Es bleibt vorerst beim Einbahnstraßen-Probebetrieb im unteren Teil der Zeller Straße ab August: Die CSU-Fraktion ist im Stadtrat mit ihrem Versuch gescheitert, die Entscheidung des Ausschusses für Planung, Umwelt und Mobilität (Puma) vom 16. Juni nachträglich zu kippen. Nach einer erneut kontroversen Debatte stimmte auch der Stadtrat dem Einbahnstraßen-Test mit einer klaren Mehrheit von 29 zu 21 Stimmen zu.
Widerstand aus der Zellerau
Gegen den Willen der Verwaltung hatte schon der Puma mit einem ähnlichen Stimmenverhältnis (11 zu 6) entschieden, einer Einbahnstraße stadtauswärts zwischen Burkarder Straße und Nigglweg eine Chance zu geben. Heftiger Widerstand dagegen kam nach dem Beschluss vor allem aus der Zellerau, so dass die CSU das Thema im Stadtrat auf die Tagesordnung setzen ließ.
"Wir machen eine der wichtigsten Verbindungsstraßen aus der Zellerau in die Innenstadt dicht", sagte CSU-Stadträtin Sonja Buchberger. Die Gegner der Einbahnstraße befürchten Ausweichverkehre und argumentieren mit einer höheren Schadstoffbelastung durch Umwege: "Was wir hier planen, ist das Gegenteil von Schadstoffreduzierung", so Buchberger.
Mehr Sicherheit für die Schüler des Deutschhaus-Gymnasiums?
Die Befürworter des Probebetriebs ließen sich dadurch nicht beirren: "Wir müssen die um die Innenstadt herum liegenden Quartiere attraktiver machen", sagte Niklas Dehne (Grüne). Seine Fraktionskollegin Sandra Vorlova erinnerte an die Stellungnahme des Deutschhaus-Gymnasiums, das sich wegen der Verbesserung der Sicherheit von mehr als tausend Schülerinnen und Schüler für die Einbahnstraßenregelung ausgesprochen hat.
Sich einem Probebetrieb zu verschließen, sei von den Gegnern "absolut rückwärts gewandt", betonte auch Sebastian Roth von den Linken: "Sie können das Rad nicht zurückdrehen. Das Mobilitätsverhalten ändert sich, und Würzburg verändert sich mit." Selbst Jürgen Weber (Würzburger Liste) sprach sich für den Einbahnstraßentest aus: "Alle erfolgreichen Veränderungen in Würzburg haben mit einem Versuch begonnen", sagte der Alt-Oberbürgermeister. Die 21 Gegenstimmen bei der namentlichen Abstimmung kamen von der CSU inklusive Oberbürgermeister Christian Schuchardt, den Freien Wählern, FDP, Bürgerforum und der AfD.
Regierung will eine Stellungnahme
Ob damit das letzte Wort gesprochen ist, bleibt allerdings abzuwarten: Stadtbaurat Benjamin Schneider teilte mit, dass die Regierung von Unterfranken eine Stellungnahme zu der geplanten Verkehrsbeschränkung angefordert hat. Die Stadt soll sich darin zu Unfallzahlen, Luftschadstoffen und Lärmwerten im unteren Teil der Zeller Straße äußern. "Wir gehen davon aus, dass wir von der Regierung eine Antwort erhalten werden, nachdem wir den Probebetrieb eingerichtet haben."
Aber bitte nicht nur, was in der Zeller Str. alles besser wird, sondern auch, was in der Umgebung schlechter wird. Denn ich glaube nicht, daß das zu weniger Verkehr führt, sondern halt anderswo zu noch mehr.
Ich kenne keinen einzigen Autofahrer*in, der aus Spaß an der Freud, die Abkürzung (Abkürzung wofür?) durch die Stadt nutzt. Wenn es außen rum schneller ginge, würde ich außenrum fahren.
Aber sie dürfen ruhig weiterträumen. Ich habe keine Zeit dafür.
Rücksichtslos und egoistisch!!!!
Außer er ist vielleicht einer dieser Auto-Poser!
Es gibt zum einen Leute die nur mit dem Auto ihre eng getakteten Termine schaffen, auch weil sie Dinge transportieren!
Zum anderen stellt der durchschnittlich intelligente Autofahrer sich eine Tour zusammen und erledigt mehrere Punkte hintereinander! Effizient und umweltfreundlich! Und wenn sie auf so einer Tour auch in die diversen Fachmärkte am Rande der Stadt wollen, nachdem sie etwas in der Innenstadt erledigt haben, dann haben sie keine Chance das mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu machen!
Erinnert sich daran noch jemand?
Es geht doch um etwas ganz anderes: die Zeller Straße ist eine der letzten DURCHGANGSVERKEHRSACHSEN mitten durch die Stadt, die als Abkürzung genutzt wird - zum Schaden der Anwohner (Lärm, Luftverschmutzung, Gestank), der Schulkinder (Sicherheit), Fußgänger (viel zu schmale Fußwege), Radfahrer (gefährlich wenig Platz).
Die Wahrheit ist: die Zeller Straße ist viel zu eng, um als Autoverkehrsstraße -ausser zu Anliegerzwecken- geeignet zu sein. Eine Partei, die im Jahr 2020 die Bequemlichkeit einiger weniger Autofahrer über Gesundheits- und Sicherheitswohl stellt sollte ihr Menschenbild selbstkritisch hinterfragen.
Wieso soll die Zeller Straße eine „ DURCHGANGSVERKEHRSACHSE“ sein wenn diese die von Ihnen beschriebene untergeordnete Bedeutung hat?
Sie widersprechen sich selbst!