Noch gibt es keine Detailplanung für eine zweite Feuerwache im südlichen Stadtgebiet, diskutiert wird das Anliegen der Berufsfeuerwehr derzeit trotzdem intensiv. Im letzten Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität (Puma) wurden Forderungen laut, auch andere Standorte als die Stuttgarter Straße genauer zu untersuchen. ÖDP-Stadtrat Raimund Binder stellt das Projekt insgesamt in Frage.
Kommunalreferent Wolfgang Kleiner und der Leiter des Amtes für Zivil- und Brandschutz, Harald Rehmann, ließen im Puma keinerlei Zweifel daran, warum die Berufsfeuerwehr aus ihrer Sicht im Würzburger Süden einen zweiten Standort braucht: "Ich garantiere ihnen, dass eine zweite Feuerwache Menschenleben retten wird", betonte Kleiner mehrfach. Hintergrund ist die so genannte Hilfsfrist, die in Bayern zehn Minuten nicht überschreiten soll und die von der Feuerwache in der Hofstallstraße aus bei Einsatzorten im südlichen Stadtgebiet nicht eingehalten werden kann.
Hilfsfrist muss eingehalten werden
Bei Einsätzen in Rottenbauer beispielsweise "wird die Frist teilweise um zwei bis drei Minuten überschritten (…) Wir reden hier nicht von der Katze auf dem Baum, sondern von zeitkritischen Einsätzen wie Wohnungsbränden oder Verkehrsunfällen mit eingeklemmten Personen", erläuterte Rehmann.
Das Problem ist seit einem externen Einsatzzeitengutachten aus dem Jahr 2013 bekannt. Noch in diesem Jahr soll eine neue Feuerwehrbedarfsplanung vorgelegt werden, in der die Situation laut Kleiner und Rehmann noch kritischer beschrieben wird: "Der Gutachter empfiehlt weiterhin eine zweite Feuerwache", betonte der Chef der Berufsfeuerwehr. Abgedeckt würde damit ein Bereich mit ungefähr 24.000 Einwohnern und der Abschnitt der A3 mit dem Tunnel unter dem Katzenberg.
Für Kleiner ist die Hilfsfrist "eine verpflichtende Vorgabe, die wir zu erfüllen haben". Der aus Sicht der Verwaltung einzig geeignete Standort liegt südlich des Aldi-Einkaufsmarkts in der Stuttgarter Straße. Das rund 10.000 Quadratmeter große Areal sehen Stadträte mehrerer Fraktionen kritisch, unter anderem wegen der Lage im Überschwemmungsgebiet des Heigelsbachs. Sie wollen deshalb geprüft haben, ob auch der Standort der Freiwilligen Feuerwehr Heidingsfeld (Löschzug 5) in der Seilerstraße in Frage kommt.
Kämmerer Scheller schätzt die Kosten auf 20 Millionen Euro
In diesem Zusammenhang soll außerdem geprüft werden, wie die ehrenamtlichen Kräfte, die in ausreichender Personalstärke vorwiegend abends und an den Wochenenden bereit stehen, die Berufsfeuerwehr noch besser unterstützen können. "Das ist sehr wohl möglich", meinte Josef Hofmann (Freie Wähler): "Eine kompakte Wache für den Würzburger Süden wäre zielführend."
Nicht überzeugt von der Notwendigkeit einer zweiten Feuerwache ist dagegen Raimund Binder (ÖDP), der ein weiteres "Millionengrab" befürchtet. Eine Kostenschätzung aus dem Jahr 2015 geht von rund 15 Millionen Euro Planungs- und Baukosten aus, Kämmerer Robert Scheller rechnet inzwischen mit rund 20 Millionen Euro.
Nach Artikel 1 des Bayerischen Feuerwehrgesetzes sind die Gemeinden "in den Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit" dazu verpflichtet, Feuerwehren aufzustellen, auszurüsten und zu unterhalten. Binder hat daher vor der Sitzung des Stadtrats an diesem Donnerstag,23. März, eine schriftliche Anfrage gestellt. Unter anderem will er wissen, welche dauerhaften Kosten durch eine zweite Feuerwache entstehen würden und ob die Hilfsfrist in Würzburgs Süden nicht auch durch andere Maßnahmen wie die Zusammenarbeit mit freiwilligen Feuerwehren aus den angrenzenden Landkreis-Gemeinden eingehalten werden kann.
Ist das Grundstück zwischen Obi und dem alten Siemensgebäude (heute Vac-Q-Tec) noch frei?
Diese Sicherheit sollte es Wü wert sein !
Auf dem Land sind es alles freiwillige, die bei der Feuerwehr zusätzlich zu ihrer Arbeit ihren Dienst am Nächsten tun. Gerade wenn Feuerwehren mit der Autobahn zu tun haben, kommt es vor, dass diese die Nacht auf der Autobahn verbringen bzw. mehrere stunden am Tag. Ich denke es wäre höchste Zeit, wenn der Feuerwehr mehr Aufmerksamkeit seitens des Staates geschenkt würde, und manche unnötige Ausgaben den Feuerwehrlern zu Gute kämen.
Wer Vorbereitet sein möchte, muss einfach vorhalten, ausbilden und Geld in die Hand nehmen.
2 Drehleitern in einer Wache ist keine Seltenheit. Was wenn eine mal ausfällt? Mit 4 Hauptamtlichen ein Löschfahrzeug zu besetzen ist zwar möglich aber nicht sonderlich effektiv
Sicherheit und Schutz kostet einfach Geld
Weiter ist geplant den Löschzug 5 Heidingsfeld in die Wache zu integrieren. Das KatSchutzlager soll zentralisiert und somit effizenter an einem Standort untergebracht werden. Auch sind die Flächen für Aus- und Fortbildung in der Hofstallstraße sehr begrenzt.
Somit baut man nicht nur eine Außenwache, sondern ein Gebäude mit vielfältiger Nutzung um den Raummangel in der Hauptwache zu kompensieren.
Feuerwehr kostet leider Geld, jedoch ist diese Unabdingbar.
Der Beitrag von Herrn Wötzel ist der Sache angemessen, die Headline nicht. Wenn Sie meinen dass Sie damit Ihre Drucksache aus dem sich komplett veränderten Medienkonsum retten können, liegen Sie völlig falsch. Ich werde mir das noch eine kurze Weile ansehen und ggf. meine Abos bei der Main-Post kündigen. Die BILD ist billiger.
Sinnloser Kommentar
Aber die Hilfsfrist jetzt mit diesen Feuerwehren abdecken zu wollen um sich eine Wache zu sparen. Lächerlich. Gerade nachdem, wie bereits mehrfach erwähnt, Millionen im Theater versenkt wurden. Und hier dann noch von einem Milliongrad bei der Feuerwehr zu sprechen ist mehr als unverschämt!
Das Maß des "Gesunden Menschenverstandes" sollte ein Schul/Universitätsfach werden...
Zum Thema: Erst vor Kurzem war auch im Gespräch, dass dort nur wenige Meter entfernt ein privater Kindergarten/Hort entstehen soll. Also beides gleichzeitig wäre doch suboptimal, weil dann sollte der Hort verschoben werden.