zurück
Würzburg
Antrag abgelehnt: Keine kostenlose Straba in Würzburg
Es wird keine weiteren Tage geben, an denen die Straßenbahnen in der Stadt kostenlos fahren. Ein Antrag von Sebastian Roth (Linke) fiel im Stadtratsausschuss durch.
An zwei Adventssamstagen des Vorjahres fuhren die Straßenbahn in der Stadt kostenlos. Das habe weder wirtschaftlich noch ökologisch messbare positive Effekte gehabt, sagten Stadt und Einzelhandelsverband.
Foto: Patty Varasano | An zwei Adventssamstagen des Vorjahres fuhren die Straßenbahn in der Stadt kostenlos. Das habe weder wirtschaftlich noch ökologisch messbare positive Effekte gehabt, sagten Stadt und Einzelhandelsverband.
Ernst Lauterbach
 |  aktualisiert: 19.10.2020 10:45 Uhr

Keine Mehrheit zur Weiterverfolgung gab es in der Sitzung des Planungs-, Mobilitäts- und Umweltauschusses (PUMA) für einen Antrag von Sebastian Roth von der Linken. Er hatte beantragt, nach dem Stadtfest und zwei Adventssamstagen im vergangen Jahr in diesem Jahr auch während des Umsonst & Draussen Festivals (U&D) vom 20. bis zum 23. Juni, während des Stadtfests am 13. und 14. September und an allen vier Adventssamstagen die Fahrten auf allen Straßenbahnlinien der Würzburger Straßenbahn (WSB) umsonst anzubieten.

Nach Ansicht von Roth habe die Bevölkerung nach den beiden Tests zum Stadtfest und an zwei der Adventssamstage des vorigen Jahre sehr positiv auf diese Pilotprojekte reagiert. Der Termin  des U&D als „Kostenlosveranstaltung“ biete sich nicht nur vom Namen, sondern auch vom Image her perfekt  an, argumentierte er. 

"Solche Aktionen verursachen enorme Kosten, die dann woanders bei der Finanzierung des ÖPNV fehlen."
Stadtkämmerer Robert Scheller

Doch war Roth schon bei der Verwaltung mit diesem Antrag nicht auf Gegenliebe gestoßen. Diese hatte nämlich den Ausschussmitgliedern in der Vorlage empfohlen, den Antrag nicht weiter zu verfolgen. Wie Stadtkämmerer Robert Scheller zur Begründung erläuterte,  hätten sich im Advent bereits die Erfahrungen vom Stadtfest bestätigt: "Es war kaum ein Rückgang des Parksuchverkehrs zu verzeichnen, ebenso keine signifikante Zunahme der Fahrgäste und damit kein positiver Effekt auf die Umwelt.  Solche Aktionen verursachen enorme Kosten, die dann woanders bei der Finanzierung des ÖPNV fehlen", meinte Scheller. Er verwies auf einen für den 29. April angesetzten Workshop, bei dem Mittel und Wege gesucht werden sollen, den ÖPNV attraktiver zu machen.

Zur Situation in den Parkhäusern

Auch das Argument von Roth, durch den kostenlosen Strabaverkehr hätten sich die Parkhäuser in der äußeren Innenstadt ab 12 Uhr mittags schneller gefüllt, sah Scheller durch eine Powerpoint-Präsentation von Bernd Karl von der WSB entkräftet. "Die haben sich gefüllt, weil die weiter innen zu der Zeit bereits voll waren."

Auch Ausschussmitglied Sabine Wolfinger (CSU) konnte als Vorstandsmitglied des Kreisverbandes Würzburg des Bayerischen Einzelhandelsverbandes und des Stadtmarketingvereins "Würzburg macht Spaß" nicht von positiven Auswirkungen auf die Umsätze der Gewerbetreibenden an den betreffenden Tagen berichten. Michael Gerr (Grüne) wollte den Antrag auf jeden Fall weiter verfolgt wissen und Ergebnisse aus anderen Städten eingeholt haben. "Eventuell bringt es ja auch nichts", sagte er. Josef Hofmann (FWG) meinte, es sei besser, die Bürger aus den Stadtteilen ohne Straßenbahn dazu zu bringen, auf das Auto zu verzichten.

Schließlich stimmte der Ausschuss mit acht gegen sechs Stimmen gegen die Weiterverfolgung. 

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Würzburg
Ernst Lauterbach
Adventssamstage
Bevölkerung
Bürger
CSU
Einzelhandelsverbände
Innenstädte
Josef Hofmann
Michael Gerr
Sabine Wolfinger
Sebastian Roth
Stadtfeste
Straßenbahnen
Städte
Würzburg macht Spaß
Würzburger Straßenbahn
Öffentlicher Nahverkehr
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • M. R.
    Man kann diese Entscheidung nur als "Dumm" bezeichnen. Wieso? Weil sie das Autoproblem nicht löst. Erklären Sie mir doch, wieso ein Autobesitzer freiwillig eine Monatskarte kaufen soll. Merken Sie es? Er lässt sein Auto nicht stehen.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    Auf eigenen Wunsch entfernt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • R. Ö.
    Selbstverständlich sind die Rosinenpicker dafür 😜
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • M. G.
    O'Gott was ist da dabei wenn man den Würzburgern an bestimmten Tagen die Fahrten mal kostenlos zur Verfügung stellt. Ich habe auch ein Jahres - ABO, aber auch soviel "Gemeinsinn" dass das mich nicht stört, wenn es an bestimmten Tagen "Feierwilligen" möglich ist, kostenlos zu fahren. Ganz im Gegenteil! Die Würzburger Kaufleute müssten eigentlich dafür sein! Würzburg ist und bleibt eine "Versagergemeinde" (eine Stadt reagiert anders)!
    Siehe die vielen verlorenen Chancen Arkaden usw. oder auch die Industrie die ins Umland verloren ging.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • R. Ö.
    Ich bin dafür das wir dagegen sind 👌
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    Auf eigenen Wunsch entfernt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • M. G.
    Wir leben in einer Demokratie wo jeder eine Meinung haben darf!
    Ich habe nichts dagegen, dass sie "dagegen" sind, ich bin jedoch dollerant und dafür, dass sie dagegen sind! Ihr Recht!
    Ich denke das ist Meinungsfreiheit!
    Ich akzeptiere es aber trotzdem wenn es anders ist und der "Allgemeinheit" nutzt und gut tut und ich "dafür" bin!
    In diesem Fall verzichte ich auf mein Recht, recht zu haben, da ich ein Jahres - Apo habe! Das ist mein Dienst am "Nächstenliebe" und Beitrag an die Umwelt. Denn viele Autos bleiben stehen!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • A. F.
    Wenn diese SED-Nachfolgepartei alles Umsonst haben will, für den Bürger, warum bezahlt sie dass dann nicht gefälligst aus ihrer eigenen Schatulle!?
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • R. Ö.
    Die kostenlos Aktionen wären auch den zahlenden Kunden gegenüber, welche ein Fahrkartenabo haben, nicht gerecht! Die Abokunden zahlen auch für Vandalismus, welcher durch die Trittbrettfahrer verursacht wird, damit will ich aber nicht behaupten, das "alle" umsonst Fahrenden wilde Zerstörungswut haben!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    Auf eigenen Wunsch entfernt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • M. G.
    Schlimm!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • K. K.
    Wenn ein Gast in die Kneipe geht, und vom Wirt ein Bier ausgegeben bekommt beschweren Sie sich dann auch weil Sie ihres bezahlen mussten??
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • R. Ö.
    Blödsinn!!!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten