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Würzburg
Zu warm, zu wenig Wasser: Jetzt wird die Situation am Main erneut kritisch
Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen spricht die Regierung von Unterfranken die "Warnung" für den Main aus. Kommt es zum Fischsterben?
Heizt sich das Wasser zwischen den 30 Staustufen des Mains immer weiter auf und sinkt gleichzeitig der Sauerstoffgehalt im Wasser, drohen Fische und Kleinlebewesen zu ersticken.
Foto: Johannes Kiefer | Heizt sich das Wasser zwischen den 30 Staustufen des Mains immer weiter auf und sinkt gleichzeitig der Sauerstoffgehalt im Wasser, drohen Fische und Kleinlebewesen zu ersticken.
Angelika Kleinhenz
 |  aktualisiert: 08.02.2024 17:36 Uhr

Zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen wird die Situation für alle Wasserlebewesen im Main kritisch: Die Regierung von Unterfranken spricht deshalb ab sofort erneut die "Warnung" für den Abschnitt des Flusses zwischen Kahl am Main (Lkr Aschaffenburg) und Würzburg aus. Denn an der automatischen Messstation in Erlabrunn (Lkr. Würzburg) hat die Wassertemperatur am Mittwoch wieder den kritischen Wert von 26 Grad im Drei-Stunden-Mittel überschritten.

Was ab sofort am Main unterlassen werden sollte

Ab sofort ist alles zu unterlassen, was die Gewässerökologie des Mains zusätzlich belasten könnte, heißt es seitens der Regierung von Unterfranken.  Dazu zählen zum Beispiel Schlammräumungen und Baggerarbeiten im Fluss und seinen Nebengewässern. Kläranlagen dürfen nicht mehr teilweise für Sanierungsarbeiten außer Betrieb genommen werden.

Schwimmer sollten darauf achten, ohne Sonnencreme ins Wasser zu gehen, denn der Fettfilm auf dem Wasser erschwert den Sauerstoffaustausch zwischen Luft und Wasser. Sportbootfahrer sollten nicht über den Fluss brausen, da die Fische bei Stress noch mehr Sauerstoff verbrauchen. Außerdem schwimmen sie bei Sauerstoffmangel näher an der Oberfläche und können so leichter verletzt werden.

Mainwasser-Entnahmen für die Bewässerung, etwa von landwirtschaftlichen Flächen und Weinbergen, sollen ab sofort reduziert werden. Die Auflagen im jeweiligen Bescheid müssen strikt eingehalten werden. Komplett verboten sind sie aber noch nicht.

Auch in den nächsten Tagen keine Entspannung in Sicht

Aufgrund der Wetteraussichten gehen die Fachleute der Regierung und der Wasserwirtschaftsämter davon aus, dass sich die Situation am Main auch in den kommenden Tagen nicht entspannt und die Wassertemperaturen vorerst auf dem hohen Niveau bleiben.

Der Sauerstoffgehalt im Wasser ist an der automatischen Messstation in Trunstadt (Lkr. Bamberg) aktuell auf einem niedrigen Niveau. Noch ist keine Wehr- oder Turbinenbelüftung notwendig, durch die Sauerstoff aus der Luft ins Wasser verstrudelt wird, um einen kleinen Überlebensraum für die Fische zu schaffen. Doch das kann sich täglich ändern. 

Aktuell führt der Main außerdem zu wenig Wasser. Über die Donau-Main-Überleitung werden derzeit etwa 13 Kubikmeter Wasser pro Sekunde ins Maingebiet gepumpt. Da auch die Donau Niedrigwasser hat, stammt diese Wassermenge fast ausschließlich aus dem Roth- und dem Brombachsee.

Die "Warnung" ist die zweite von drei Warnstufen des "Alarmplans Main Gewässerökologie". Wird die Situation in den nächsten Tagen noch kritischer, wird die höchste Warnstufe, der "Alarm", ausgerufen. Für den Abschnitt des Mains zwischen Würzburg in Richtung Bamberg gilt weiter die behördeninterne Vorwarnung.

 
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