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Würzburg
WVV mit Milliarden-Umsatz: Offiziell fahren weniger Würzburger mit Bus und Straba – wegen des 49-Euro-Tickets?
Der städtische WVV-Konzern hat 2023 1,2 Milliarden Euro Umsatz gemacht. Wie viele Menschen arbeiten bei dem Konzern und wie viele fuhren Bus und Straba?
2023 wurden in Würzburger Strabas und Bussen weniger Fahrgäste gezählt als im Jahr zuvor. Hier zu sehen eine Straßenbahn in der Würzburger Virchowstraße.
Foto: René Ruprecht (Archivbild) | 2023 wurden in Würzburger Strabas und Bussen weniger Fahrgäste gezählt als im Jahr zuvor. Hier zu sehen eine Straßenbahn in der Würzburger Virchowstraße.
Manuela Göbel
 |  aktualisiert: 25.08.2024 02:35 Uhr

Die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV) hat den Geschäftsbericht 2023 veröffentlicht. Demnach betrug der Umsatz 1,2 Milliarden Euro. Investiert wurden knapp 73 Millionen Euro. Welche interessanten Zahlen stecken noch in der Bilanz. Antworten im Überblick.  

Wie hat sich die Energiesparte entwickelt?

Mit Gas, Fernwärme und Strom verdient die 100-prozentige Tochter der Stadt das meiste Geld. 2023 wurde etwas weniger Fernwärme verkauft als im Vorjahr: 279 Millionen Kilowattstunden statt 280 Millionen. Dafür stieg sowohl der Verkauf von Erdgas – auf 967 Millionen Kilowattstunden (2022: 907 Millionen) als auch der von Strom deutlich. 2023 waren es 1525 Millionen Kilowattstunden (2022: 1145 Millionen) Strom. 

Wie viele Besucher hatten Dallenbergbad und Nautiland?

2023 besuchten 459.189 Personen Bäder und Eisbahn. Im Jahr 2022 waren es 364.796 Besucherinnen und Besucher. Das ist ein deutliches Plus von 94.393 oder 25 Prozent.

Wie viele Personen fuhren Busse und Straba?

Die Zahl der Fahrgäste bei der Würzburger Straßenbahn GmbH (WSB) ging im Vergleich zu 2022 leicht zurück: 29,5 Millionen Fahrgästen, knapp 2 Millionen weniger. Die WVV erklärt das mit der Einführung des Deutschland-Tickets.

"Unsere Fahrgastzahlen berechnen sich aus der Anzahl der verkauften Tickets, für die eine angenommene Häufigkeit hinterlegt ist. Die Fahrgäste, die das Deutschlandticket nutzen, tauchen nicht unbedingt in unserer Fahrgaststatistik auf, da sie das Ticket ja oft bei der Deutschen Bahn oder einem anderen Anbieter erwerben", erläutert WVV-Sprecherin Susanna Blum auf Nachfrage. "Wir haben also nicht unbedingt weniger Fahrgäste, nur solche, die weniger unsere Standard-Tickets nutzen."

Wie hoch waren die Investitionen?

Der WVV-Konzern investierte im Geschäftsjahr 2023 knapp 73 Millionen Euro. Fast 20 Millionen Euro mehr als 2022. 

Fast die Hälfte davon – knapp 35 Millionen Euro – floss in die Tochtergesellschaft Stadtwerke Würzburg AG – vor allem in die Bereiche Stromversorgung (11 Millionen), Trinkwasserversorgung (5,7 Millionen) und Fernwärme (4,6 Millionen).

In die Würzburger Straßenbahn GmbH (WSB) wurden 2023 26 Millionen Euro investiert. Hauptsächlich für die Beschaffung von neuen Straßenbahnen (19,4 Millionen) und für die Erweiterung des Schienennetzes (1,7 Millionen). 4,5 Millionen Euro wurde in neue Elektrobusse investiert. 

Was sagen die Geschäftsführer?

Geschäftsführerin Dörte Schulte-Derne und Geschäftsführer Ralf Willrett sind laut Pressemitteilung zufrieden mit dem Ergebnis, wüssten aber um die zukünftigen Herausforderungen. "Die kommenden Jahre werden stark auf die ‚Transformation‘ fokussiert sein – das wird unser Handeln prägen", wird Schulte-Derne zitiert. Willrett sagt: "Wichtig bei all diesen Projekten ist es, bereichsübergreifend zu denken und die Energie-, Wärme- und Verkehrswende aus einer Hand koordiniert voranzutreiben."

Wie viele Mitarbeiter hat der Konzern? 

Der WVV-Konzern beschäftigte 1.755 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und damit 65 mehr als im Jahr 2022.

Hat die WVV Gewinn oder Verlust gemacht?

Gut 27 Millionen Euro betrug der Jahresüberschuss der Stadtwerke im Jahr 2023 – knapp fünf Millionen Euro weniger als 2022. Überschüsse erwirtschafteten außerdem zahlreiche andere Konzerntöchter wie Trinkwasserversorgung Würzburg GmbH (1,9 Millionen Euro), Immobilien-Management GmbH-Gebäudeservice Würzburg (658 000 Euro) oder Kompostwerk Würzburg GmbH (240 000 Euro).

Gleichzeitig machten die Würzburger Straßenbahn ein Defizit von knapp 28 Millionen Euro. 7 Millionen Euro mehr als 2022. Das Defizit bei den Bädern bewegte sich mit gut 5 Millionen Euro auf der Höhe des Vorjahres. 

Am Ende betrug der Jahresüberschuss des Konzerns 10,6 Millionen. 2022 lag er bei 16,3 Millionen Euro. 2021 hatte der Konzern mit einer "schwarzen Null" abgeschlossen.   

 
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  • Christine Gerhardt
    Naja man kann nur mit dem arbeiten was man hat. Und wenn die WVV als kommunales Unternehmen den Geschäftsbericht zu veröffentlichen hat und diese Zahlen dazu gehören dann passt das doch so inklusive der Erklärung. Was sollen sie denn sonst machen?
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  • Andrea Roso
    Naja, das billigste Abo ohne Zeiteinschränkungen/Zugangsvoraussetzungen ist bereits teurer als das Deutschlandticket. Das Abo hat zwar Extras wie Fahrradmitnahme, zumindest für mich lohnt es sich aber trotzdem nicht.
    Zudem hat die WVV nur die Onlinevariante des Tickets. Mir ist es jetzt schon mehrmals passiert, dass der Akku des Handys fast leer war, da hätte ich mich mit Chipkarte wohler gefühlt.
    Zusätzlich ist mir auch nicht klar, wie die Leute aus dem Land/mit Ticket der APG in die Statistik einfließen.
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  • Michael Zink
    Zitat: "Die Zahl der Fahrgäste bei der Würzburger Straßenbahn GmbH (WSB) ging im Vergleich zu 2022 leicht zurück"

    Naja, man gibt ja direkt zu, daß einfach die Statistik Mist ist.
    Daß nach Einführung des Deutschland-Ticktes weniger Standrad-Tickets verkauft werden, ist doch klar.
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  • Peter Lelowski
    Da war doch die große Verkehrszählung in 2023. Ist die WSB nicht in der Lage einschließlich des Effekts des D-Tickets daraus Nachfragedaten abzuleiten? Ein Auftrag für Azubis im 2. Lehrjahr! Oder gehört Schlechtreden zum Konzerngebaren?
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