Bewundernswert ist die Gelassenheit, mit der Hubert Hornung üblicherweise die Vergabe der Quartiere bei der Würzburger Kreuzbergwallfahrt bewältigt. Nach zweijähriger Pandemie-bedingter Pause ist der Wallfahrtssekretär und Quartiermeister der Bruderschaft zum Heiligen Kreuz Würzburg in diesem Jahr aber noch mehr gefordert als in der Vergangenheit. Der Neustart der Wallfahrt unter dem von Präses Pater Maximilian M. Bauer gewählten Leitgedanken "Verleih´ mir Herr ein hörendes Herz" ist aus mehreren Gründen schwierig. Unkalkulierbar ist für den Quartiermeister insbesondere die mögliche Zahl an Pilgerinnen und Pilger - und die damit benötigte Anzahl an Schlafplätzen.
Quartiermeister Hornung liegen schon deutlich mehr als 200 Mails mit Quartier-Anfragen vor
"Ja, unsere Wallfahrt von Würzburg aus zum Kloster Kreuzberg und zurück findet ab 20. August zum bekannten Zeitraum wieder statt. Wir sind voller Vorfreude und bereits intensiv mit der Planung und der Organisation beschäftigt", bestätigt Hornung. Die bekundete Vorfreude wird für die Organisatoren allerdings gedämpft durch vielfache Veränderungen, verbunden mit zusätzlichen organisatorischen und logistischen Herausforderungen.
Gut drei Monate bevor die Würzburger Kreuzbergwallfahrt startet, lagen Hornung schon deutlich mehr als 200 Mails vor mit Quartier-Anfragen. Sie betreffen in erster Linie die Unterbringung der Pilger bei der Ankunft am Kreuzberg. Wie schon mehrfach berichtet, reduzierte sich dort die Zahl der Schlafplätze aus Gründen des Brandschutzes drastisch. Der Würzburger Bruderschaft stehen bei deren Ankunft am 21. August im Kloster statt bisher bis zu 450 Betten lediglich 113 Betten zur Verfügung.
Deshalb bemühten sich die Verantwortlichen frühzeitig um Alternativen. Diese fanden sich im ehemaligen Franziskanerkloster Haus Volkersberg und im Gasthof Kessler in Oberthulba. Die Quartier-Vergabe hierfür erfolgt ebenfalls ausschließlich durch die Würzburger Bruderschaft.
Der Obulus für die Begleitbusse und die medizinische Versorgung muss erhöht werden
"Für den notwendigen, etwa halbstündigen Transfer der Pilgerinnen und Pilger werden zusätzliche Busse eingesetzt. Bei den aktuellen Treibstoffpreisen wirkt sich dies jedoch nachteilig aus auf die Ausgabenseite der Wallfahrt insgesamt. Deshalb ist eine Erhöhung des bisherigen Obolus je Person für die Begleitbusse und medizinische Versorgung von zehn Euro auf 15 Euro unumgänglich" bedauert der Wallfahrtssekretär.
Auch die Zahl der Privatquartiere im Verlauf der fünftägigen Wallfahrt könnte nach Hornungs Vermutung eng werden. Als Folge der Pandemie zeichnet sich eine Zäsur ab. Nach Hornungs bisherigen Erfahrungen deutet sich an, dass viele Privatquartiere, Pensionen und Gasthäuser in der Rhön wegen Schließung nicht mehr zur Verfügung stehen. Zudem werden - Stand Mai - Hallen als Massenquartiere aktuell von Kommunen geblockt zur Unterbringungen möglicher Geflüchteter aus der Ukraine.
Vor allem wegen des diesjährigen 375-jährigen Jubiläums der Würzburger Kreuzbruderschaft, und den ersten beiden Wallfahrtstagen am Wochenende, Samstag, 20. August, und Sonntag, 21. August, ist die potenzielle Zahl an Wallleuten für Quartiermeister Hornung absolut nicht einschätzbar. Eine Selektion per Anmeldung aber schließt der Bruderschaftsvorstand aus. Denn die Würzburger Kreuzbergwallfahrt soll auch im Jubiläumsjahr der Bruderschaft für alle Interessierten offen sein.
Hornung sieht in der Findung der Quartiere eine ggrpße organisatorische Herausforderung
Gleichwohl sieht Hornung in der Findung der Quartiere in den Übernachtungsorten Euerdorf/Burkardroth und Arnstein über den Kreuzberg hinaus, in diesem Jahr mit die größte organisatorische Herausforderung. Zwar unterstützen bewährte Teams vor Ort die Quartier-Suche. Dennoch könnte es nach Hornungs Einschätzung mit einem ausreichenden Angebot eng werden.
Deshalb bittet der Quartiermeister alle Bewohnerinnen und Bewohner der Gemeinden Euerdorf, Ramsthal, Wirmstahl, Sulzthal, Oberthulba, Langendorf, Feuerthal, Burkardroth, Premich, Stralsbach, Waldfenster, Oberthulba, Stangenroth, Gefäll, Arnstein, Gramschatz und Binsbach um Bereitstellung von Schlafplätzen. Auch richten die Organisatoren die eindringliche Bitte an ehemalige Wallfahrerinnen und Wallfahrer, ihnen bekannte Adressen ehemaliger Quartiergeber nach Zustimmung zur Verfügung zu stellen, damit durch die Bruderschaft eine Kontaktaufnahme wegen Aufnahme von Wallfahrerinnen und Wallfahrern erfolgen kann.