Wie geht es nach der Absage des bisherigen Ausrichters AFAG weiter mit der Würzburger Mainfranken Messe? Das soll der Stadtrat in seiner Sitzung an diesem Donnerstag abschließend entscheiden. Der Hauptausschuss hat sich bei der Vorberatung in der vergangenen Woche mit einem relativ knappen Votum von zehn zu sieben Stimmen dafür ausgesprochen, die Verbrauchermesse im September 2024 wieder auf der Talavera durchzuführen.
Das war auch der Vorschlag der Verwaltung, nachdem sich ein Stimmungsbild in diese Richtung bereits bei der ersten Diskussion vor einigen Wochen im Stadtrat abgezeichnet hatte. Bisher fand die Mainfranken Messe alle zwei Jahre – im Wechsel mit der UFRA in Schweinfurt – immer in ungeraden Jahren statt. Anfang des Jahres hatte sich die Nürnberger AFAG aus wirtschaftlichen Gründen als Ausrichter zurückgezogen.
Große Nachfrage nach den Leichtbauhallen
Einen der wichtigsten Gründe dafür nannte AFAG-Geschäftsführer Henning Könicke in der Sitzung des Hauptausschusses: Die Nachfrage nach den Leichtbauhallen, die für die Veranstaltung auf den Mainwiesen benötigt werden, ist deutlich größer als das Angebot. Während der Pandemie seien viele davon ins Ausland verkauft werden: "Für 2023 müsste man sich die nötige Kapazität von mehreren Dienstleistern zusammenkaufen. Das ist nicht günstig, und es wird auch nicht günstig", prognostiziert der AFAG-Chef.
Eine Durchführung noch in diesem Jahr kommt aus Sicht von Klaus Walther, Leiter des städtischen Fachbereichs Wirtschaft, Wissenschaft und Standortmarketing, aus Kostengründen und wegen der kurzen Vorbereitungszeit nicht mehr in Frage. Bei einer Durchführung in der gewohnten Form im kommenden Jahr steht weiterhin eine finanzielle Absicherung des Ausrichters durch die Stadt im Raum. Bisher war dabei von Beträgen um die 500.000 Euro die Rede. Auch eine Verkleinerung der Ausstellungsfläche und eine Verkürzung der bisher zehntägigen Messe sind denkbar.
Kleinere Fachmessen im Congress Centrum als Alternative
Anfragen liegen den städtischen Wirtschaftsförderern bisher von Ausstellern aus dem ganzen Bundesgebiet vor, nur wenige allerdings aus der Region. Eine Verschiebung ins kommende Jahr bedeutet laut Walther einen erhöhten Aufwand bei der Akquise von Ausstellern. Anfragen des Fachbereichs bei verschiedenen Messeveranstaltern haben ergeben, dass Veranstaltungen wie die Mainfranken Messe vor allem dann wirtschaftlich darstellbar sind, wenn Messehallen oder andere geeignete Räumlichkeiten vorhanden sind.
Daher hatte die Verwaltung dem Stadtrat als mögliche Alternative vorgeschlagen, an Stelle der großen Verbrauchermesse kleinere Fachmessen im Congress Centrum unter der Marke "Mainfranken Messen" durchzuführen. Im Hauptausschuss war die knappe Mehrheit dafür, es im kommenden Jahr noch einmal in der gewohnten Form zu versuchen: "Im Idealfall wieder mit der AFAG und mit überschaubaren Kosten", betonte der CSU-Fraktionsvorsitzende Wolfgang Roth.