Immer mehr Touristen kommen nach Würzburg – ein Trend, der sich in den letzten Jahren fortgesetzt hat. Die Stadt hat am Montag aktuelle Zahlen und Trends mitgeteilt.
Vermeldete Congress Tourismus Würzburg (CTW), der Eigenbetrieb der Stadt, im Jahr 2006 noch knapp 700 000 Gästeübernachtungen, so waren es 2016 schon 940 000, erläuterte CTW-Geschäftsleiter Dr. Peter Oettinger im jüngsten CTW-Werkausschuss vor Stadtratsvertretern. Das gerade entstehende Hotel Melchior Park im neuen Stadtteil Hubland werde diesen Trend mittragen, eher noch verstärken.
Mehr inländische Gäste
Allerdings beobachtet CTW, dass immer mehr inländische Gäste kommen. Wegen der jüngsten Terroranschläge gilt Europa bei vielen nicht als sicher, und ausländische Gäste schreckt das teilweise ab. Während chinesische Gäste nach einer kurzen Abstinenz allmählich doch wieder nach Würzburg zurückkämen, verzeichnete die Tourismusbranche letztes Jahr insbesondere bei den Japanern einen regelrechtren Einbruch (minus 30 Prozent 2016).
In gewerblichen Übernachtungsbetrieben verzeichnete Würzburg im Jahr 2011 insgesamt 719 452 Übernachtungen. 2015 waren es 891 801, und im Jahr 2016 bereits 915 898. Innerhalb der letzten sechs Jahre habe die Steigerung 30,5 Prozent betragen, so Oettinger, ausgehend von einer Basis von 701.984 Übernachtungen im Jahr 2010.
Im Maritim-Hotel laufen Modernisierungsarbeiten. Die Baumaßnahmen seien noch nicht abgeschlossen. Es gebe einen neuen Pacht- und Bewirtschaftungsvertrag ab 2018, in den bislang fehlende Qualitätsstandards für die Durchführung von Veranstaltungen eingearbeitet werden sollen. Im vergangenen Jahr wurden durch Vermietung von Veranstaltungsräumen rund 80 000 Euro über Soll eingenommen, so Oettinger. Als erstes der über CTW vermieteten Veranstaltungshäuser hat das CCW seit April 2017 einen eigenen Internetauftritt. „Wenn es der Wirtschaft gut geht, geht's uns auch gut“, so Stefan Fischer (CTW). Positiv wirkten sich beim Web-Auftritt viele gute Bilder und wenige Textlängen aus.
Dem gegenüber habe es in der Festung wegen der aktuell massiven Umbauarbeiten weniger Einnahmen gegeben.
Vorraum Falkenhaus
„Durch die veränderte Zugangsführung der Stadtbücherei kann der Vorraum nun verstärkt zu Infozwecken genutzt werden“, so der Referent. Zugleich sei ein „Face Lifting“ für die bestehende Tourist Information erforderlich.
Die Umsatzzahlen beim Kartenvorverkauf blieben im Trend weiterhin gleich gut.
Besichtigungen und Kultur
Geschnürte Pakete für Kultur und Besichtigung kämen gut an, ebenso auch Wanderangebote über mehrere Tage. Bei den Gästeführungen bewährten sich zunehmend Familienführungen samstags, ergänzte Stefan Fischer (CTW). Mit seiner Mischung aus Besichtigungs- und Weinkultur und seinem Angebot für Tagungen und Kongresse werde Würzburg auch weiterhin begehrt sein, heißt es seitens CTW. Von einer Bettenauslastung von 40,6 Prozent im Jahr 2005 hat sich die durchschnittliche Bettenauslastung auf 54,2 Prozent im Jahr 2015 gesteigert (Zuwachs: 33,5 Prozent).
Mit diesem Wert gehört Würzburg zur Spitzengruppe (Platz 4) der Großstädte in Deutschland (nach Hamburg, München und Berlin). Auch die Flusskreuzfahrten entwickelten sich auf sehr hohem Niveau weiter.