Die Pläne für eine zweite Feuerwache im südlichen Stadtgebiet von Würzburg werden konkreter: Im Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität des Stadtrats (Puma) will die Verwaltung den aktuellen Stand der Planungen vorstellen. Als Standort ist das Areal südlich des Aldi-Markts in der Stuttgarter Straße vorgesehen.
Im Norden Würzburgs wird die Frist eingehalten, im Süden nicht
Höchstens zehn Minuten: Länger darf es in Bayern nicht dauern, bis die Feuerwehr nach Eingang eines Alarms bei der Leitstelle den Einsatzort erreicht hat. So steht es in einer Bekanntmachung des Innenministeriums zum Bayerischen Feuerwehrgesetz aus dem Jahr 2020: Die Gemeinden müssen im Rahmen ihrer Pflichtaufgaben "ihre Feuerwehren so aufstellen, dass diese möglichst schnell Menschen retten, Feuer wirksam bekämpfen sowie technische Hilfe leisten können", heißt es darin wörtlich. Bei ihrer Feuerwehrbedarfsplanung sollen die Kommunen daher von maximal achteinhalb Minuten ausgehen.
Doch wie sieht es mit dieser so genannten Hilfsfrist in Würzburg aus? Seit einem inzwischen zehn Jahre alten Gutachten ist bekannt, dass die Berufsfeuerwehr von der Feuerwache in der Hofstallstraße aus im Regelfall alle Anwesen in den nördlich gelegenen Stadtteilen wie Versbach und Lengfeld innerhalb der geforderten zehn Minuten erreichen kann. Im Süden, also in Heidingsfeld und auf dem Heuchelhof, kann die Hilfsfrist laut Gutachten nicht eingehalten werden.
Dem Bau einer zweiten Feuerwache im südlichen Stadtgebiet hat der Stadtrat bereits mit einem einstimmigen Beschluss im September 2015 eine hohe Priorität zuerkannt. Inzwischen haben Baureferat und Kommunalreferat das Areal an der Stuttgarter Straße als geeigneten Standort ausfindig gemacht, die Grundstücke müssen von der Stadt aber noch angekauft werden. Eine erste grobe Schätzung der Kosten ging bereits damals ohne Grundstückskosten von mindestens 15 Millionen Euro aus.
Berufsfeuerwehr hält Stuttgarter Straße für am besten geeignet
Nachdem dort auch eine gewerbliche Nutzung in Frage kommt, hat der Stadtrat 2020 eine Veränderungssperre für den Bebauungsplan beschlossen, die inzwischen zweimal verlängert wurde – zuletzt im Januar um ein weiteres Jahr. Aus Sicht der Berufsfeuerwehr sei dieser Standort am besten geeignet, so Stadtbaurat Benjamin Schneider.
Ob es bei der Stuttgarter Straße bleibt, ist offen: Bei der Diskussion im Puma und im Stadtrat vor zwei Monaten wurde deutlich, dass einigen Stadträtinnen und Stadträte zumindest Zweifel am gewählten Standort haben. Wegen der häufigen Staus in der Stuttgarter Straße meldeten CSU-Stadträtin Rena Schimmer und SPD-Mann Udo Feldinger Bedenken an. Raimund Binder (ÖDP) und Karin Miethaner-Vent (Grüne) lehnen den vorgesehenen Standort ab, weil die Grundstücke als Rückhalteflächen im Fall von Überschwemmungen vorgesehen sind.
In jedem anderen Gebiet stellen die freiwilligen Feuerwehren die 10 Minuten sicher. Die haben wir in Heidingsfeld, Sanderau, Rottenbauer, Fuchsstadt, Reichenberg.
Können die nichst oder warum brauchen wir ausgerechnet hier eine BF-Wache, um das sicherzustellen?
Und die 10 Minuten Hilfsfrist bedeutet nicht nur in 10 Minuten am Einsatzort zu sein sondern es heißt das nach 10 Minuten mindestens ein Fahrzeug mit 9 Mann und Atemschutzgeräteträgern vor Ort sein muss und mit Wasser zum Brandherd vorgehen kann also kann man Rechnen 8 Minuten bis Eintreffen und 2 Minuten um alles aufzubauen. Und das können die Freiwilligen nicht immer weil Atemschutzgeräteträger fehlen und sie länger zum ausrücken brauchen. Und ehrenamtliche müssen wegen steigender Einsatzzahlen entlastet werden.
Bei Starkregen ist die Feuerwehr schon mal vor Ort und kann bei sich selbst auspumpen!
Das gibt Spitzenstatistiken!
Vorausschauende Planung ist halt alles....