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Würzburg
Würzburgs Innenstadt fehlt Grün: Wie gelingt es anderen Städten, ihre City mit neuen Ideen grüner zu machen?
Pocket-Parks, Kübel-Bäume und bewässerter Rasen: Beispiele aus Regensburg und Nürnberg zeigen, wie man außerhalb von Würzburg, Grün in die Innenstadt holt.
Viel Stein, kein Grün: Der Marktplatz in Würzburg ist in der aktuellen Hitze kein angenehmer Ort.
Foto: Bassel Matar | Viel Stein, kein Grün: Der Marktplatz in Würzburg ist in der aktuellen Hitze kein angenehmer Ort.
Manuela Göbel
 |  aktualisiert: 05.08.2024 02:38 Uhr

Mehr Grün wünschen sich viele Würzburgerinnen und Würzburger am baumlosen Marktplatz oder in der Kaiserstraße. Viel diskutiert wurde dieser Wunsch auch bei der Einweihung des neuen Platzes vor dem Rathaus, der vielen Bürgern nicht grün genug ist. Beim Netzwerktreffen der bayerischen Landesagentur für Energie und Klimaschutz (LENK), das kürzlich in Würzburg stattgefunden hat, konnte man sehen, wie weit andere Städte sind.

Bei der Konferenz haben sich Klimaschutzmanagerinnen und -manager über die Anpassung an zunehmende Hitze und kommunale Beiträge zur CO2-Reduzierung ausgetauscht. Katharina Schätz, Klimaresilienz-Managerin der Stadt Regensburg, und Annegret Weidig, die sich am Umweltamt der Stadt Nürnberg um Klimaanpassung kümmert, haben erläutert, wie sie mehr Grün in ihre Städte bringen. 

In der Regensburger Altstadt ist das Pflanzen von Bäumen schwierig. Wie in Würzburg gibt es Leitungen im Untergrund, wenig Platz und vielfältige Nutzungsansprüche. "Auch der Denkmalschutz schränkt uns ein", erläutert Katharina Schätz, Sichtachsen dürften nicht gestört werden.    

Beim Aktionstag am Kornmarkt in Regensburg wurden die Autos vom Platz entfernt und alternative Nutzungen aufgebaut: Wasserbecken, Rasen, Schattenplätze. 
Foto: Stefan Effenhauser | Beim Aktionstag am Kornmarkt in Regensburg wurden die Autos vom Platz entfernt und alternative Nutzungen aufgebaut: Wasserbecken, Rasen, Schattenplätze. 

"Aber die Notwendigkeit von mehr Bäumen und Grünflächen in der Stadt ist bei allen angekommen," sagt die Klimaresilienz-Managerin der 160.000 Einwohner-Stadt. So wurden zum Beispiel bei der Umgestaltung des Schwanenplatzes am Haus der Bayerischen Geschichte schon 2018 nicht nur zusätzliche Bäume gepflanzt, sondern sogar eine bewässerte Rasenfläche zum Spielen und Ausruhen angelegt.    

"Dass dafür Parkplätze wegfallen, sorgt immer wieder für Diskussionen", berichtet Schätz. Deshalb versuche man Bürger früh zu informieren und einzubinden. Zum Beispiel bei der anstehenden Umgestaltung des Kornmarktes – ein weiterer Platz in der Altstadt. Bei einem Aktionstag hat man mit Planschbecken und Kübelbäumchen simuliert, was auf dem Platz entstehen soll, wenn Autos weg wären. "Und Ideen und Wünsche der Regensburgerinnen und Regensburger gesammelt."

Fassadenbegrünung: In Regensburg geht man das aktiv an 

Wo keine Bäume gepflanzt werden können, stellt man großzügig Kübelbäume auf. Schätz: "Unsere Maxstraße wird von vielen als heiße Straßenschlucht empfunden. Seitdem dort in großer Dichte Kübel mit Bäumen stehen, wirkt die Straße schon viel kühler."

Fassadenbegrünung wird von der Stadt Regensburg ganz aktiv gefördert: "Wenn in der Altstadt irgendwo aufgegraben wird, bieten wir Hauseigentümern an, gleich ein Loch für die Pflanzung von Fassadenpflanzen anzulegen."

Der neu angelegte Pocket Park in der Nonnengasse in Nürnberg. Hier war vorher eine als Parkplatz genutzte Schotterfläche. 
Foto: Servicebetrieb öffentlicher Raum | Der neu angelegte Pocket Park in der Nonnengasse in Nürnberg. Hier war vorher eine als Parkplatz genutzte Schotterfläche. 

Kleine grüne Oasen schaffen – das ist eine der Grün-Strategien Nürnbergs: Drei sogenannte Pocket Parks, zwischen 250 und 1000 Quadratmeter groß, wurden in den vergangenen fünf Jahren in der Innenstadt angelegt. An einem wird noch gebaut. Überall wurden Schotter- oder Asphaltflächen entfernt, um Platz für Pflanzen und Bänke zu schaffen. "Ein Pocket Park kann auch nur aus einem Baum mit etwas Begrünung und einer Sitzgelegenheit bestehen", sagt Annegret Weidig. Doch in Summe erhöhten auch Mini-Parks die Aufenthaltsqualität in der Stadt.           

Nürnberg: Neue Grünanlage mit Zugang zur Pegnitz

Doch die zweitgrößte Stadt Bayerns macht auch große Schritte: Mitten in der Altstadt wird gerade eine neue 10.000 Quadratmeter große Grünanlage mit direktem Zugang zur Pegnitz gebaut. Es gibt Bänke, Rasen, Wiesen mit rund 10 000 Zwiebelpflanzen, Hecken und 12 neu gepflanzte Bäume. Knapp 40 Parkplätze wurden dafür entfernt.  

2026 soll auch das Herz der Nürnberger Innenstadt grüner werden: Am Obstmarkt hinter Hauptmarkt und Frauenkirche sollen Straßen und Parkplätze zugunsten von Fußgänger-, Aufenthalts- und Außengastronomiebereichen zurückgebaut werden. 42 neue Bäume will man pflanzen und dafür Leitungen im Untergrund neu verlegen und die Baumgruben mit Oberflächenwasser bewässern. Dieses Konzept wurde in Würzburg am neuen Platz am Rathaus mit drei Bäumen bereits umgesetzt.    

 
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  • Kurt Döderlein
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  • Horst Blatz
    Hoffentlich stellt die Stadt jetzt wieder ganz schnell diese wunderbar hässlichen Blumenkübel auf. Unsere Volksvertreter und Verwalter sind so verlässlich engagiert, man möchte Wetten abschließen ;-)
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  • Johannes Metzger
    Da fällt mir nur ein: Autos raus; Grün rein.
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  • Roland Rösch
    Die Fragestellung is schon lächerlich wo seit Jahren und immer weiter die Innenstadt versiegelt wird, wer dafür verantwortlich ist gehört gefeuert. Was für Gegensätze und die Menschen bleiben lieber zuhause als in der Fußgängerzone gebraten zu werden.
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  • Jo Schmitt
    A propos Aussehen in der Kaiserstraße, auch wenn ich mich wiederhole ...
    Ein Blick nach Heilbronn zeigt was man hätte realisieren können wenn es denn ernsthaft gewollt gewesen wäre ...

    Zum Bauzustand gestern und heute:
    https://www.stimme.de/bilder/kaiserstrasse-gestern-und-heute-gal-138902/

    (Viel Spaß beim Blättern!)

    Zur Historie:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Kaiserstra%C3%9Fe_(Heilbronn)
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  • Harald Schwarzmann
    Die Parkplätze am Paradeplatz hinterm Dom müssen weg! Aus diesem Areal mit dem alten Baumbestand ließe sich so viel machen. Die relativ wenigen Parkplätze ziehen unverhältnismäßig viel Parksuchverkehr an.
    In unmittelbarer Nähe gibt´s die Marktgarage (200 Meter zu Fuß) oder den Residenzplatz (300 Meter).
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  • Peter Lelowski
    Und die Klimabùrgermeister und -manager machen bitte sofort Stadtteil für Stadtteil Workshops am denen das Volk seine Anregungen äußern kann.
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  • Inge Deufert
    Diese Workshops sind meist die Zeit nicht wert.
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  • Roland Rösch
    Erst versiegeln und dann Workshops gründen ? Einfach nur voll dunm.
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  • eva steinmetz
    In Würzburg sind entsprechende Maßnahmen überfällig. Leider hat man den Eindruck, dass für viele die autogerechte Innenstadt noch immer vorrangig ist. Welche Pläne gibt es für die Begrünung vom neuen Parkhaus am Bahnhof und dem Mainfranken Theater? Und warum gibt es so wenige begrünte Plätze, an denen sich Menschen ohne Konsumzwang ausruhen können? Unser OB kann sich ja sogar am Platz vor dem Rathaus schon wieder Außengastronomie vorstellen, wie er im Rahmen der Einweihungsfeierlichkeiten sagte. Sehr schade, denn nicht wenige Würzburgerinnen und Würzburger meiden inzwischen die Innenstadt.
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  • Dietmar Eberth
    Dann warten Sie mal ein paar Jahre ab.
    Die 3x Platanus X hispanica (gewöhnliche Platane) vor dem Rathaus

    "20 bis 30 m hoch, gelegentlich auch höher, Kronendurchmesser 15 bis 25 m, freistehende Exemplare sind im Alter oft breiter als hoch. Die Platanen am Schweriner Schloss haben ein Alter von 142 Jahren und einen Kronendurchmesser von 45 m, Jahreszuwachs in der Höhe 50 cm, in der Breite 40 cm, in den ersten 10 bis 15 Jahren stärker."
    https://online.bruns.de/de-de/artikel/5206/platanus-acerifolia

    Das wird besser als ein bisschen Rasen mit ein paar Blümchen drauf.
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  • Jo Schmitt
    > Dann warten Sie mal ein paar Jahre ab.
    > Die 3x Platanus X hispanica (gewöhnliche Platane) vor dem Rathaus

    Das reicht halt nur hinten und vorne nicht.

    Wer sich das Wachstums-Ergebnis anschauen möchte braucht nur "hinters" Rathaus. Dort stehen auf der Nordwestecke des Rathausinnenhofes (Richtung Karmelitenstraße) zwei prächtige Exemplare dieser Baumart, die Vorne am Rathaus momentan noch recht mickrig aussieht ...
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  • Dietmar Eberth
    Laut Baumkataster sind das aber 2 rotblühende Kastanien (Aesculus carnea). Die werden bei weitem nicht so Groß (Höhe 10-14 m, Breite 8-10 m) wie die Plantanen vor dem Rathaus und wächst auch ziemlich langsam.

    Wie gesagt, nicht ungeduldig werden. Natur braucht seine Zeit.
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  • Jo Schmitt
    > Und warum gibt es so wenige begrünte Plätze, an denen sich Menschen ohne Konsumzwang ausruhen können?

    Tja. Hintere Sterngasse, Plttnerstraße, Am Bruderhof.
    Wollte der Stadrat angehen. Doch dann kamen ganz viele Unterschriften gegen die Umwidmung ... Oder habe ich das nur falsch in Erinnerung?

    A propos: Auch der Kolpingplatz würde sich anbieten für eine Begrünung.
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  • Robert Hippeli
    Ich hoffe die Stadträte touren nun nicht durch halb Deutschland zu Besichtigungen.

    Ein Blick in die Archive reicht:
    https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10160077516693154&id=402399103153&set=a.10150211634413154

    All das gab es ja bereits, Altbürgermeister Kübelklaus war da voraus, bis die Kübel wegen den Festen am Marktplatz weichen mussten!
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  • Robert Hippeli
    Nochmals der Link:

    https://images.app.goo.gl/RTq1TfkCPi9xeJyLA

    Ich hoffe dieser klappt
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  • Frank Stößel
    Grüner Klaus war auch sehr für Fassadengrün, das noch immer hundertfach in der City vorne - zur jeweiligen Straße oder Gasse - und hinten - in Höfen und Durchgängen - auf sich warten lässt. Hierbei sind auch Hauseigentümer mit ihrem Engagement und Geld - insbesondere bei den vergoldeten Pachtpreisen - schon seit des Grünen Klaus gefragter denn je. Derartige sozial-grüne Investitionen sind obendrein bei der Steuererklärung geltend zu machen. Damit wird Eigentum sozialverträglicher. Die Stadt alleine kann diese grünen Projekte besser realisieren mit Unterstützung potenter und williger Immobilieneigentümer. Wie wäre es also mit einer bürgerschaftlichen Stiftung "Bäume, willkommen in der City."?
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