Das Glockengeläut des Neumünster und die Klänge der Estenfelder Kreuzbergmusik verkündeten am frühen Samstagmorgen den Auszug der Würzburger Kreuzbergwallfahrer. Nach zwei Jahren Pandemie-Pause und improvisierten Ersatzveranstaltungen findet die Wallfahrt im Jahr ihres 375-jährigen Bestehens erstmalig wieder in ihrer traditionellen Form über fünf Tage statt. Nach 86 Kilometern Fußmarsch in nur zwei Tagen erreichen die Pilgerinnen und Pilger am Sonntag um 17 Uhr den Kreuzberg. Am Mittwoch, 24. August werden die Wallleut zur traditionellen Zwiebelkirchweih nach ihrer Rückkehr um 14.45 Uhr im Dom begrüßt.
Erstmals nur mit Anmeldung
Besondere Freude herrschte beim Aufbruch unter den Verantwortlichen der Bruderschaft zum Heiligen Kreuz darüber, dass die Wallfahrt wieder in bekannten Weise stattfinden kann. 2020 hatte man pandemiebedingt zu einer Domwallfahrt eingeladen, 2021 konnten wenigstens Andachten an den Stationen entlang der Route zum Kreuzberg stattfinden. Weil die Infektionslage im dritten Jahr der Pandemie nicht gänzlich unbedenklich ist, waren die Pilgerinnen und Pilger allerdings erstmals zu einer Anmeldung und der Angabe ihrer Kontaktdaten aufgefordert.
"Verleih mir einer hörendes Herz", lautet das Leitwort, das der Präses der Bruderschaft, Pater Maximilian M. Bauer, für die die Gesamtstrecke von 173 Kilometer zum Kreuzberg und zurück ausgewählt hat. Um 4 Uhr trafen sich die Wallleut am Samstag zum Gottesdienst in der Neumünsterkirche. Im Anschluss daran machten sich 319 angemeldete Pilgerinnen und Pilger auf den Weg zur ersten Tagesetappe über 49 Kilometer bis Euerdorf. Mit wehenden Fahnen führte der Auszug über die Eichhorn- und Semmelstraße, über die Grombühlbrücke durch die Wolfsschlucht aus der Stadt. 2019 waren 454 Teilnehmende gezählt worden, 229 Frauen und 225 Männer. Zelebriert von Bischof Franz Jung, fand am Vorabend anstatt der üblichen Vorbereitungsandacht ein Pontifikalgottesdienst im Neumünster zum 80. Todestag von Pfarrer Georg Häfner statt.
Die älteste Wallfahrt zum Kreuzberg führt zurück bis in die Zeit des 30-Jährigen Kriegs. Im vorletzten Kriegsjahr 1647 vereinigten sich in Würzburg zwei fromme Gemeinschaften zur "Bruderschaft zum Heiligen Kreuz", um die Verehrung des leidenden Erlösers zu pflegen. Die aktuellen Kriegsereignisse spiegeln sich in der diesjährigen Wallfahrt wider. Der Erlös der üblichen Spendensammlung im Verlauf der Wallfahrt soll nach einem Beschluss des Bruderschaftsvorstands an die Flüchtlingshilfe in Nieledew und die Arbeit der Franziskanerbrüder in den ukrainischen Minoritenklöstern zur Unterstützung von Kriegsgeschädigten und Flüchtlingen gehen.
Spenden für Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte in der Ukraine
Wie gewohnt findet die Spendensammlung am dritten Tag der Wallfahrt vor dem Abmarsch vom Kreuzberg statt. Gerne können Spenden auch mit dem Verwendungszweck "Spende Ukraine" auf das Konto der Kreuzbruderschaft bei der Liga-Bank überwiesen werden.
Es ist doch schön, wenn jemand an sowas Freude hat und eine Tradition, die immerhin noch gepflegt wird.
Und was die Musik beim Abmarsch betrifft: Himmel, das ist einmal im Jahr, und danach kann man doch weiterschlafen.
Übrigens ist es auch noch in vielen Dörfern Brauch, an Weißen Sonntag die Kommunionkinder frühmorgens einzeln mit Blasmusik von Zuhause abzuholen.
Nebenbei: diese Unsitte, bei immer mehr Festchen den Beginn und das Ende mit einem Feuerwerk zu begehen, stört mich aus mehreren Gründen weitaus mehr.
Du kannst ja auch aufstehen und mitwallen, bist aber zu faul dazu!
Aus welchen Gründen auch immer diese Institution da mitten in der Nacht so eine Ruhestörung durchführen darf?!
Oder nach Berlin, da werden sie vom gottlosen Partyvolk geweckt.
Satire Ende!
Und klar Sigeroa, auf jeden Fall irgendwelche unsinnigen Götter anbeten, die es wissenschaftlich nicht gibt, aber glaubt ruhig weiter euren katholischen Kram.
Es kann ja jeder machen was er will, nur muss man da die ganze Welt mit beschallen/belästigen?
Religion sollte Privatsache sein, da gäbe es weltweit nicht so viele Probleme.
Aus welchen Gründen auch immer, dass der Verein darf, was jeder Privat- oder Geschäftsmann um diese Uhrzeit nicht darf?
Das ist schon alles, aber Danke für die tollen Tipps des Forums hier.
Sie können also die Nichtexistenz Gottes beweisen?!
Hut ab.
Ich mag so ein oberflächliches, selbstverliebtes "Pseudo- Bildungsbürgertum"
Die Wissenschaft verneint nicht die Religion. Fragen Sie mal Harald Lesch.
"Es kann ja jeder machen was er will, nur muss man da die ganze Welt mit beschallen/belästigen?"
Ja, das nennt sich übrigens Leben, bzw. gesellschaftliches Leben. Wenn man Ihnen folgen würde, gäbe es kein Kiliani, keine Kerwe, kein Wein- und sonstiges Fest, von Wacken ganz abgesehen. Wir müssten alle durch's Leben schleichen.