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Würzburg
Würzburger Studierende: Corona-Hilfe viel zu dürftig
Bestenfalls ein symbolischer Akt? Bedürftige Studierende können seit Dienstag ebenfalls Corona-Nothilfen beantragen. Doch an der Uni Würzburg gibt es scharfe Kritik daran.
Ein Bild aus besseren Zeiten: Studierende vor der Neuen Uni Würzburg. Derzeit findet der Lehrbetrieb ausschließlich online statt. Viele Studenten sind durch den Verlust ihres Nebenjobs in eine finanzielle Notlage gerutscht.
Foto: Patty Varasano | Ein Bild aus besseren Zeiten: Studierende vor der Neuen Uni Würzburg. Derzeit findet der Lehrbetrieb ausschließlich online statt.
Andreas Jungbauer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 16:48 Uhr

Seit Dienstag können bedürftige Studierende über ein Online-Portal des Bundesbildungsministerium (www.ueberbrueckungshilfe-studierende.de) Corona-Hilfen beantragen. Bei Nachweis der finanziellen Notlage können bis August drei Monate lang maximal 500 Euro ausbezahlt werden. Doch gleich zu Beginn gab es technische Probleme, die Hotline war überlastet. Zusätzlich zum Corona-Zuschuss wurde der KfW-Studienkredit (bis 650 Euro monatlich) bis März 2021 zinsfrei gestellt.

Die Studierendenvertretung der Uni Würzburg bezeichnet den Nothilfefonds auf Anfrage der Redaktion als "Hohn". Studierenden werde damit nicht aus der Not geholfen, kritisiert Lucie Knorr, Vorsitzende des Sprecherinnen- und Sprecherrates (SSR). Bei den Mietpreisen in Würzburg komme man mit 500 Euro im Monat nicht weit – und die Krise werde über den August hinaus andauern.

Forderung nach leichterem BaFöG-Zugang

Außerdem greife die Hilfe viel zu spät. Viele Studierende hätten ihren Nebenjob bereits im April verloren "und befinden sich seitdem in einer aussichtslosen Lage". Die Studentensprecherin hält das 100-Millionen-Euro-Budget der Überbrückungshilfe für viel zu knapp bemessen, die Mittel würden nicht reichen. Weitere Forderung:  ein erleichterter Zugang zum BaFöG. Studierende sollten nicht darauf angewiesen sein, ihr Vollzeit-Studium durch Nebenjobs zu finanzieren.

Ähnliche Kritik kommt von der Bildungsgewerkschaft GEW in Unterfranken. Sie ruft Studierende von Uni und FHWS zur Teilnahme an einer Demo für eine Studierenden-Nothilfe am Samstag in Berlin auf.

 
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Kommentare
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  • P. S.
    Man hört von etlichen Studis, deren Nebenjob in der Krise weggefallen ist, die aber nicht als Erntehelfer arbeiten wollen, weil die Arbeit zu sehr auf die Knochen geht und außerdem dreckig ist. Die bekommen dann auch die Nothilfe - das ist Deutschland!
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  • H. F.
    Dreiviertel der Studenten haben wohlhabende Eltern. Und für das restliche Viertel gibt es Bafög.
    Dann gibt es dieses Jahr aufgrund fehlender Nebenjobs nun mal keine Fernreisen und keine Partys jedes Wochenende. Na und ? Schwimmbad und Radtouren sind auch schön.
    Millionen von einfachen Arbeitern und Angestellten wissen gar nicht mehr, wie man Fernreise und Party schreibt.
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  • J. N.
    "Dreiviertel der Studenten haben wohlhabende Eltern" - wie kommen Sie auf diese Idee?
    Sorry, Ihr Kommentar strotzt nur so vor platten Klischees und Vorurteilen. Erkundigen Sie sich bitte erst mal, was wirklich Realität ist.
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  • S. B.
    Was soll man dazu noch sagen?
    Das ist eine Vollkasko-Mentalität.

    Da wird Geld bereitgestellt und dann ist das nur "Hohn".

    Es ist nicht Aufgabe des Staates, die lebenshaltungskosten von Studierenden zu übernehmen. Dazu gibt es ja schon Bafög, es gibt Eltern und es gibt die Möglichkeit, selbst etwas zu verdienen. Inzwischen sollten auch die Jobs in der Gastronomie oder dem Einzelhandel wieder laufen.
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  • L. W.
    @ doedi

    Wie sollen Eltern in Kurzarbeit die Nachhilfe Leistungen für ihre Kinder vom gekürzten Einkommen bezahlen?

    Da hätte ich für Studenten eigentlich keine Verdienstmöglichkeiten gesehen.
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  • J. N.
    Ich verstehe, ehrlich gesagt, auch nicht so recht, warum für Studierende einen "Nothilfefonds" eingerichtet werden soll.
    Meines Wissens gibt es explizit für die Unterstützung bedürftiger in Ausbildung befindlicher Personen das BaFöG. Und so sollte eigentlich der Plan sein, die Beantragung und Auszahlung (ggf. zusätzlicher/erhöhter) Zuwendungen über das BaFöG einfach mal unbürokratischer und schneller passieren zu lassen als in "normalen" Zeiten. Ähnlich wie beim ALG II.
    Ein neuer Topf wäre zwar publikumswirksam, aber m.E. unnötig.
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    Auf eigenen Wunsch entfernt.
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    Ich weiß nicht ob es Ihnen aufgefallen ist, aber da geht seit ein paar Monaten so ein Virus um. Wegen dem sind die meisten Kneipen dicht, Putzstellen fallen weg und so weiter, so daß die allermeisten der klssischen Studentenjobs von einem Tag auf den nächsten schwuppdiwupp weg waren...
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  • S. B.
    In der Landwirtschaft sind dagegen viele Jobs frei geworden. Nur mal so als Beispiel.

    Inzwischen kehrt in vielen Bereichen auch wieder eine Art Normalität zurück. Dieses aggressive Einfordern der Studierenden erzeugt zumindest bei mir kein Verständnis. Sondern das genaue Gegenteil.
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  • K. D.
    … nicht nur bei Ihnen.Man hätte z.B.auch als „heller“Studierender überforderte Eltern beim Homeschooling ihrer Kinder tatkräftig unterstützen können!
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    Auf eigenen Wunsch entfernt.
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  • H. S.
    Vor vielen Jahren gab es mal eine Zeit, da konnte nur studieren, wer gut versorgt war. Man überlegte, ob man sich ein Studium leisten konnte. Heute will jede(r) auf die Uni und schreit nach dem Staat als Unterstützung. Deshalb wurde BaFöG geschaffen, als Zuschuss oder als Kredit. Wer gute Prüfungsleistungen nachwies, musste weniger zurückzahlen. Wer mit BaFöG studiert kann es später auch wieder zurückzahlen, denn ein Studierter verdient i.d.R. dann auch mehr als ein Nichtstudi. Statt jetzt mit Gießkanne Zuschüsse zu verstreuen, wäre eine deutliche Erhöhung des BaFöG angebrachter. Die Rückzahlung berücksichtigt ein Besonnerer dann in seiner späteren Finanzplanung. Auch ein Meister-BaFöG im Handwerk muss zurückgezahlt werden.
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