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Würzburg
Würzburger Kreistag plant das Landratsamt der Zukunft
Mehr Büros, mehr Grün und trotzdem mehr Parkplätze am Würzburger Landratsamt - was wie die Quadratur des Kreises klingt, soll eine Machbarkeitsstudie genauer untersuchen.
Das Würzburger Landratsamt an der Zeppelinstraße in einer Luftaufnahme: Eine Machbarkeitsstudie untersucht, wie sich mehr Büros, mehr Parkplätze und trotzdem mehr Grün dort miteinander verbinden lassen.
Foto: Wolfgang Bytomski | Das Würzburger Landratsamt an der Zeppelinstraße in einer Luftaufnahme: Eine Machbarkeitsstudie untersucht, wie sich mehr Büros, mehr Parkplätze und trotzdem mehr Grün dort miteinander verbinden lassen.
Gerhard Meißner
 |  aktualisiert: 20.02.2024 14:28 Uhr

Wenige Jahre nach Umbau und Sanierung platzt das Würzburger Landratsamt schon wieder aus allen Nähten. 40 Büroarbeitsplätze fehlen aktuell, heißt es von der Pressestelle. Kurzfristig will man sich deshalb mit Bürocontainern behelfen. Für die langfristige Lösung hat Landrat Thomas Eberth eine Studie in Auftrag gegeben, deren erste Ergebnisse in der jüngsten Sitzung des Kreisbauausschusses vorgestellt wurden. Es geht dabei nicht nur um weitere Büros, sondern auch um Parkplätze und eine städtebauliche Aufwertung des Geländes an der Zeppelinstraße.

Es sei vor allem der Zuwachs an Aufgaben, der den Engpass zur Folge hat. Das gemeinsame Gesundheitsamt von Stadt und Landkreis, bis 2011 in der Theaterstraße untergebracht, zog nach der Sanierung ins Hauptgebäude um. Nun soll das Amt als Folge der Corona-Pandemie um 40 Mitarbeiter verstärkt werden. Für das Job-Center mit rund 70 Mitarbeitern hat sich der Landkreis in ein Bürogebäude in der Nürnberger Straße eingemietet. Landrat Thomas Eberth hat in den ersten Wochen seiner Amtszeit bereits deutlich gemacht, dass er die Arbeitsvermittler statt in der teuren Mietlösung lieber am zentralen Standort unterbringen möchte. Langfristig stellt sich zudem die Frage, ob das Veterinäramt weiterhin in einem staatlichen Gebäude in der Leistenstraße bleiben soll.

"Das Landratsamt ist nicht nur Behörde, sondern muss auch im Raumangebot seinen Charakter als Dienstleister zeigen."
Thomas Eberth, Landrat

Problem dabei: Auf dem rund eineinhalb Hektar großen Landratsamts-Gelände rund um das denkmalgeschützte Hauptgebäude, das 1908 als "Königliches Kreis-Taubstummen-Institut" erbaut wurde, ist der Platz inzwischen knapp geworden. Vor 15 Jahren ging ein Anbau mit Zulassungsstelle und großem Sitzungssaal in Betrieb. In Richtung Bauamt lässt sich dieser Anbau nicht mehr erweitern, weil dort inzwischen eine Kindertagesstätte für die Behördenmitarbeiter entstanden ist. Und dann sind da noch die 226 Stellplätze, die das Amt aktuell nachweisen muss, und die schon heute kaum ausreichen, um die Fahrzeuge von Mitarbeitern und Kunden aufzunehmen.

Ergänzungsbau für 120 Mitarbeiter

"Das Landratsamt ist nicht nur Behörde, sondern muss auch im Raumangebot seinen Charakter als Dienstleister zeigen", sagt Landrat Eberth. Zu dem Gesamtkonzept müssten neben Büroflächen auch attraktive öffentliche Flächen gehören. Die in Auftrag gegebene Studie soll deshalb nicht nur aufzeigen, wie ein weiterer Ergänzungsbau mit 120 Arbeitsplätzen aussehen könnte. Auch die Aufenthaltsqualität im Außenbereich und das Mikroklima sollen verbessert werden, etwa durch die Entsiegelung von Asphaltflächen und mehr Grün.

Letzteres steht im Widerspruch zum Bedarf an Stellplätzen, der durch einen Erweiterungsbau weiter steigen würde. Teil der Lösung könnte nach Eberths Ansicht eine bessere ÖPNV-Anbindung sein, um insbesondere Mitarbeiter zum Umstieg vom eigenen Auto auf den Bus zu motivieren. Weiteres Ziel sei eine intelligente Bewirtschaftung des Parkraums, durch die die Zahl der erforderlichen Stellplätze verringert werden könnte. So könnten die Parkplätze außerhalb der Dienstzeit an Anwohner vermietet werden, um die Parksituation im Quartier insgesamt zu verbessern, hieß es in der Sitzung des Bauausschusses.

Tiefgarage oder Parkdeck?

Schon in der Vergangenheit wurde laut über den Bau eines Parkdecks nachgedacht, um dem Mangel an Stellplätzen abzuhelfen. Inzwischen ist auch von einer Tiefgarage die Rede, die im Rahmen der Konzeptstudie ebenfalls in Betracht gezogen werden soll. "Mit den Möglichkeiten, die uns diese Machbarkeitsstudie aufzeigt, können wir einen großen Wurf landen", sagt Landrat Thomas Eberth – mit mehr Büros, sinnvoll genutzten Parkplätzen und einem offenen Grundstück, das auch den Anwohnern einen Mehrwert bietet.

Die Mitglieder im Bauausschuss zeigten sich jedenfalls damit einverstanden, die Studie weiter zu verfolgen und konkrete Vorschläge daraus zu erarbeiten. "Jetzt heißt es, vernünftig zu planen, Varianten aufzustellen und dann zu klotzen statt zu kleckern, um das Landratsamt der Zukunft zu gestalten", formuliert Eberth den Auftrag, der ihn wohl die längste Zeit seiner noch jungen Amtszeit begleiten wird.

 
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Kommentare
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  • H. S.
    Warum muss das LRA, das ja für den Landkreis da ist, ausgerechnet in der Stadt auf beengtem Platz stehen? In z. B. Unterpleichfeld ist viel Platz (da wollte s.Oliver hin). In anderen Orten ist es sicher ähnlich. Raus mit dem LRA auf die Grüne Wiese mit Platz zum Ausbreiten, zum Parken, zum Anbauen. Wahrscheinlich holt Eberth das LRA in sein Kürnach, aber warum auch nicht?
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  • B. W.
    Never ending story.......
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