"Es ist die alte Leier", sagte Dominik Garbatz nach der 0:2-Heimniederlage des FC Sand gegen den TuS Frammersbach. Dabei ist Garbatz noch keine zwei Wochen als neuer Sportleiter in Amt und Würden. Aber der 33-Jährige hatte durchaus Recht. Die Partie der "Korbmacher" gegen den Aufsteiger war ein Abziehbild der bisherigen Auftritte. Die Sander Elf, die jetzt im zweiten Spiel von Interimstrainer Dominik Klauer (als Nachfolger von Spielertrainer Daniel Rinbergas) betreut wurde, hält zwar jedes Mal wacker dagegen, hat am Ende aber in aller Regel wenig realistische Chancen Punkte einzufahren. Den 4:3-Sieg im vorherigen Heimspiel gegen die TG Höchberg, im letzten Spiel unter Rinbergas, einmal ausgeklammert. Torhüter Nils Nigbur, der Sander der an diesem Tag ohne Wenn und Aber Landesliga-Niveau unter Beweis stellte, hielt seine Elf mit einigen Glanzparaden im ersten Durchgang lange im Spiel. Kurz vor der Pause war der 19-Jährige dann jedoch machtlos als Patrick Amrhein die Gäste vom Elfmeterpunkt aus in Führung brachte.
"Klar gingen dann die Köpfe etwas runter", bemerkte Garbatz, der seinem Interimstrainer beim Gang zur Kabine mit auf den Weg gab, dass die Mannschaft mutiger sein müsse. "Wir müssen auch mal etwas Fußball spielen." Das tat das Team nach dem Seitenwechsel dann auch. Allerdings, so ehrlich muss man sein, ohne die Frammersbacher ernsthaft in die Bredouille zu bringen. Richtig zwingend passierte in der Offensive nichts. Der Gast lauerte nur darauf, dass die forscher werdenden Sander Fehler machen. Der Plan ging auf. Spielertrainer Amrhein traf erneut – zum 0:2. "Es war ein Spiel auf ein Tor", sagte der Frammersbacher nach Abpfiff.
"Ich glaube es wäre etwas mehr drinnen gewesen", haderte Garbatz dennoch. "Kämpferisch können wir uns nichts vorwerfen. Die Jungs haben sich in jeden Ball reingeschmissen." Er spricht es nicht aus, aber in der aktuellen Konstellation – auch bedingt durch diverse Verletzte im Kader – sind die Sander kaum konkurrenzfähig in der Landesliga. "Irgendwie bis zum Winter Punkte klauen", lautet das Motto.
Der Blick und jegliche Hoffnungen, den zweiten Abstieg in Folge doch noch zu vermeiden, gehen Richtung Winterpause. Dort will man sich sammeln, neue Spieler holen und den neuen Trainer ins Rennen schicken. Vorstellen möchte Garbatz den Neuen an der Seitenlinie zwar lieber heute als morgen, trainieren wird dieser dann aber wohl erst ab der Winter-Vorbereitung. Garbatz möchte nicht Gefahr laufen, einen weiteren Coach zu verheizen in der aktuellen Situation.
Hoffnungen setzt er des Weiteren auch auf die mögliche Rückkehr von Defensivmann Maximilian Zang. Der Routinier, der jahrelang in der Bayernliga seinen Mann stand, trat mit Rinbergas gemeinsam (Zang als spielender Co-Trainer) vor drei Wochen zurück. Aktuell befindet der 33-Jährige sich noch auf einer Berufsreise, ein Gespräch zwischen ihm und Garbatz fand noch nicht statt. Zang soll allerdings als Spieler weitermachen. "Maxi ist Sander, er trägt das Wappen an der richtigen Stelle", so Garbatz. Das gilt für eigentlich fast alle auf dem Feld. Umso schmerzhafter ist für die Elf die derzeitige Lage. "Irgendjemand wird uns bestimmt mal unterschätzen", hofft Garbatz. Und vielleicht gibt es einen "harten Winter" wie Garbatz augenzwinkernd erzählt. Ein paar Spielabsagen im laufenden Kalenderjahr könnte die Korbmacher-Elf nämlich durchaus verschmerzen.