
„Hat die Polizei bei den Kontrollen am Oskar-Laredo-Platz gegen Grundrechte verstoßen, ist dies kritisch zu hinterfragen und die Polizei muss dazu Stellung beziehen", fordert Oberbürgermeister Christian Schuchardt jetzt in einer Pressemitteilung zur Razzia an der Hafentreppe. Wie berichtet, hat die Polizei dort Großkontrollen durchgeführt, die für Aufsehen bis in den Bayerischen Landtag sorgten.
Der OB fordert: "Wir müssen uns intensiv mit dem Thema auseinander setzen, um Lösungen zu entwickeln. Diese müssen die Einhaltung der Gesetze wie auch des Jugendschutzes garantieren und trotzdem friedlich feiernden Jugendlichen Freiraum lassen."
Ähnlich hatte sich zuvor der OB-Kandidat der Grünen, Martin Heilig, geäußert, nachdem er sich mit Jugendlichen und Vertretern der Polizei unterhalten hatte. Wie berichtet, sagte Heilig,dass Stadtverwaltung und Politik mithelfen müssten, Situationen wie die am Alten Hafen zu lösen. Jugendliche hätten ein Recht darauf, sich an öffentlichen Plätzen aufzuhalten. "Eine Verbotskultur bringt uns in Würzburg nicht weiter."
Stadt will mit den Jugendlichen sprechen
OB Schuchardt erklärte jetzt, dass die Jugendarbeit mit Streetworkern bereits verstärkt wurde. Seitens der Verwaltung gehe man in den nächsten Monaten in geeigneter Form auch auf die Jugendlichen direkt zu, um eine gute Lösung zu finden. "Die meisten Jugendlichen möchten einfach nur friedlich feiern. Und es ist auch unsere Aufgabe als Stadtgesellschaft dafür Sorge zu tragen, dass ein friedliches - und für die Jugendlichen - sicheres Feiern möglich ist."
Schuchardt hat einen Prüfungs- und Beratungstermin außerhalb des üblichen Turnus der Runden Tische anberaumt. „Danach werden wir über das weitere Vorgehen entscheiden."

Wie der OB weiter ausführt, war der kommunale Ordnungsdienst bei den Großkontrollen zur Deeskalierung und Aufnahme von Ordnungswidrigkeiten dabei, das Jugendamt sollte Jugendschutzrichtlinien umsetzen. "Die Kontrollen waren angezeigt, aufgrund schwerer Straftaten. Dies belegt die Mehrzahl an Raub- und Körperverletzungsdelikten, die sich auch im Bereich des Alten Hafens ereignet haben, und mehrere Haftbefehle zur Folge hatten", heißt es in der Pressemitteilung.