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Würzburg
Würzburger Stadtrat stimmt gegen geplante ÖPNV-Erhöhung
Ähnlich wie 2018 hat der Stadtrat gegen eine geplante Erhöhung der ÖPNV-Tarife um durchschnittlich 3,36 Prozent gestimmt. Teurer kann es trotzdem werden.
Fahrkarten für Busse und Strabas werden in Würzburg teurer werden. Aber nicht in der Höhe, wie es sich die Verkehrsbetriebe vorgestellt haben.
Foto: Daniel Peter | Fahrkarten für Busse und Strabas werden in Würzburg teurer werden. Aber nicht in der Höhe, wie es sich die Verkehrsbetriebe vorgestellt haben.
Lucas Kesselhut
Lucas Kesselhut
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:42 Uhr

Schon im Hauptausschuss des Stadtrates gab es mehrheitlich Kritik zur geplanten Erhöhung der ÖPNV-Tarife in Würzburg. Wenn es nach dem Verkehrsunternehmens-Verbund Mainfranken (VVM) und dem Aufsichtsrat der Würzburger Straßenbahngesellschaft (WSB) und der Würzburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (WVV) geht, sollten die Tarife zum 1. August um durchschnittlich 3,36 Prozent steigen.

Stadtkämmerer plädierte für Erhöhung

Stadtkämmerer Robert Scheller erklärte am Donnerstag in der Stadtratssitzung erneut, dass es nicht darum gehe, das Defizit im ÖPNV zu verringern, sondern dafür zu sorgen, dieses nicht ansteigen zu lassen. Zudem verwies er darauf, dass es in den vergangenen Monaten zahlreiche Angebote gegeben habe, um den ÖPNV attraktiver zu machen. Dazu gehörten laut Scheller beispielsweise die kostenlosen Straba-Tage, eine Seniorenkarte oder ein "3 für 2"-Angebot für Tageskarten.

Und solche Verbesserungen seien ohne Erhöhung der Tarife nicht zu stemmen. Er appellierte am Donnerstag an die Stadträte, deswegen für die Erhöhung um durchschnittlich 3,36 Prozent zu stimmen.

Nicht nur Kritik am ÖPNV

Doch die Stadträte blieben mehrheitlich bei ihrer ablehnenden Haltung, die sie bereits kürzlich im Ältestenrat deutlich gemacht hatten. Vor allem von Seiten der Parteien "Die Linke" und "Die Grünen" war zu hören, dass die Erhöhung das falsche Signal sei und das Angebot für Bürger noch zu unattraktiv, als dass sie bereit wären, auch mehr dafür zu bezahlen. Jedoch gab es nicht nur Kritik. Christine Bötsch (CSU) merkte beispielsweise an, dass sie durchaus Verbesserungen bei der WSB erkennen könne.

Nach einer hitzigen Diskussion stimmten die Stadträte mehrheitlich gegen die Erhöhung um durchschnittlich 3,36 Prozent. Nun können die Fahrpreise nur um maximal 2,9 Prozent erhöht werden. Das ist laut einer Regelung ohne die Zustimmung der Stadträte möglich.

 
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  • E. V.
    Interessante Argumentation von Herrn Scheller: "Wir müssen die Preise für die Vielfahrer anheben, damit wir weiterhin Gratis-Aktionen für die Wenigfahrer machen können, weil mit solchen Aktionen die Attraktivität des ÖPNV gesteigert wird." Habe ich das sinngemäß richtig widergegegeben?
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  • D. K.
    Der Betrug an Bestandskunden ist im Bereich Telekommunikation / Internet längst üblich.

    Da hier in Sachen Verbraucherschutz nichts unternommen wird braucht man sich nicht zu wundern dass nun diese Vorgehensweise mit Lockangeboten in anderen Bereichen auch ausprobiert wird.

    Der Unterschied ist die Vertragsbindung.
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  • Veraltete Benutzerkennung
    Also, die Preise werden erhöht, weil es laut einer „Regelung“ möglich ist.
    Was ist das genau für ne Regel? Und wer kann sie ändern.
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  • M. Z.
    Wir haben jetzt einiges über den Stadtrat und die Preise in Würzburg gelesen, auch in der gedruckten Zeitung.

    Aber was bedeutet das jetzt für die Fahrkarten in den anderen Zonen?
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  • A. S.
    Ach ja Frau Bötsch, ist es wohl eine Verbesserung wenn ich mit dem Bus aus dem südlichen Landkreis an der Königsberger Strasse ankomme (pünktlich) und die Straba fährt mir vor der Nase davon und ich "darf" dann bis zu 10 Minuten auf die nächste Bahn warten und das dann noch an einer der schlechtesten Haltestellen in Würzburg.
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  • R. Ö.
    Das sind also im Endeffekt 0,46%! Das macht bei einer Monatskarte gerade mal € 0,22 aus! Und da machen die Stadträte so ein Aufsehen und popeln deswegen tagelang in der Nase 🤷‍♂️ Da gibt´s in Würzburg sicher größere Probleme 🤦‍♂️
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  • H. A.
    Falsch, die Preise wurden ja auch letztes Jahr schon um die besagten 2,9% angehoben , weil das grundsätzlich ja ohne Zustimmung geht. Außerdem sind Sie wohl noch nie in Hamburg oder Berlin mit den öffentlichen gefahren und haben bezahlt dafür, dann wüssten sie das dort die Tickets deutlich günstiger sind als hier. Würzburg ist der kleinste Verbund und teuerste , alleine schon das man die Preise ohne Zustimmung anheben kann ist schon ein Unding.
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