss und spielte dort für zwei Jahre", macht Gref deutlich. Für seine Ausbildung zog er 2019 dann nach München und spielte für zweieinhalb Jahre für den ESC Geretsried.
Beruflich ist Lukas Gref seit ein paar Monaten nun hauptberuflich als Notfallsanitäter im Rettungsdienst rund um Coburg im Einsatz. "Ich will in den nächsten Jahren erst einmal hierbleiben", strebt er ab Oktober zusätzlich ein Architekturstudium an. "Und da bietet sich Haßfurt natürlich bestens an", hofft der Wahl-Franke auf eine Fortführung seines sportlichen Hobbys bei den Hawks.
Die Heimfahrt nach dem Training dauert über zwei Stunden
Zwar bestritt Gref seit seiner "Premiere" Anfang Dezember 2022 erst wenige Partien für den Landesligisten, aber eines war ihm schnell klar: "Das Niveau ist hoch und jeder im Team will gutes Eishockey spielen und gewinnen. Das macht ehrlich viel Spaß", hat er seine Entscheidung pro Haßfurt nicht bereut. "Mir gefällt es echt gut", lautet sein erstes Fazit.
In den nächsten Wochen möchte er mit guten Leistungen "natürlich" zum Ziel der gesamten Mannschaft beitragen: dem Aufstieg in die Bayernliga. "Wenn nicht das ganze Team daran glaubt, dann wird das auch nichts. Solange der Spaß nicht verloren geht, steht dem aber nichts im Wege", ist der 24-Jährige von der vorhandenen Chance überzeugt.
Am Ende fällt Gref unterdessen doch noch ein Nachteil seines Engagements bei den Hawks ein: die Pendelei zwischen Coburg und Haßfurt. Warum? Weil er mit dem Zug fährt, "nachdem ich kein Auto habe", lacht der sympathische Defensivspezialist. Eine Stunde Hinfahrt und aufgrund der für ihn unvorteilhaften Verbindung sogar 134 Minuten – wenn alle Züge pünktlich sind – zurück nach dem Training, "sind halt einfach lang. Aber es gibt ja so viele andere Dinge, die einfach Spaß machen", nimmt er diese zusätzliche Anstrengung gerne in Kauf.