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Würzburg
Würzburger Kreuzbergwallfahrt: Nach zwei Jahren Corona-Pause herrscht große Freude
Über 300 Pilgerinnen und Pilger haben sich am Samstag auf den Weg zum Kreuzberg gemacht. 174 Kilometer anstrengender Fußmarsch liegen vor ihnen.
Am späten Samstagmorgen erreichte die Würzburger Kreuzbergwallfahrt bereits Gramschatz, wo die 319 Pilgerinnen und Pilger ihre erste Pause erwartete.
Foto: Herbert Ehehalt | Am späten Samstagmorgen erreichte die Würzburger Kreuzbergwallfahrt bereits Gramschatz, wo die 319 Pilgerinnen und Pilger ihre erste Pause erwartete.
Herbert Ehehalt
 |  aktualisiert: 08.02.2024 15:19 Uhr

Das Glockengeläut des Neumünster und die Klänge der Estenfelder Kreuzbergmusik verkündeten am frühen Samstagmorgen den Auszug der Würzburger Kreuzbergwallfahrer. Nach zwei Jahren Pandemie-Pause und improvisierten Ersatzveranstaltungen findet die Wallfahrt im Jahr ihres 375-jährigen Bestehens erstmalig wieder in ihrer traditionellen Form über fünf Tage statt. Nach 86 Kilometern Fußmarsch in nur zwei Tagen erreichen die Pilgerinnen und Pilger am Sonntag um 17 Uhr den Kreuzberg. Am Mittwoch, 24. August werden die Wallleut zur traditionellen Zwiebelkirchweih nach ihrer Rückkehr um 14.45 Uhr im Dom begrüßt.

Erstmals nur mit Anmeldung

Besondere Freude herrschte beim Aufbruch unter den Verantwortlichen der Bruderschaft zum Heiligen Kreuz darüber, dass die Wallfahrt wieder in bekannten Weise stattfinden kann. 2020 hatte man pandemiebedingt zu einer Domwallfahrt eingeladen, 2021 konnten wenigstens Andachten an den Stationen entlang der Route zum Kreuzberg stattfinden. Weil die Infektionslage im dritten Jahr der Pandemie nicht gänzlich unbedenklich ist, waren die Pilgerinnen und Pilger allerdings erstmals zu einer Anmeldung und der Angabe ihrer Kontaktdaten aufgefordert. 

"Verleih mir einer hörendes Herz", lautet das Leitwort, das der Präses der Bruderschaft, Pater Maximilian M. Bauer, für die die Gesamtstrecke von 173 Kilometer zum Kreuzberg und zurück ausgewählt hat. Um 4 Uhr trafen sich die Wallleut am Samstag zum Gottesdienst in der Neumünsterkirche. Im Anschluss daran machten sich 319 angemeldete Pilgerinnen und Pilger auf den Weg zur ersten Tagesetappe über 49 Kilometer bis Euerdorf. Mit wehenden Fahnen führte der Auszug über die Eichhorn- und Semmelstraße, über die Grombühlbrücke durch die Wolfsschlucht aus der Stadt. 2019 waren 454 Teilnehmende gezählt worden, 229 Frauen und 225 Männer. Zelebriert von Bischof Franz Jung, fand am Vorabend anstatt der üblichen Vorbereitungsandacht ein Pontifikalgottesdienst im Neumünster zum 80. Todestag von Pfarrer Georg Häfner statt. 

Kurz nach ihrem Aufbruch an der Neumünsterkirche überqueren die Wallfahrer die Grombühlbrücke. 
Foto: Herbert Ehehalt | Kurz nach ihrem Aufbruch an der Neumünsterkirche überqueren die Wallfahrer die Grombühlbrücke. 

Die älteste Wallfahrt zum Kreuzberg führt zurück bis in die Zeit des 30-Jährigen Kriegs. Im vorletzten Kriegsjahr 1647 vereinigten sich in Würzburg zwei fromme Gemeinschaften zur "Bruderschaft zum Heiligen Kreuz", um die Verehrung des leidenden Erlösers zu pflegen. Die aktuellen Kriegsereignisse spiegeln sich in der diesjährigen Wallfahrt wider. Der Erlös der üblichen Spendensammlung im Verlauf der Wallfahrt soll nach einem Beschluss des Bruderschaftsvorstands an die Flüchtlingshilfe in Nieledew und die Arbeit der Franziskanerbrüder in den ukrainischen Minoritenklöstern zur Unterstützung von Kriegsgeschädigten und Flüchtlingen gehen.

Spenden für Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte in der Ukraine

Wie gewohnt findet die Spendensammlung am dritten Tag der Wallfahrt vor dem Abmarsch vom Kreuzberg statt. Gerne können Spenden auch mit dem Verwendungszweck "Spende Ukraine" auf das Konto der Kreuzbruderschaft bei der Liga-Bank überwiesen werden.

 
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  • margarete-leleithner-fife@web.de
    Einmal im Jahr um 5.00h von Blasmusik geweckt zu werden, ist ja eigentlich keinen Kommentar wert. Genauso wie der Kommentar mit dem "Glockengeläut" - dann sollte man doch auf das Land umziehen, aber da gibt es vielleicht wie in Oberbayern das Kuhglockengeläut! Kaum glaubhaft, worüber sich mancher aufregt!!!!
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  • jutta.noether@web.de
    Ich bin nicht katholisch, würde auch nicht wirklich bei einem zehntägigen Fußmarsch mit Blasmusik und Gebeten mitlaufen, aber ich habe Respekt vor denen, die es tun und daraus etwas für sich mitnehmen.
    Es ist doch schön, wenn jemand an sowas Freude hat und eine Tradition, die immerhin noch gepflegt wird.

    Und was die Musik beim Abmarsch betrifft: Himmel, das ist einmal im Jahr, und danach kann man doch weiterschlafen.
    Übrigens ist es auch noch in vielen Dörfern Brauch, an Weißen Sonntag die Kommunionkinder frühmorgens einzeln mit Blasmusik von Zuhause abzuholen.

    Nebenbei: diese Unsitte, bei immer mehr Festchen den Beginn und das Ende mit einem Feuerwerk zu begehen, stört mich aus mehreren Gründen weitaus mehr.
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  • Mainheini
    Hugo70 macht Party in der Sanderstr. die ganze Nacht, säuft am Mainufer, stört jede Nacht die Ruhe der Anwohner. Das stört ihn nicht, da ist er dabei. Aber sobald ein bisschen Tradition und Kultur im Spiel ist, mosert er. Steht die 70 für Ihr Geburtsjahr oder ihr Alter?
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  • johannes-fasel@t-online.de
    Ob Ruf des Muezzin oder katholisches Wallfahrtsgedöns - die akkustische 'Duftmarken' von Institutionen, die soviel Leid und Unheil über die Menschen gebracht haben, lösen halt nicht unteilte Begeisterung aus.
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  • sigeroa
    Hugo, geh halt endlich einmal mit, dann wirst Du merken, dass es auch Dir gut tut!
    Du kannst ja auch aufstehen und mitwallen, bist aber zu faul dazu!
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  • Logi
    Ist doch nur 1x im Jahr. Es sind ja keine Jugendlichen die übers Wochende anders die Ruhe stören.
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  • steve67
    Wenn das jeder Störenfried sagt - ist doch nur 1x im Jahr-, dann haben wir jeden Tag einen anderen, der meint er darf Krach machen, weil es ja nur einmal ist. Also ich bin da ganz der Meinung von hugo70 und insbesondere ist das so ärgerlich weil ich überzeugt bin, dass niemand vorschreibt, dass mit Musik und Gesang aus der Stadt ausgezogen werden muss. Das wird einfach gemacht, egal wieviele Leute gestört werden. Ein stilles Gebet bis zur Stadtgrenze würde auch reichen, wenn man schon um 4.45 Uhr losziehen muss. Nicht umsonst müssen auch Kirchenglocken bis 6 Uhr schweigen!!
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  • dbuettner0815@gmail.com
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  • Da gibt's aber hierzulande annähernd 82 Millionen Störenfriede (kläffende Haustiere nicht einberechnet), die das ganze Jahr über in der einen oder anderen Situation Krach machen oder gemacht haben. Der Spätschichtler kann sich entsprechend über die Pendler der Frühschicht aufregen, usw. Vielleicht wäre es einfach besser, öfter mal zu schweigen...
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  • steve67
    Das ist wahr, wenn man keine Argumente hat.
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  • robertkremling@web.de
    Vielen Dank dafür, dass man wieder mit dieser dämlichen Blasmusik um halb 5 geweckt wurde.
    Aus welchen Gründen auch immer diese Institution da mitten in der Nacht so eine Ruhestörung durchführen darf?!
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  • fuchsastefan@web.de
    Lieber Hugo, dann siedeln sie doch um nach Istanbul, da werden sie täglich geweckt vor Sonnenaufgang vom Muezzin.
    Oder nach Berlin, da werden sie vom gottlosen Partyvolk geweckt.
    Satire Ende!
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  • fuchsastefan@web.de
    Nächstes Jahr so Gott will, wall ich mit! 👍
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  • roswitha.oehrlein@aol.com
    @hugo70 hat doch vollkommen recht, das ist Ruhestörung, genau wie jeden früh um 6 Uhr das saudumme Glockengeläute!!!
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  • conmex@aol.com
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  • Diese "Ruhestörung" gehört nunmal zu unserer Region und Kultur, wer's nicht mag, dem ist in einem freien Land freigestellt, "ruhigere" (oder tote) Regionen aufzusuchen. Der Kraftverkehrslärm insbesondere entlang von Autobahnen oder Bahnstrecken oder gerade im Umfeld von Flughäfen ist übrigens nerviger - und mitunter pausenlos und krankmachend.
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  • dbuettner0815@gmail.com
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  • robertkremling@web.de
    Genau Stefan, super Tipp!

    Und klar Sigeroa, auf jeden Fall irgendwelche unsinnigen Götter anbeten, die es wissenschaftlich nicht gibt, aber glaubt ruhig weiter euren katholischen Kram.

    Es kann ja jeder machen was er will, nur muss man da die ganze Welt mit beschallen/belästigen?
    Religion sollte Privatsache sein, da gäbe es weltweit nicht so viele Probleme.

    Aus welchen Gründen auch immer, dass der Verein darf, was jeder Privat- oder Geschäftsmann um diese Uhrzeit nicht darf?
    Das ist schon alles, aber Danke für die tollen Tipps des Forums hier.
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  • fuchsastefan@web.de
    Oha, da weiss einer mehr wie unsere Wissenschaft!
    Sie können also die Nichtexistenz Gottes beweisen?!
    Hut ab.
    Ich mag so ein oberflächliches, selbstverliebtes "Pseudo- Bildungsbürgertum"
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  • "... die es wissenschaftlich nicht gibt..."
    Die Wissenschaft verneint nicht die Religion. Fragen Sie mal Harald Lesch.

    "Es kann ja jeder machen was er will, nur muss man da die ganze Welt mit beschallen/belästigen?"
    Ja, das nennt sich übrigens Leben, bzw. gesellschaftliches Leben. Wenn man Ihnen folgen würde, gäbe es kein Kiliani, keine Kerwe, kein Wein- und sonstiges Fest, von Wacken ganz abgesehen. Wir müssten alle durch's Leben schleichen.
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