Seit bald 26 Jahren setzt sich der Verein "Stadt für Kinder e.V." für Familien in der Stadt Würzburg ein. Dieser wurde 1998 als Förderverein für die Würzburger Kinder- und Jugendhilfe gegründet - mit dem Ziel, die präventiven Angebote zu verstärken. Viele Projekte sind seitdem realisiert worden, die auch heute noch wichtige Orte für Kinder und Jugendliche sind, erklärt Vorsitzende Barbara Lehrieder in einem Gespräch mit dieser Redaktion.
Die Initiative ging damals von den vier Stadträtinnen Marianne Albrecht, Marion Schäfer, Andrea Dzemla und Hannelore Siegler aus, die sich parteiübergreifend als Lobby für die Jugendhilfe verstanden. Albrecht war bis 2016 Vorsitzende des Vereins und ist weiter als Schatzmeisterin aktiv. Mit im Boot war auch Erich Bodenbender, ehemaliger Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Familien in Würzburg. Barbara Lehrieder stieß im Laufe der Zeit dazu, 2017 wurde sie Vorsitzende.
Stadt Würzburg investierte in Erziehungshilfen
1999 gab es eine Vereinbarung zwischen Stadtrat und Förderern für ein vierjähriges Modellprojekt „Würzburg 2002 – Stadt für Kinder“. Der Plan: Die Stadt sollte in Erziehungshilfen investieren. Der Verein ermöglichte mit Hilfe von Spenden und ehrenamtlichen Trägern präventive Projekte, die die Stadt dann ab 2002 in den Haushalt übernahm.
So entstanden beispielsweise der „Aktivspielplatz Steinlein“ und der „Spielgarten Heuchelhof aktiv“. Wie Lehrieder erklärt, sei die Stärke des Vereins die überparteiliche Besetzung und "dass er im Stadtrat so verankert ist" sowie die Kooperation mit der Stadt Würzburg und der ARGE Familien. Als Kooperationspartner ist seit 1999 auch die Main-Post mit im Boot.
Vor einem Jahr beschloss "Stadt für Kinder e.V." die Spendenhäuser offener zu gestalten. Zusammen mit Geschäftsführerin Heike Hergenröther, die auch die Leitung der Arge Familien in der Stadt inne hat, soll die präventive Arbeit ausgebaut werden, so Lehrieder. Dabei setzt der Verein vor allem auf Stadtteilprojekte und -initiativen. "Auf Bedarf können wir schnell reagieren, wenn das Netz der Haushaltsmittel oder staatlichen Förderung Löcher hat." Ziel des Vereins sei es, eine Partnerschaft für Kinder quer durch die Stadt zu erschaffen.
Stolz macht es sie zu sehen, dass zum Beispiel der Aktivspielplatz Steinlein in der Lindleinsmühle im Sommer sein 25-jähriges Jubiläum feierte. "Dafür gab es von uns 3000 Euro für das Zirkusprojekt." Der Spielplatz war das erste Projekt des Vereins und wurde im August 1999 eröffnet." Bis Ende 2001 sei er rein über Spenden finanziert worden.
Weiter wird der Lerntreff im Familienstützpunkt Sanderau für Grundschulkinder vom Verein bezuschusst und erhielt Projektmittel für 2023 und 2024. "Dieses erfolgreiche Projekt wollen wir auch in Zukunft unterstützen", sagt Lehrieder. Ebenso sollen die Elternangebote in den Familienstützpunkten weiter gefördert werden und die Schwimmkurse im Nordbad in der Lindleinsmühle, "wo die Kinder von der Wasserwacht sehr erfolgreich betreut werden".
Neuestes Projekt SKATEmobil
Zufrieden zeigt sich Lehrieder auch mit der Neugestaltung des Ferienpasses: "Durch einen 'Deal' mit der Stadt wurden die Mittel für den Ferienpass 2023 deutlich erhöht. Sowohl Verein als auch die Stadt gaben jeweils 10.000 Euro dazu." Das Ergebnis könne sich sehen lassen: 2023 wurden 2400 Ferienpässe verkauft (einmalig 5 Euro), 2024 konnten 3000 Ferienpässe gedruckt werden, "der Bedarf wäre noch höher gewesen".
Für das neueste Förderprojekt SKATEmobil spendete die Sparkassenstiftung der Stadt eine Basisfinanzierung über 6000 Euro, so die Stadträtin und Vereinsvorsitzende. Das SKATEmobil besteht aus einem Anhänger mit mobilen Rampen, Skateboards und Schutzausrüstungen. Wie Lehrieder erzählt, sind Koordinator Sebastian Böhm, selbst Skater und Sozialarbeiter, und seine Ehrenamtlichen in der ganzen Stadt unterwegs. Das Angebot richtet sich an Jugendtreffs, Schulen, Vereine und kommt zum Beispiel wöchentlich in die Gemeinschaftsunterkunft.
Weihnachtsaktion für Alleinerziehende
Zum 25-jährigen Jubiläum gibt es außerdem eine Weihnachtsaktion für Alleinerziehende: "Über die Familienstützpunkte und Sozialdienste spenden wir 1000 Euro für Familieneintrittskarten fürs Nautiland oder die Eisbahn, um alleinerziehende Eltern und deren Kinder unkompliziert eine Freude zu machen."
Da "25 Jahre ein Grund zum Feiern sind", lädt der Verein Familien am Sonntag, 24. November, um 14 Uhr ins Burkardushaus zum Familienstück „Ein Schnabel voller Glück“ mit Ali Büttner ein. Der Eintritt ist kostenlos, um Anmeldung über die Homepage www.stadt-fuer-kinder.de wird gebeten.