Dass Touristen und Tagungsteilnehmer Würzburg mögen, ist nicht neu. In vergangenen Jahr kamen 13,4 Millionen Tagesgäste, die Statistik zählte rund 970 000 Übernachtungen. Doch in diesem Juli hat die Stadt einen Rekord geknackt: Erstmals wurde in einem Monat die Hunderttausend-Marke überschritten. Genau 102 916 Übernachtungen, 4,9 Prozent mehr als im Juli 2018, zählten die 52 Beherbungsbetriebe. "Damit haben wir ein Etappenziel erreicht, im Bemühen um die Millionen-Marke bei den Übernachtungen", freut sich der Würzburger Tourismus-Chef Björn Rudek.
Die 66 203 Übernachtungsgäste - das sind zwei Prozent mehr als im Juli 2018 - sorgten für eine durchschnittliche Bettenauslastung von 65,5 Prozent. "Ein hervorragender Wert und weit über den Bundesdurchschnitt", sagt Rudek. Aufs Jahr betrachtet seien die Betten heuer von Januar bis Mitte Juli zu knapp 53 Prozent belegt gewesen, was ebenfalls für die Hoteliers und Pensionbetreiber eine erfreuliche Zwischenbilanz sei.
Die Erfolgsbilanz hat mehrere Gründe
Dass in diesem Juli so viele Gäste kamen, ist aber so überraschend nicht. "Seit einigen Jahren hat sich der Juli zum besucherstärksten Monat in Würzburg entwickelt", erklärt Rudek. Gerade im Sommer sei Würzburg nicht nur für Touristen, sondern auch für Kongress- und Tagungsteilnehmer sowie Geschäftsreisende attraktiver denn je. Doch neben Tagungen und Kongressen sorgten auch populäre Veranstaltungen wie Hafensommer, die Weinfeste und Kiliani "für eine hervorragende Positionierung am Markt" und lockten die Gäste nicht nur an Wochenenden, sondern an allen Wochentagen in die Stadt.
Die Erfolgsbilanz hat mehrere Gründe. Das sind neben bekannten Würzburger Attraktionen wie Residenz und Festung sowie publikumsträchtigen Veranstaltungen auch die allgemein steigende Beliebtheit von Städtereisen. Diese würden mittlerweile relativ kurzfristig gebucht, wie Rudek anmerkt. Und sie seien auch stark vom Wetter abhängig.
Den Erfolg führt Rudek nicht zuletzt auf die Bemühungen und Investitionen der Hotel- und Pensionsbetreiber in den vergangenen Jahren zurück. Das gute Preis-Leistungsverhältnis habe sich herumgesprochen, was man auch in der Mund-zu-Mund-Werbung in den sozialen Netzwerken erkenne. Bestätigt sieht Rudek zudem die Strategie, seit Jahren auch auf das Geschäft mit Tagungen und Kongresse zu setzen. Das mache rund 40 Prozent der Tourismusbilanz aus.
Der Tagesgast gibt durchschnittlich 39,50 Euro aus
Was die Touristen an Geld in Würzburg lassen, ist in einer Studie ermittelt. Der Tagesgast gibt durchschnittlich 39,50 Euro aus. Das waren fast 530 Millionen Euro im vergangenen Jahr, die Ausgaben der Flusskreuzfahrer mit eingerechnet. Davon profitieren zu 58 Prozent der Einzelhandel, zu 24 Prozent die Gastronomie. Durchschnittlich 171,40 Euro (inklusive Übernachtungskosten) gibt der Übernachtungsgast aus.
Und wer übernachtete im Rekordmonat Juli in der Stadt? Mit 78 206 Übernachtungen entfallen gut drei Viertel auf deutsche Gäste. Bei den Besuchern aus dem Ausland stehen die Niederländer mit 3036 Übernachtungen an erster Stelle, gefolgt von US-Amerikanern (2243 Übernachtungen), Schweizern (1675), Gästen aus China (1510) und Österreich (1254).