zurück
Eishockey: Landesliga, Play-off-Finale
Aus der Traum: Bei den Haßfurter Hawks überwiegt trotz des verpassten Aufstiegs der Stolz auf eine tolle Saison
Nach der knappen  2:3-Niederlage im fünften Spiel der Best-of-five-Serie in Dingolfing bleibt der ESC Haßfurt in der Landesliga.
Trost für seinen Torhüterkollegen Nicolas Hetzel gab es nach der Schlusssirene von Luca Feitl, der in der abgelaufenen Saison zumeist als 'Back-up-Goalie' fungierte.
Foto: Lisa Müller | Trost für seinen Torhüterkollegen Nicolas Hetzel gab es nach der Schlusssirene von Luca Feitl, der in der abgelaufenen Saison zumeist als "Back-up-Goalie" fungierte.
Ralf Naumann
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:32 Uhr

"Natürlich" überwog bei Petr Sikora unmittelbar nach der Schlusssirene die Enttäuschung. Immerhin platzten bei den Haßfurter Hawks am Sonntagabend gleich zwei Träume endgültig – zumindest in der nun beendeten Saison in der Eishockey-Landesliga: Sowohl Meistertitel als auch der ersehnte Aufstieg in die Bayernliga können nun frühestens in einem Jahr realisiert werden.

Doch trotz der diesmal äußerst knappen 2:3-Niederlage beim EV Dingolfing fand der ESC-Trainer auch lobende Worte: "Dass ich auf das Erreichte stolz bin, haben die Jungs schon vor dem Anpfiff gewusst. Ich habe es ihnen zuvor schon mehrmals gesagt", zeigte sich der Tscheche mit seiner Premieren-Saison an der Bande in Haßfurt zufrieden.

2500 Zuschauer beim Endspiel in Dingfolfing

Auch nochmals mit der Partie, die verständlicherweise die Massen mobilisierte: 2500 Zuschauer waren live beim großen "Showdown" dabei. Darunter auch nochmals 280 erwartungsfreudige ESC-Fans, die nach dem 7:2-Galaauftritt zwei Tage zuvor wahrlich Grund zur Hoffnung auf ein "Happyend" in der Best-of-5"-Serie hatten.

Sie wurden bis auf das Endergebnis nicht enttäuscht, denn die Hawks präsentierten sich erneut von ihrer besten Seite. "Es war sehr ausgeglichen und wir haben anfangs sogar die Tonart vorgegeben", fiel die letzte Spielanalyse Sikoras vor der Sommerpause "sehr zufrieden" aus. "Aber", zeigte er sich als fairer Sportsmann, "Dingolfing hat eine sehr gute Qualität im Team."

"Dingolfing hat halt einfach die eine Chance mehr genutzt."
Lukas Kratschner, ESC Haßfurt

Und so gelang den aufopferungsvoll kämpfenden Haßfurtern, die nach den beiden vorangegangenen 1:7- und 3:11-Klatschen in der Marco-Sturm-Eishalle diesmal auf Augenhöhe agierten, lediglich der zwischenzeitliche 1:1-Ausgleich durch Dominik Tobola (40.) sowie der 2:3-Anschlusstreffer durch Jakub Sramek (55.), der in seinem 31. Pflichtspiel sein 56. Tor erzielte und somit in der internen Scorerwertung knapp hinter seinem tschechischen Landsmann Jan Trübenekr (64 Tore) auf Platz 2 landete.

"Dingolfing hat halt einfach die eine Chance mehr genutzt", fasste Haßfurts Angreifer Lukas Kratschmer die finale Partie zusammen. Und auch Sturmkollege Georg Lang sprach von einer "sehr guten" Partie der Hawks – mit nur einem Schönheitsfehler: "Wie schon gesagt: Dingolfing hat halt ein Tor mehr erzielt als wir."

Bittere Enttäuschung bei Domini Tobola

Für Dominik Tobola war die Spielzeit 2022/2023 trotz des letztlich hauchdünnen "Aus" im Finale auf der einen Seite ein Erfolg, schließlich hatten die Hawks nach einer grandiosen Vorrunde in der anschließenden Aufstiegsrunde angesichts der fünf Niederlagen in den ersten sechs Partien bereits ganz schlechte Karten.

Andererseits überwog für den zweimaligen Ersatz-Kapitän ("das war mir eine Ehre"), der für den bereits urlaubenden Christian Dietrich das "C" auf seinem Trikot hatte, nach der dritten Final-Pleite in den letzten drei Jahren der "Schmerz. Es schmerzt wirklich sehr. Ich habe in drei Jahren immer die entscheidenden Spiele verloren. Heuer nur ein Schritt vor dem Aufstieg." Er habe "wirklich gehofft, dass wir den Pokal und den Titel mit nach Haßfurt bringen." Jetzt sei er "am Ende meiner Kräfte. Leer und ausgepowert." Wie es für ihn persönlich jetzt weitergeht, "weiß ich noch nicht. Ich muss noch überlegen."

Erschöpft und enttäuscht: Haßfurts Georg Lang (links) und der am Boden sitzende Tomas Pribyl. Auch sie werden einige Tage brauche, um die knapp verpasste Meisterschaft zu verarbeiten.
Foto: Lisa Müller | Erschöpft und enttäuscht: Haßfurts Georg Lang (links) und der am Boden sitzende Tomas Pribyl. Auch sie werden einige Tage brauche, um die knapp verpasste Meisterschaft zu verarbeiten.

Als "hochklassig, spannend, dramatisch" bezeichnete derweil Abteilungsleiter Andreas Kurz das "Grande Finale" in Dingolfing. "Da war wirklich alles dabei, was man für ein tolles Eishockeyfest so braucht." Letztlich hätten die Isar Rats in der Best-of-five-Serie "das Quäntchen mehr gezeigt als wir", gratulierte er dem frisch gebackenen Bayernligisten zum Erfolg, den er als "letztlich verdient" bezeichnete.

Dennoch: Die letzten Wochen seien "ein Wahnsinn" gewesen. "Im Grunde können wir schon stolz sein auf die Leistung in der gesamten Spielzeit", lautete sein Fazit. Unterstützung bekommt Kurz von Vorstandsmitglied Frank Terhar: "Wir sind voll zufrieden und stolz. Auch heute nach dem Spiel, das nochmals Werbung für Eishockey war. Einen Gewinner muss es geben. Diesmal waren es leider die anderen. Aber mein Gott, so ist es einfach im Sport."

Ein großes Lob an die Hawks aus Dingolfing

Wie es nun weitergeht, welche Spieler bleiben, den Verein verlassen oder neu hinzukommen, darüber wollten sich die Verantwortlichen noch nicht äußern. Ebenso, ob Trainer Petr Sikora auch weiterhin das sportliche Sagen beim ESC hat. Zunächst einmal wolle man die Saison 2022/2023 "ein paar Tage sacken lassen. Danach", sagte Andreas Kurz, "werden wir mit den intensiven Vorbereitungen für 2023/2024 beginnen."

Eine schriftliche Nachricht an Andreas Kurz gab es an diesem Montag noch von Manuel Ruhstorfer, dem sportlichen Leiter des EV Dingolfing. Darin stellte er den Hawks ein Lob aus: "Ihr wart ein harter und ebenbürtiger Gegner. Es war eine tolle Serie und ihr habt sehr, sehr gutes Eishockey gespielt", so der langjährige Verteidiger der Isar Rats. Er habe sich nach der Partie noch "mit einigen Leute von euch unterhalten. Ganz tolle und faire Menschen. Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder."

Die Statistik des Spiels

Eishockey, Landesliga Playoff-Finale, Männer
EV Dingolfing – ESC Haßfurt 3:2 (1:0, 0:1, 2:1)
Haßfurt: Hetzel, Feitl – Hora, Thebus, Müller, Stahl, Britsch, Pribyl, Finzel, Marx, Hertwich – Stach, Sramek, Löffler, Endres, Trübenekr, Lang, Büchner, Tobola, Schmauser, Vlach, Kratschmer. Schiedsrichter: Huber (Rohwein/Steinmann). Tore: 1:0 (20.) Max Hofbauer (Marco Sedlar) 5-3, 1:1 (40.) Tobola 4-5, 2:1 (46.) Hofbauer (Patrick Geiger), 3:1 (49.) Geiger (William Théberge) 5-4, 3:2 (55.) Jakub Sramek (Tomas Pribyl). Strafzeiten: 10/18. Zuschauende: 2500.
Quelle: rn
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Haßfurt
Ralf Naumann
Christian Dietrich
Eissportclub Haßfurt e.V.
Enttäuschung
Landesligen
Müller Schweinfurt
Zufriedenheit
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top