
Viertelfinale oder Saisonende? Spätestens am Samstagabend um 19:45 Uhr hatte sich diese Frage ernsthaft gestellt, nachdem die Haßfurt Hawks in der "Best-of-3"-Serie ihr Gastspiel beim EV Ravensburg mit 2:3 in der Verlängerung verloren haben. Knapp 26 Stunden später stand fest: Haßfurt steht im Viertelfinale der Landesliga-Play-offs und trifft dort erneut auf die Pegnitzer Ice Dogs
Im entscheidenden dritten Spiel um den Aufstieg in die Eishockey-Bayernliga gegen den EV Ravensburg, welches nach der Pleite in der CHG-Arena der Oberschwaben notwendig geworden war, stellten ESC-Kapitän Christian Dietrich und seine Teamkollegen letztlich die Weichen. Für den 4:1-Erfolg mussten sie aber nochmals viel Arbeit investieren und konnten sich bei den Eismeistern im Stadion Am Großen Anger bedanken, dass sie nicht schon vor dem Eröffnungsbully für den Sommerurlaub planen konnten.

Wie schon am Vortag in Ravensburg, streikte auch in Haßfurt wieder einmal die Eismaschine. Nach einem Telefonat mit Eishockeyobmann Frank Butz vom Bayerischen Eissport-Verband (BEV) stand nach mehreren vergeblichen Reparaturversuchen fest: spätestens um 19:45 Uhr – geplant war 18:30 Uhr – muss die Partie angepfiffen werden, ansonsten könnte aufgrund fehlender Alternativtermine der berühmte "grüne Tisch" für Ravensburg entscheiden.
Kein Wunder, dass nicht nur bei den 786 Zuschauerinnen und Zuschauern auf der Tribüne große Erleichterung zu spüren war, als Hauptschiedsrichter Andreas Feist die Partie fünf Minuten vor der "Deadline" eröffnen konnte, weil die Eismaschine repariert worden war.
Die Hawks mussten sich sehr bemühen, um am Ende die Oberhand zu behalten. Ebenso wie am Vortag lieferten sich beide Kontrahenten von der ersten Sekunde an wiederholt einen offenen und harten Schlagabtausch, bei dem gerade die Gäste oftmals den Rahmen des Erlaubten überschritten. Doch die Hawks hielten von Anfang an dagegen. Mit Erfolg: Jakub Sramek (2./60.), Tomas Pribyl (35.) sowie Louis Britsch (43.) sorgten auch mithilfe einer tollen Leistung des wieder zwischen den Pfosten stehenden Nicolas Hetzel dafür, dass vom Bayernligaaufstieg weiter geträumt werden kann.
"Wir haben als Mannschaft gekämpft", freute sich Christian Dietrich über das Happyend. Richtig geärgert hat ihn dagegen die phasenweise "richtig unfaire Spielweise. Die haben Verletzungen billigend in Kauf genommen. Respekt deshalb an unsere Mannschaft, dass sie sich weitestgehend im Griff hatte."
Das erste Spiel im Viertelfinale gegen den EV Pegnitz findet am kommenden Freitag, 1. März, 19.30 Uhr, vermutlich in Haßfurt statt. Eine offizielle Bestätigung seitens des BEV lag am Montagmoren noch nicht vor.
Eishockey, Landesliga Play-offs, Männer
EV Ravensburg – ESC Haßfurt 3:2 n. V. (1:1, 1:1, 0:0)
Haßfurt: Feitl, Hildenbrand – Thebus, Stahl, Salnikov, Britsch, Endres, Pribyl, Marx, Hertwich – Paré, Sramek, Trübenekr, Büchner, Dietrich, Ja. Akers, Manger, Jo. Akers
Tore: 1:0 (9.) Steffen Kirsch, 1:1 (15.) Louis Britsch (Christian Dietrich), 2:1 (28.) Robin Urbaniak (Adrian Kirsch, Philip Heckenberger) 5-4, 2:2 (40.) Jan Trübenekr (Tomas Pribyl, Jakub Sramek) 4-5, 3:2 (60.+10) Dominik Fehr (Kirsch, Heckenberger). Strafminuten: 6/6. Schiedsrichter: Eisenhut (Danninger/Gmeinder). Zuschauende: 580 (100 aus Haßfurt).
ESC Haßfurt – EV Ravensburg 4:1 (1:0, 1:0, 2:1)
Haßfurt: Hetzel, Hildenbrand – Thebus, Stahl, Salnikov, Britsch, Schneider, Endres, Pribyl, Marx, Hertwich – Stach, Paré, Sramek, Trübenekr, Büchner, Dietrich, Ja. Akers, Manger, Jo. Akers.
Tore: 1:0 (2.) Jakub Sramek (Jan Trübenekr, Christian Dietrich), 2:0 (35.) Tomas Pribyl (Sramek, Michael Stach) 5-4, 3:0 (43.) Louis Britsch (Samy Paré), 3:1 (55.) Johann Katjuschenko (Steffen Kirsch, Mikhail Sokolov) 4-5, 4:1 (60.) Sramek (Stach) – Empty-net.
Strafminuten: 16/26 + 25 (Luca Schönauer). Schiedsrichter: Feist (Körber/Zwechter). Zuschauende: 786.