Zögern und Zaudern wirft der SPD-Landtagsabgeordnete und Kreisrat Volkmar Halbleib aus Ochsenfurt der CSU-Kreistagsfraktion in Sachen Pflegeschule an der Main-Klinik vor. Er sei froh, dass die CSU nun dem Projekt zustimme, erklärte Halbleib in einem Gespräch mit dieser Redaktion.
Auf die von Halbleib geäußerte Kritik reagiert die CSU-Kreistagsfraktion prompt. In einer Pressemitteilung heißt es: "Die Pflegeschule der Main-Klinik in Ochsenfurt ist ein wichtiger Baustein bei den Bemühungen zur Gewinnung und Ausbildung von Nachwuchskräften für die Pflegeheime der Region, aber auch der Senioreneinrichtungen des Landkreises Würzburg wie auch der Main-Klinik. Wir haben diese Idee von Anfang unterstützt und mitgetragen", erklärt Rosa Behon, CSU-Bezirks- und Kreisrätin sowie Ochsenfurts zweite Bürgermeisterin.
CSU-Fraktion wollte Pflegeschule in den Räumen des Beruflichen Bildungszentrums fortführen
Die CSU-Kreistagsfraktion sehe den Neubau als Chance, der aber auch finanzielle Risiken birgt, die vorher genau abzuwägen seien, heißt es in der Pressemitteilung weiter. So habe die CSU-Kreistagsfraktion eine Lösung für den Betrieb der Pflegeschule in den Bestandsgebäuden des Beruflichen Bildungszentrums (BBZ) in Ochsenfurt als sehr gute Lösung präferiert. Entsprechende derzeit ungenutzte Räumlichkeiten stünden am BBZ zur Verfügung, daher könne zum September 2022 der Schulbetrieb dort starten.
Nach derzeitigem Stand müsse davon ausgegangen werden, dass auch über das Schuljahr 2022/23 hinaus die Räumlichkeiten bis zur Fertigstellung des neuen Schulgebäudes an der Mainklinik genutzt werden müssen. Die Kreisrätinnen und Kreisräte der CSU haben aus verschiedensten Gründen daher auch eine Fortführung über das erste und zweite Schuljahr hinaus für praktikabel gehalten und sich hierfür aktiv eingesetzt, heißt es in der Pressemitteilung weiter.
Pflegeschule soll in einem 4,25 Millionen Euro teuren Neubau neben der Main-Klinik entstehen
Die Führung des Kommunalunternehmens habe jedoch den Neubau als unausweichlich gesehen. "In den Räumlichkeiten der Pflegeschule können wir sicherlich zukünftig auch die Weiterbildung und Ausbildung von ehrenamtlichen Helfern durchführen oder auch Selbsthilfegruppen unterstützen, damit wird der 4,25 Millionen teure Neubau sicher einen Mehrwert für ein generelles Pflege-Konzept für alle Bereiche mit Information, Fortbildung, Beratung und Hilfe", wird Landrat Thomas Eberth in der Mitteilung zitiert. "Dank der Förderung des Freistaats Bayern und des Bundes in Höhe von 2,13 Millionen Euro müssen die Main-Klinik und der Landkreis den Bau der Pflegeschule nicht alleine schultern", so Landtagsabgeordneter Manfred Ländner.
"Die eigene Pflegeschule und die damit verbundene Ausbildung von Nachwuchskräften im ländlichen Raum bietet gute Aussichten. Uns diese Abwägung und damit ein Zögern vorzuwerfen, ist für uns nicht nachvollziehbar", sagt CSU-Fraktionschef Björn Jungbauer.