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Würzburg
Zettel am Mainufer: Gab es in Würzburg eine öffentliche Corona-Party?
Unbekannte haben die "Gemeinsam achtsam"-Schilder am Würzburger Mainkai überklebt, um über eine illegale Corona-Party mit 60 Personen zu informieren. Was ist dran?
Unbekannte haben die 'Gemeinsam achtsam'-Schilder am Mainkai, die die Stadt Würzburg zur Corona-Prävention an stark frequentierten Plätzen in Würzburg aufgehängt haben, überklebt.
Foto: Sophia Scheder | Unbekannte haben die "Gemeinsam achtsam"-Schilder am Mainkai, die die Stadt Würzburg zur Corona-Prävention an stark frequentierten Plätzen in Würzburg aufgehängt haben, überklebt.
Sophia Scheder
Sophia Scheder
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:57 Uhr

Die Zettel sorgen für Aufregung. Immer wieder bleiben Passanten stehen, blicken auf die drei A4-Seiten und schütteln den Kopf. Am Samstagmorgen haben Unbekannte die "Gemeinsam achtsam"-Schilder am Mainkai, die die Stadt Würzburg zur Corona-Prävention an stark frequentierten Plätzen in Würzburg aufgehängt haben, überklebt. "Lockdown-freie Party-Zone" steht unter anderen darauf geschrieben, und "hier schauen Stadt und Polizei bewusst weg!".

Ein dritter Zettel soll weiter aufklären und informiert darüber, dass am Freitagabend angeblich etwa 60 Personen "ausgelassen ihr Leben" feierten. Trotz mehrerer Hinweise aus der Bevölkerung hätten jedoch, so die Verfasser des Zettels, weder Ordnungsamt noch Polizei etwas unternommen, um "diesen Zustand zu beenden." Was ist dran?

Kein Hinweis auf eine große Corona-Party am Mainufer

"Wir wissen Bescheid von den Zetteln und werden sie umgehend entfernen", sagt Ralph Albrecht, Dienstgruppenleiter bei der Polizeiinspektion Würzburg-Stadt auf Anfrage dieser Redaktion. Die Vorwürfe weist er jedoch sofort zurück. "Es gibt dauernd Beschwerden, aber auch dauernd Einsätze, die wir anfahren."

Im Zeitraum von Freitagabend, 18 Uhr, bis Samstagmorgen, 6 Uhr, habe es drei Einsätze nach Beschwerden beziehungsweise Hinweisen von Anrufern gegeben. Am Alten Kranen habe es einen Hinweis gegeben, dass sich dort zehn bis zwölf Jugendliche aufgehalten haben. Bei Eintreffen der Polizei seien diese jedoch weggerannt, so Albrecht.

Die unbekannten Ersteller der Zettel 'bedanken' sich ironischerweise bei den 'egoistischen Menschen'. 
Foto: Sophia Scheder | Die unbekannten Ersteller der Zettel "bedanken" sich ironischerweise bei den "egoistischen Menschen". 

Einen weiteren Einsatz habe es auf der Alten Mainbrücke gegeben, dort hatte ein Anwohner mitgeteilt, "dass sechs Personen ohne Mund-Nasen-Schutz feiern und konsumieren." Doch auch hier konnte die Polizei bei Eintreffen keine Verstöße feststellen. Sieben Streifen seien von Freitagabend bis Samstagmorgen im Dienst gewesen. Einen Hinweis, dass sich am Mainufer über 60 Personen aufhielten und feierten, wie es die Verfasser auf den Zetteln kritisiert haben, habe es jedoch zu keinem Zeitpunkt gegeben.

Frühlingswetter zieht Leute nach draußen

Wie viele Streifen des Ordnungsamtes am Freitagabend unterwegs waren, war am Samstag für diese Redaktion nicht herauszufinden. Die Pressestelle der Stadt Würzburg war nicht zu erreichen.

Schon in der Vergangenheit berichtete diese Redaktion mehrmals über die stark frequentierten Mainuferflächen in Würzburg. Obwohl die Stadt bereits ausdrücklich an die Bürgerinnen und Bürger appellierte, sich an die AHA-Regeln zu halten, war auch an diesem Freitag wieder viel los in Würzburg. Das sonnige, frühlingshafte Wetter zog erneut unzählige Spaziergänger an beliebte Plätze wie den Mainkai, die Alte Mainbrücke oder auch auf das ehemalige Landesgartenschaugelände am Hubland.

 
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Kommentare
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  • T. M.
    Ich vermute dass viele MP Abonnenten Ihre Zeitung nicht lesen, oder warum werden solche Erkenntnisse von Fachleuten einfach ignoriert???

    https://www.mainpost.de/ueberregional/politik/brennpunkte/aerosol-forscher-warnen-vor-symbolischen-corona-massnahmen-art-10589954

    Mich wundert nichts mehr!
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    Wenn Regeln da sind, müssen diese auch überwacht werden! Ansonsten entsteht Unverständnis und Frustration bei denen, die sich (richtigerweise) an die Regeln halten. Meine Meinung.
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  • H. F.
    Tut mir leid, aber über die Aussage des Polizeisprechers kann ich nur müde grinsen: 10 bis 12 Jugendliche ....
    Am Freitag waren gegen 19 Uhr zwischen Altem Kranen und Alter Mainbrücke grob geschätzt 300 bis 400 Leute anwesend. Viele dicht gedrängt. Man konnte an bestimmten Stellen kaum noch durchlaufen. Es waren wie im Sommer auch Pfandsammler unterwegs und an verschiedenen Ecken wurde laut Musik abgespielt.
    Auch zwischen Alter Mainbrücke und Löwenbrücke herrschte reges Treiben, ebenso am Mainufer unterhalb der Sanderau.
    Ob sich an der frischen Luft tatsächlich viele Leute anstecken sei mal dahingestellt ....
    aber die Polizei und das Ordnungsamt sollen bitte nicht behaupten, sie wären hier aktiv ...
    Insofern muss ich den Verfassern der drei Zettel (leider) zustimmen - hier wird nichts Falsches geschrieben.
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  • N. T.
    Man sollte einfach mal eine offizielle Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die Verantwortlichen im Rathaus und im Polizeipräsidium stellen. Mal sehen, was dabei herauskommt. Leider gibt es keinen Straftatbestand wegen Vereitlung von Ordungswidrigkeiten im Amt.
    Wenn das die Kanzlerin wüsste.
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  • S. S.
    Habe heute gesehen, dass der Getränkeeinkauf in der Schubkarre vom Geschäft in die nahegelegene Kleingartenanlage geschoben wurde. Da habe ich mich gefragt, ob in diesen Anlagen auch mal kontrolliert wird?
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  • M. H.
    Die Zettel bedienen sich meiner Meinung nach dem Stilmittel der „Satire“. Soll heißen, es geht weniger um eine im klassischen Sinne organisierte „Party“ als mehr um das Anprangern der sich regelmäßig aufhaltenden Menschengruppen am Mainufer im Bereich des alten Kranens.
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    Genau, ich könnte mir vorstellen, dass es eine gezielte Satire eines oder mehrerer Gastronomen ist, die ihre Außenbewirtschaftung nicht öffnen dürfen, weil angeblich die Ansteckungsgefahr zu groß ist- trotz super Hygienekonzept- und dass in Würzburg an der Mainpromenade anscheinend die Kontaktbeschränkungen aufgehoben sind.... Ich finde, der Vergleich ist absolut zulässig.
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  • R. R.
    Ordnungsamt oder Polizei ist bei der Masse an Menschen die hier sich wiederrechtlich verhalten überforderte und tun nix um dagegen zu wirken, das sich diese Ordnungshüter nicht durchsetzen können wissen nicht nur die Diensthabenden Beamten . Nur Präsenz zeigen is auch für die Katze. Machtlosigkeit des Staates und Ignoranz und Dummheit vom Volk zeigt das alles weiter geht mit Corona
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  • A. K.
    Der größte Lump im ganzen Land, das ist und bleibt: der Denunziant.
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  • G. W.
    Und dann regen Sie sich möglicherweise über das Versagen der Politik auf? Nein, es ist schon das Verhalten vieler Einzelner, das den Karren an die Wand fährt.
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  • A. K.
    Stimmt, ich rege mich über die Politik auf. Ich rege mich auf, dass wir ein und unsere Kinder von der Bildung ausgesperrt werden. Ich rege mich über die Politik auf, weil ich meine, dass sehr vieles, fast alles falsch angegangen wurde und weil sich die Politik nur einseitig wissenschaftlich beraten lässt. Ich rege mich auf über die Politik, weil sie es geschafft hat, einen Großteil der Bevölkerung maximal einzuschüchtern und schon fast in eine Paranoia zu treiben. Ich rege mich auf, weil erreicht wurde, dass Kritiker mindestens als asozial wenn nicht rechtsradikal angesehen werden. Und ich werde mich noch viel mehr aufregen, wenn bald „Nichtgeimpfte“ wie Aussätzige behandelt werden sollen.
    Ja, und ich rege mich auf, dass die Politik es geschafft hat, das Denunziantentum wieder groß heraus zu bringen. Und eben über diese Denunzianten rege ich mich auch auf.
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  • H. E.
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  • M. G.
    Sie sprechen mir aus der Seele...ein Schlag ins Gesicht aller derer, die sich an die Vorgaben und Regeln halten.
    Das ist kein Kavaliersdelikt, das ist eine Unverschämtheit!
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  • M. S.
    Ich sag es ja schon lange; es ist einfacher Spaziergänger zu bestrafen, Personen welche die Zeit vergessen haben und nach 22 Uhr noch im Auto unterwegs sind, (geimpfte) Senioren die sich unbedacht zu dritt oder viert unterhalten, Schüler die sich an der Bushaltestelle freuen wieder einmal ihre Freunde zu sehen, Eltern die sich zufällig beim Spielplatzbesuch begegnen usw.; Arbeitskollegen die zu dritt eine Fahrgemeinschaft bilden da sie sich eh 8 Stunden auf der Arbeit sehen usw.

    Bei Demonstrationen schaut der Staat und die Staatsmacht oftmals weg, ebenso ist sie nicht in der Lage die illegalen Partys und Saufgelage mit dem nötigen Ernst zu verfolgen (O-Ton Artikel Polizist Albrecht: "Bei Eintreffen der Polizei seien diese jedoch weggerannt").

    Braucht man sich nicht wundern wenn immer mehr Leute resignieren, selbst die, die den Ernst der Lage erkennen. Das dabei und dadurch die Politikverdrossenheit zunimmt wird billigend in Kauf genommen. So etwas wird lange nachwirken!
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  • G. K.
    @einFranke

    zum erwähnten Zitat: hoffentlich heisst es beim nächsten Raubüberfall auf eine Jank oder einen Juwelier nicht auch "beim Eintreffen der Polizei sind die Täter (leider) weggerannt..."
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