Seit Dienstag können bedürftige Studierende über ein Online-Portal des Bundesbildungsministerium (www.ueberbrueckungshilfe-studierende.de) Corona-Hilfen beantragen. Bei Nachweis der finanziellen Notlage können bis August drei Monate lang maximal 500 Euro ausbezahlt werden. Doch gleich zu Beginn gab es technische Probleme, die Hotline war überlastet. Zusätzlich zum Corona-Zuschuss wurde der KfW-Studienkredit (bis 650 Euro monatlich) bis März 2021 zinsfrei gestellt.
Die Studierendenvertretung der Uni Würzburg bezeichnet den Nothilfefonds auf Anfrage der Redaktion als "Hohn". Studierenden werde damit nicht aus der Not geholfen, kritisiert Lucie Knorr, Vorsitzende des Sprecherinnen- und Sprecherrates (SSR). Bei den Mietpreisen in Würzburg komme man mit 500 Euro im Monat nicht weit – und die Krise werde über den August hinaus andauern.
Forderung nach leichterem BaFöG-Zugang
Außerdem greife die Hilfe viel zu spät. Viele Studierende hätten ihren Nebenjob bereits im April verloren "und befinden sich seitdem in einer aussichtslosen Lage". Die Studentensprecherin hält das 100-Millionen-Euro-Budget der Überbrückungshilfe für viel zu knapp bemessen, die Mittel würden nicht reichen. Weitere Forderung: ein erleichterter Zugang zum BaFöG. Studierende sollten nicht darauf angewiesen sein, ihr Vollzeit-Studium durch Nebenjobs zu finanzieren.
Ähnliche Kritik kommt von der Bildungsgewerkschaft GEW in Unterfranken. Sie ruft Studierende von Uni und FHWS zur Teilnahme an einer Demo für eine Studierenden-Nothilfe am Samstag in Berlin auf.
Dann gibt es dieses Jahr aufgrund fehlender Nebenjobs nun mal keine Fernreisen und keine Partys jedes Wochenende. Na und ? Schwimmbad und Radtouren sind auch schön.
Millionen von einfachen Arbeitern und Angestellten wissen gar nicht mehr, wie man Fernreise und Party schreibt.
Sorry, Ihr Kommentar strotzt nur so vor platten Klischees und Vorurteilen. Erkundigen Sie sich bitte erst mal, was wirklich Realität ist.
Das ist eine Vollkasko-Mentalität.
Da wird Geld bereitgestellt und dann ist das nur "Hohn".
Es ist nicht Aufgabe des Staates, die lebenshaltungskosten von Studierenden zu übernehmen. Dazu gibt es ja schon Bafög, es gibt Eltern und es gibt die Möglichkeit, selbst etwas zu verdienen. Inzwischen sollten auch die Jobs in der Gastronomie oder dem Einzelhandel wieder laufen.
Wie sollen Eltern in Kurzarbeit die Nachhilfe Leistungen für ihre Kinder vom gekürzten Einkommen bezahlen?
Da hätte ich für Studenten eigentlich keine Verdienstmöglichkeiten gesehen.
Meines Wissens gibt es explizit für die Unterstützung bedürftiger in Ausbildung befindlicher Personen das BaFöG. Und so sollte eigentlich der Plan sein, die Beantragung und Auszahlung (ggf. zusätzlicher/erhöhter) Zuwendungen über das BaFöG einfach mal unbürokratischer und schneller passieren zu lassen als in "normalen" Zeiten. Ähnlich wie beim ALG II.
Ein neuer Topf wäre zwar publikumswirksam, aber m.E. unnötig.
Inzwischen kehrt in vielen Bereichen auch wieder eine Art Normalität zurück. Dieses aggressive Einfordern der Studierenden erzeugt zumindest bei mir kein Verständnis. Sondern das genaue Gegenteil.