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Würzburg
Spätestens nach zehn Minuten am Brandort: Stadtrat diskutiert über neue Feuerwache im Süden Würzburgs
Weil die Hilfsfrist nicht eingehalten wird, plant die Stadt einen zusätzlichen Standort für eine Feuerwache. Wo sie gebaut werden soll und warum der Standort umstritten ist.
Auf der Hauptfeuerwache der Berufsfeuerwehr Würzburg in der Hofstallstraße.
Foto: Thomas Obermeier | Auf der Hauptfeuerwache der Berufsfeuerwehr Würzburg in der Hofstallstraße.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:31 Uhr

Die Pläne für eine zweite Feuerwache im südlichen Stadtgebiet von Würzburg werden konkreter: Im Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität des Stadtrats (Puma) will die Verwaltung den aktuellen Stand der Planungen vorstellen. Als Standort ist das Areal südlich des Aldi-Markts in der Stuttgarter Straße vorgesehen.

Im Norden Würzburgs wird die Frist eingehalten, im Süden nicht

Höchstens zehn Minuten: Länger darf es in Bayern nicht dauern, bis die Feuerwehr nach Eingang eines Alarms bei der Leitstelle den Einsatzort erreicht hat. So steht es in einer Bekanntmachung des Innenministeriums zum Bayerischen Feuerwehrgesetz aus dem Jahr 2020: Die Gemeinden müssen im Rahmen ihrer Pflichtaufgaben "ihre Feuerwehren so aufstellen, dass diese möglichst schnell Menschen retten, Feuer wirksam bekämpfen sowie technische Hilfe leisten können", heißt es darin wörtlich. Bei ihrer Feuerwehrbedarfsplanung sollen die Kommunen daher von maximal achteinhalb Minuten ausgehen.

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Doch wie sieht es mit dieser so genannten Hilfsfrist in Würzburg aus? Seit einem inzwischen zehn Jahre alten Gutachten ist bekannt, dass die Berufsfeuerwehr von der Feuerwache in der Hofstallstraße aus im Regelfall alle Anwesen in den nördlich gelegenen Stadtteilen wie Versbach und Lengfeld innerhalb der geforderten zehn Minuten erreichen kann. Im Süden, also in Heidingsfeld und auf dem Heuchelhof, kann die Hilfsfrist laut Gutachten nicht eingehalten werden.

Feuerwehr-Einsatzfahrzeuge auf dem Hof der Hauptfeuerwache der Berufsfeuerwehr Würzburg in der Hofstallstraße.
Foto: Thomas Obermeier | Feuerwehr-Einsatzfahrzeuge auf dem Hof der Hauptfeuerwache der Berufsfeuerwehr Würzburg in der Hofstallstraße.

Dem Bau einer zweiten Feuerwache im südlichen Stadtgebiet hat der Stadtrat bereits mit einem einstimmigen Beschluss im September 2015 eine hohe Priorität zuerkannt. Inzwischen haben Baureferat und Kommunalreferat das Areal an der Stuttgarter Straße als geeigneten Standort ausfindig gemacht, die Grundstücke müssen von der Stadt aber noch angekauft werden. Eine erste grobe Schätzung der Kosten ging bereits damals ohne Grundstückskosten von mindestens 15 Millionen Euro aus.

Berufsfeuerwehr hält Stuttgarter Straße für am besten geeignet

Nachdem dort auch eine gewerbliche Nutzung in Frage kommt, hat der Stadtrat 2020 eine Veränderungssperre für den Bebauungsplan beschlossen, die inzwischen zweimal verlängert wurde – zuletzt im Januar um ein weiteres Jahr. Aus Sicht der Berufsfeuerwehr sei dieser Standort am besten geeignet, so Stadtbaurat Benjamin Schneider.

Ob es bei der Stuttgarter Straße bleibt, ist offen: Bei der Diskussion im Puma und im Stadtrat vor zwei Monaten wurde deutlich, dass einigen Stadträtinnen und Stadträte zumindest Zweifel am gewählten Standort haben. Wegen der häufigen Staus in der Stuttgarter Straße meldeten CSU-Stadträtin Rena Schimmer und SPD-Mann Udo Feldinger Bedenken an. Raimund Binder (ÖDP) und Karin Miethaner-Vent (Grüne) lehnen den vorgesehenen Standort ab, weil die Grundstücke als Rückhalteflächen im Fall von Überschwemmungen vorgesehen sind.

 
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  • sbrenner@arcor.de
    Bayerische Berufsfeuerwehren gibt es momentan in Augsburg, Fürth, Ingolstadt, München, Nürnberg, Regensburg und Würzburg.
    In jedem anderen Gebiet stellen die freiwilligen Feuerwehren die 10 Minuten sicher. Die haben wir in Heidingsfeld, Sanderau, Rottenbauer, Fuchsstadt, Reichenberg.
    Können die nichst oder warum brauchen wir ausgerechnet hier eine BF-Wache, um das sicherzustellen?
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  • florian.stenger@arcor.de
    Ich komme nicht aus Würzburg, aber kenne mich im Feuerwehrwesen aus. In all ihren genannten Städten gibt es Berufsfeuerwehren wir sie schreiben aber überall zusätzlich noch die Freiwillige Feuerwehr. Und es ist oft so das die Freiwilligen Feuerwehren zu bestimmten Tageszeiten nicht einsatzfähig sind weil die Leute nicht zuhause sind und ihr Arbeitsplatz zu weit weg sind. Und die Freiwilligen Feuerwehren sind in so großen Städten ein Backup zu den Berufsfeuerwehren.

    Und die 10 Minuten Hilfsfrist bedeutet nicht nur in 10 Minuten am Einsatzort zu sein sondern es heißt das nach 10 Minuten mindestens ein Fahrzeug mit 9 Mann und Atemschutzgeräteträgern vor Ort sein muss und mit Wasser zum Brandherd vorgehen kann also kann man Rechnen 8 Minuten bis Eintreffen und 2 Minuten um alles aufzubauen. Und das können die Freiwilligen nicht immer weil Atemschutzgeräteträger fehlen und sie länger zum ausrücken brauchen. Und ehrenamtliche müssen wegen steigender Einsatzzahlen entlastet werden.
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  • letsgo101
    Sie kennen sich aus ? Aber scheinbar doch nicht so ganz. Es gibt da VollzBekBayFwG in der steht die 10 Minuten Frist festgeschrieben, aber es steht nicht dabei in was für einer Personal-Stärke die Feuerwehr haben muß ! Es ist aber so das Städte mit Berufsfeuerwehr ihre Freiwilligen Kollegen gerne etwas in den Hintergrund stellen. Es ist ja jetzt schon oft der Fall das die Freiwilligen die Einsatzstellen vor der Berufsfeuerwehr erreichen und mit der Schadensbekämpfung beginnen ! So wie sich die Lage zeigt geht es ja nicht nur um eine 2. Wache sondern auch um Lagermöglichkeiten, Schulungsmöglichkeiten, usw. aber nicht um eine neue Behausung auch der Freiwilligen Feuerwehr LZ 5 (deren Gerätehaus auch schon betagt ist) ! Es wird auch nicht berichtet wie gross die Wache sein soll (Mannschaft + Gerät) ! Da kann man neugierig sein wie sich das denn entwickelt !
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  • florian.stenger@arcor.de
    Das steht zwar nicht so im Bayerischen Feuerwehrgesetz oder Vollzugsbekanntmachung dann fragen sie mal einen KBI oder KBM die bestätigen das in diesen 10 Minuten der Erstangriff laufen muss und das für den Erstangriff eine Löschgruppe oder Staffel da sein sollte. Und die Freiwilligen sind genauso wichtig wie die BF und niemand stellt hier einen in den Schatten. Viele Städte unter 100 000 Einwohner leisten sich bei ihrer Freiwilligen Feuerwehr eine ständig besetzte Wache weil es für Ehrenamtliche zu viel ist und die Wache ist ständig besetzt mit einer Staffel oder Löschgruppe oder sogar mehr. Siehe Aschaffenburg oder Schweinfurt. Und Würzburg wächst und wird größer und somit muss auch die Feuerwehr Wachsen.
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  • letsgo101
    Sie haben da einiges falsch verstanden. Ich weis genau das die 10 Minuten Hilfsfrist zählt ! Aber es ist natürlich auch wünschenswert möglichst viel Mannschaft und Gerät in der Hilfsfrist an die Einsatzstelle zu bekommen. Doch wenn es eine Vorgabe für die Personalanzahl und das Gerät geben würde würde die auch festgeschrieben werden. Ok wenn die Berufsfeuerwehr ausrückt kann man davon ausgehen das ihre Vorstellung von Mannschaftsstärke auch erfüllt wird. Bei einer Freiwilligen Feuerwehr, je nach Ausrüstung, kann es auch passieren das man eine Staffelstärke (FwDV3) nicht erreicht ! In Würzburg ist am Heuchelhof auch eine bzw. mehrere FF in der Alarmierung dabei. Doch wer überprüft wenn die FF zuerst eintrifft in welcher Stärke man eintrifft ? Es ergibt sich allemal eine akzeptable Mannschaftsstärke und auch Ausrüstung wenn die alarmierten Feuerwehren alle eingetroffen sind ! Es geht ja im Artikel darum ob die 2. Wache genauso eine Zugwache sein muss oder nicht ?
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  • florian.stenger@arcor.de
    und auch in München zum Beispiel werden die Stadtteile trotz Freiwilliger Feuerwehr von der BF mit betreut und haben Wachen in Stadtteilen. Das Feuerwehr und Katastrophenschutz wesen wurde seit 1990 kaputt gespart und wird jetzt langsam endlich wieder auf ein höheres Niveau aufgebaut aufgrund von Naturkatastrophen und instabiler Weltpolitik
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  • matthiasr
    Geniale ABM!

    Bei Starkregen ist die Feuerwehr schon mal vor Ort und kann bei sich selbst auspumpen!

    Das gibt Spitzenstatistiken!

    Vorausschauende Planung ist halt alles....
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