Eine solch herbe Kritik wie nach der 1:3-Niederlage in Aschaffenburg hat Sands Trainer Matthias Strätz bislang noch nicht geäußert – zumindest nicht nach außen. Sätze wie, "das hat mit Bayernliga nichts zu tun", waren vom 40-Jährigen, seit er in Sand ist, noch nicht zu hören. Auch Strätz kann natürlich die Tabelle lesen und weiß, dass mit einem Auftritt wie am Samstag die Bayernliga kaum zu halten sein wird. Egal, ob es der FC Sand (17. Platz/17 Punkte) in die Relegation schafft oder nicht.
An diesem Mittwoch (18.30 Uhr) haben die FC-Spieler die Möglichkeit zur Wiedergutmachung, wenn mit der DJK Gebenbach (8./44) erneut eine Mannschaft aus dem Niemandsland der Tabelle ins Seestadion kommt. Bereits zweimal wurde diese Partie abgesagt, der dritte Versuch ist gleichzeitig das letzte Nachholspiel für die Korbmacher.
Seit Dienstagabend und dem Sieg des SV Seligenporten über Cham ist der FC Sand dasneue Schlusslicht der Bayernliga Nord. Und ob sich daran nach der Sander Partie gegen die Oberpfälzer etwas ändert, darf stark bezweifelt werden. Auch wenn die Mannschaft um Interims-Kapitän Maximilian Zang sich nach den deftigen Worten ihres Trainers den Allerwertesten aufreißen wird, sie als Weckruf aufnimmt.
Die Gäste, zuletzt mit einem Remis gegen den TSV Großbardorf, zeigten den Sander schon beim 4:0 im Hinspiel die Grenzen auf, kamen mit einfachem Muster zu ihren Toren. Schon damals kritisierte Strätz das Abwehrverhalten seiner Mannschaft. Im Kellerduell am Samstag hingegen war die komplette Elf nicht in der Lage beziehungsweise nicht willens, auch nur ansatzweise dagegenzuhalten.
Wenigstens der Wille muss erkennbar sein
Natürlich haben die Sander durch Verletzungen und Krankheit eine Ausfallquote zu verzeichnen, die jedem Bayernligisten kräftig zusetzen würde. Und natürlich fehlt den Rückkehrern ob ihres Trainingsrückstandes auch die Kraft für 90 Minuten. Der Wille, sich zur Wehr zu setzen, sollte aber im Abstiegskampf, in dem sich die Sander seit Anfang September befinden, selbstverständlich sein.
Von den ins kalte Bayernliga-Wasser hinein geworfenen Kreisliga-Spielern aus der Zweiten Mannschaft kann nicht erwartet werden, die Kohlen aus dem Feuer zu holen. Aber die erfahrenen Haudegen wie Joe Bechmann, Christopher Gonnert oder Sven Wieczorek sollten wissen, was es im Abstiegskampf braucht. Sie müssen die Jüngeren wie Simon Götz, Nicolas John oder Timm Strasser mitziehen, aufbauen und – wenn nötig – auch mal mit einem Tritt in den verlängerten Rücken aus der Lethargie holen.