Nach dem Rekord im letzten Jahr mit rund 14 600 Musikbegeisterten setzen die Verantwortlichen beim Hafensommer in Würzburg auch in diesem Jahr wieder auf die Neugier ihres Publikums und stellen traditionelle Musikstile neuen künstlerischen Ausdrucksformen gegenüber.
Bunte Mischung lässt Grenzen verschwimmen
Auf einer Pressekonferenz stellten sie das aktuelle Programm vor. Achim Könneke, Referent für Kultur, Schule und Sport bei der Stadt Würzburg, freut sich auf den zweiten Hafensommer seiner Amtszeit: "2018 war ein toller Start für mich in Würzburg."
Kathrin Jacobs, Würzburgs neue Leiterin im Fachbereich Kultur, begeistert die bunte Mischung beim Hafensommer: „Es verschwimmen die Grenzen zwischen Jazz und Weltmusik, zwischen Pop, Klassik und Rock, zwischen Musik, Tanz, Performance und Theater, zwischen Avantgarde und Etabliertem, zwischen Jung und Alt, zwischen örtlichen Akteuren und internationalen Stars."
Juan de Marcos erstmals beim Hafensommer
Eben diese Mischung zeigt sich im Programm: Musikagent Lutz Engelhardt ist froh darüber, dass es den Organisatoren nach langen Bemühungen endlich gelungen sei, Juan de Marcos und die Afro-Cuban All Stars nach Würzburg zu holen: „Marcos hat seinerzeit den Buena Vista Social Club ins Leben gerufen, der weltweit fast märchenhaft anmutende Erfolge feierte." Jetzt vermischt er traditionelle kubanische Musik mit neuen Einflüssen. Am 20. Juli tritt er beim Hafensommer auf.
Themenabende wie die "Istanbul Night" am 2. August, bei der mit BaBa ZuLa und Gaye Su Akyol zwei Protagonisten der progressiven türkischen Musik zu Gast sind, und die "Latina Beatz" am 25. Juli mit Somos Guerreras und La Yegros, für die Feminismus und der Kampf für Frauenrechte zentrale Anliegen sind, bringen auch gesellschaftspolitische Themen zur Sprache.
Engelhardt erläutert die Zusammenstellung des Hafensommer-Programms: "Rebellion und Widerstand spielen bei zahlreichen Künstlern eine große Rolle, musikalisch wie politisch. Neue Töne, aufregende musikalische Konzepte und klare Standpunkte sind uns bei der Auswahl stets wichtig." Wichtig sei, dass der Hafensommer ein Entdeckerfestival ist und bleibt.
"Glücklich sein" als Motto der Hafentour
Die israelische Band "Shalosh" eröffnet am 19. Juli das Festival. Sie vereint verschiedene Stile, darunter Elemente von Rock, Electronic und Jazz sowie afrikanische und orientalische Einflüsse. Die Hafentour am 21. Juli steht unter dem Motto "Glücklich sein am Alten Hafen". In ihrer dritten Auflage zeigt sie, welche kulturellen Schätze rund um den Hafensommer entdeckt werden wollen. Viele offene Türen und Aktionen würden glücklich machen, sagt Hafentour-Chefin Antje Molz.
Improtheater mit Musik als neues Format
Auch die regionale Kulturszene findet sich in verschiedenen Formaten beim Hafensommer wieder. Am 24. Juli präsentieren Singer-Songwriter Markus Rill und viele Gäste mit "Songland" einen Abend der Lieblingslieder – von Rock zu Roll, von Irish Folk zu Blues und Soul, von empfindsam zu robust.
Ein neues Format beim Hafensommer ist "Radio Luv" am 29. Juli. Ralf Duggen erläutert die dahinter stehende Idee: "Warum immer nur Improtheater? Das muss doch auch mit Musik gehen." Daraus entwickelten Lena Försch und Nils Hübenbecker einen Abend, an dem musikalisches Improtheater im Mittelpunkt steht. Den Rahmen dafür bildet eine fiktive Radiosendung.
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Weitere Informationen zum Hafensommer-Programm und Kartenvorverkauf gibt es im Internet unter www.hafensommer-wuerzburg.de.