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Würzburg
Zehn Euro pro Haushalt im Monat? SPD beantragt Bonusprogramm für die Abschaffung von Kraftfahrzeugen in Würzburg
Ungewöhnlicher Antrag der Würzburger SPD: Wie der Vorschlag zur Abschaffung von Fahrzeugen im Würzburger Stadtrat aufgenommen wurde.
Fahrzeuge,  wie hier in der Salvatorstraße, nehmen viel Platz in Würzburg ein.  Mit einem ungewöhnlichen Vorschlag will die SPD Haushalten einen Anlass geben, ihr Fahrzeug loszuwerden.
Foto: Thomas Obermeier | Fahrzeuge,  wie hier in der Salvatorstraße, nehmen viel Platz in Würzburg ein.  Mit einem ungewöhnlichen Vorschlag will die SPD Haushalten einen Anlass geben, ihr Fahrzeug loszuwerden.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 13.09.2023 02:46 Uhr

Die Würzburger SPD-Stadtratsfraktion will die Menschen in der Stadt motivieren, ihre Kraftfahrzeuge abzuschaffen: "Bonusprogramm für autofreie Haushalte" lautet der Titel eines Antrags der Sozialdemokraten, der am Donnerstag vom Ferienausschuss des Stadtrats kurz diskutiert und dann mit knapper zwei-Drittel-Mehrheit von 11 zu 6 Stimmen weiterverfolgt wurde.

Das bedeutet konkret, dass sich die Verwaltung mit dem Inhalt des Antrags beschäftigen und dem Stadtrat einen Beschlussvorschlag vorlegen soll. Das Umweltreferat hatte die Weiterverfolgung empfohlen.

Würzburger SPD: Antrag ist bewusst offen formuliert

"Wir sollten einen Bonus für Menschen einführen, die auf ihre Autos verzichten", erläuterte der SPD-Fraktionsvorsitzende Alexander Kolbow den Vorstoß seiner Fraktion. Konkret wird vorgeschlagen, Haushalten, die sämtliche Kraftfahrzeuge abschaffen, als Bonus zwei Jahre lang monatlich zehn Euro zu bezahlen. Weitere Details sind nicht enthalten. Der Antrag sei "bewusst und vorsätzlich sehr offen formuliert, um die Verwaltung umfassend prüfen zu lassen", so Kolbow: "Uns ist es auch wichtig, das als Zuschuss für die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zu verstehen."

Zustimmung kam unter anderem von den Grünen und der FDP. Grünen-Stadtrat Manfred Dürr erinnerte daran, dass in Deutschland die Zahl der PKW pro tausend Einwohner in den letzten zehn Jahren um zehn Prozent auf 580 gestiegen sei. Durch das vorgeschlagene Bonusprogramm "könnte ein Impuls gegeben werden, sich damit zu befassen, ob man wirklich ein Auto braucht. Es wäre eine symbolische Anerkennung."

Das sagen die Würzburger Fraktionen zum Vorschlag der SPD

Abgelehnt wurde der SPD-Antrag von der AfD, den Freien Wählern und der CSU. "Wir sehen das sehr kritisch. Es gibt auch in der Stadt Haushalte, die auf ihren PKW angewiesen sind", betonte Sabine Wolfinger (FW/FWG). Ludwig Mechler (AfD) sprach von einer "autofahrerfeindlichen Politik", und Claudia Adam (CSU) stellte grundsätzlich die Frage, "wie wir das finanzieren wollen. Das sind Unsummen, denn nach dem Antrag wird jeder Haushalt belohnt, der kein Auto hat."

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Die Höhe der Ausgaben könne allerdings erst beziffert werden, wenn die Verwaltung einen konkreten Vorschlag vorgelegt habe, entgegnete Joachim Spatz. Der FPD-Mann warnte davor, sich von einer Symbolpolitik dieser Art zu viel zu versprechen. Er verwies auf andere städtische Förderprogramme, zum Beispiel zur Begrünung von Gebäudefassaden, deren Effekt bisher eher überschaubar sei: "Wir haben schon viel erreicht, indem wir als Kommune für Alternativen sorgen, wie durch die Verdichtung der Straßenbahn-Taktung", sagte Spatz.

 
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  • A. Sazyma
    Wie kommt man auf solche absurden Ideen, um sich nur irgendwie auf Kosten der Allgemeinheit wieder als besonders engagierter Öko generieren zu können? 240€ aus irgendeinem noch zu definierenden Topf, zusätzlicher Aufwand fürs Personal, und das dafür, dass jemand sein Auto abschafft, der in der Stadt wohnt? Ein verfrühter Aprilscherz oder pure Verzweiflung, um im Gespräch zu sein?
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  • Irene Durak
    Dann sollte man jedem aus Kitzingen, der kein Auto besitzt, 10 Euro zahlen, weil der ÖPNV hier nicht funktioniert. Bringt genauso wenig. Ironie aus.
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  • Robert Hippeli
    Will die Stadt die durch Digitalisierung freiwerdenden Personale mit so einem Bonusprogramm künstlich beschäftigen?

    Ich denke es gibt bereits genügend Stellgrößen um Autohalter zu strafen und Nichtautohalter zu fördern. Da braucht es keine weiteren Profilierungsprogramme um all den Gesetzesdschungel und Förderdschungel noch unübersichtlicher zu machen.

    So ganz auf die Schnelle fallen mir da ein:
    -Parkgebühren
    - Anwohnerparken Gebühr
    - Anwohnerparken Reduzierung
    - Kfz-Steuer
    - Kfz-Zulassungsgebühren
    - ...

    Viel wichtiger wäre, statt Politikgeplänkel, ein möglichst entschlossener oder geschlossener Stadtrat beim Ausbau des ÖPNV!

    - WSB-Linie Versbach Lindleinsmühle: nichts wie verplemperte Planungskosten
    - WSB-Linie Verlängerung Grombühl: parteiübergreifende Netzwerke in Berlin und München nicht genutzt
    - WSB-Linie Hubland: durch fehlende politische Gemeinsamkeit zerredet und verzögert
    - WSB-Linie durch Heidingsfeld: zurück gebaut
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  • Hans-Georg Heim
    Das Auto gibt mir Lebensqualität, es macht mich unabhängig und für 10 € im Monat soll man darauf verzichten? Die SPD und die Grünen, goldig 🤣🤣🤣.
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  • Barbara Fersch
    Vielleicht sollten die Politiker, mit gutem Beispiel voran gehen, und ihre Autos abschaffen !! Dem Volk Vorschriften machen ist ein Leichtes......aber selbst in keinster Weise danach richten , das ist Hohn !!
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  • Martin Heberlein
    Wer macht mit diesem Vorschlag wem irgendwelche Vorschriften??
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  • Helga Scherendorn
    Man wird in seiner Freiheit immer mehr eingeschränkt. Bevormundung und Verbote, man hört nichts anderes mehr!
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  • Martin Heberlein
    Wo schränkt dieser Vorschlag ihre Freiheit ein?? Wo bevormundet er sie??
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  • Hiltrud Erhard
    Es bewahrheitet sich doch immer wieder:
    ein SPD-ler kann weder mit seinem Geld, noch mit dem Geld der Bürger umgehen!
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  • Gunder Kluge
    Für was zahlt man seine Steuern, wen will die SPD damit überzeugen ? Will die SPD die bessere Grüne sein, auch die haben Ideen , nicht für das Volk, sondern für ihr Alibi.

    Es gibt Haushalte die auf ihr Fahrzeug angewiesen sind,
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  • Steffen Cyran
    Der größte Dummfug seit langem.

    Bei den immensen Kosten der Fahrzeughaltung, von der Anschaffung/Wertverlust über Versicherung und Steuer, Spritkosten, Werkstatt..... hält sich doch niemand aus Jux und Dollerei ein oder mehrere nutzlose Fahrzeuge.

    Sondern deshalb, weil er es BRAUCHT! Das hat der mündige Bürger aus gutem Grund so beschlossen.

    Nötig wäre daher der Ausbau des ÖPNV, sodaß kein Auto mehr nötig ist.

    Also liebe Würzburger SPD, warum fährt seit vielen Jahren immer noch keine Straßenbahn ins Hubland?

    Politiker, macht euren Job statt solche hirnlose Vorschläge!
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  • Jo Schmitt
    Noch was - was mich am meisten stört:

    Das ist eine mögliche Maßnahme der Stadt bezüglich der Personenkreise, die bereits sowieso mit dem Gedanken spielen auf's Auto zu verzichten. Und das als Häppchen. -- Dann wären auch vielleicht für "die Landler" ein paar mehr Parkplätze in der Stadt verfügbar. -- Schonmal daran gedacht?
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  • Stefan Köhler
    Gebt das Geld lieber der Tafel oder einen anderen wohltätigen Verein.
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  • Jo Schmitt
    @Ralf Eberhardt
    > Entweder es gibt einen handfesten Ansatz dazu
    Was wären denn Ihrer Auffassung nach "handfeste Ansätze" dazu?

    In sogut wie allen Kommunen, für die mir Studien bzw. Umsetzungen bekannt sind, war eine der grundlegenden Maßnahmen Verkehrsflächen für den Autoverkehr sowie Parkplätze wegzunehmen, Parkpreise deutlich zu erhöhen sowie als Ausgleich den Takt öffentlicher Verkehrsmittel zu verdichten. Manchmal wurde auch (indirekt) ÖPNV-Nutzung vergünstigt. Mit Verlaub: Leider schießt hier vor allem immer noch der Landkreis Würzburg ganz gewaltig quer. Und das nicht erst seit Gestern.

    Siehe dazu "Klimagerechte Stadt- und Mobilitätsentwicklung: von europäischen Städten lernen", Deutsches Institut für Urbanistik, 2022,
    Zitierfähiger Link: https://repository.difu.de/handle/difu/583697

    PS: Nicht nur in Europa. Auch in Asien und Amerika gibt es Beispiele.

    Ach da war es:
    > Und noch was: ich wohne gottseidank im Umland.
    Übrigens: Ich bin für Pflasterzoll ...
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  • Dieter Hartwig
    Nicht 480 € sondern 240 € egal wieviel Autos im Haushalt sind. 2 Jahre sind 24 Monate zu je 10 €

    War der Antrag für den 1.4. gedacht.
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  • Herbert Stapff
    Der Antrag wurde sicher aus Versehen zu bald veröffentlicht. Das sollte doch erst zum 1.4. geschehen.
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  • Ralf Eberhardt
    Also jetzt mal ganz klar: das ist der schwachsinnigste Vorschlag, den ich in den letzten 100 Ja hren gehört habe. Warum sollte eine Haushalt für 480,- Euro auf das Auto verzichten? Entweder es gibt einen handfesten Ansatz dazu. Oder eben nicht!!! Mein Vater hat mit Mitte 80 sich entschlossen, das Auto "abzuschaffen". Aber eben mit eigener Entscheidung. Und die möchte ich auch weiterhin haben, ohne von Politikern solche Angebote vorgelegt zu bekommen. Und noch was: ich wohne gottseidank im Umland.
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