Ursprünglich hatte die WVV ihren Kunden eine rund 30-prozentige Preiserhöhung ab dem 1. November 2022 angekündigt. Grundlage dafür wäre die bundesweit diskutierte Gasbeschaffungsumlage gewesen. Nachdem diese nun zurückgenommen wurde, gibt es gute Nachrichten für die Kunden des Grundversorgers: "Die Belastungen aus der von der Bundesregierung kürzlich zurückgenommenen Gasbeschaffungsumlage werden für Kundinnen und Kunden der WVV nicht wirksam, sondern zurückgenommen. Dies betrifft die neuen Erdgaspreise zum 1. Oktober bzw. 1. November 2022", heißt es in einer Pressemitteilung.
Heißt im Klartext: Die angekündigte Anhebung des Arbeitspreises im Standardtarif von 9,90 Cent auf 13,02 Cent je Kilowattstunde inklusive Mehrwertsteuer ist vom Tisch. Die Preise gehen vorerst nicht nach oben.
Die Senkung der Mehrwertsteuer von 19 auf 7 Prozent für Erdgas und Fernwärme werde eins zu eins an die Verbraucher weitergegeben, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Die Redaktion hat nachgerechnet, was das für die Gaskundinnen und -kunden ungefähr bedeutet: Weil der Gaspreis bisher mit 19 Prozent besteuert wurde, wird es zunächst sogar billiger. Der Brutto-Arbeitspreis je Kilowattstunde könnte damit von 9,9 Cent auf circa 9,1 Cent sinken. Zwar drücken die weggefallene Gasbeschaffungsumlage und die gesunkene Mehrwertsteuer den Preis, die Gasspeicherumlage und die Bilanzierungsumlage bleiben aber erhalten. Genaue Preisangaben konnte die WVV am Dienstag auf Anfrage allerdings zunächst nicht machen.
Auch wenn die Verbraucherinnen und Verbraucher zunächst entlastet werden, stellt die WVV in ihrem Schreiben klar: "Es muss allerdings betont werden, dass auch durch den Wegfall der Gasumlage und durch den geplanten Gaspreisdeckel der Anstieg der Kosten für die Bürgerinnen und Bürger und die Unternehmen nur begrenzt bzw. gedeckelt wird, jedoch nicht vollumfänglich vermieden werden kann."
Die Freude über die sinkenden Gaspreise wird also voraussichtlich nicht lange anhalten. Bereits zuvor hatte die WVV unabhängig von einer Gasumlage wegen gestiegener Einkaufspreise eine Preissteigerung ab Januar 2023 angekündigt. Dazu heißt es auf Nachfrage: "Ab Jahresbeginn werden wir die Preise aufgrund der gestiegenen Beschaffungskosten erhöhen, nicht aufgrund von Umlagen. Selbstverständlich berücksichtigen wir dabei die geplante Gaspreisbremse, sobald sie vom Bund beschlossen ist."
...sicherlich nicht mehr auf das Vorjahresniveau sinken werden wird wohl niemand (angesichts der weltweiten Entwicklung) ernsthaft bezweifeln.
Ich werde jedenfalls trotz der WVV-Ankündigung einen erhöhten Monats-Abschlag beibehalten.
Wahrscheinlich kriegt man nächstes Jahr bei der Abrechnung ohnehin nichts mehr raus sondern wird noch mehr draufzahlen müssen.
Dann wird der Brocken aber nicht ganz so schwer...
https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/gasumlage-was-sie-den-wuerzburgerinnen-und-wuerzburgern-kostet-art-10893095
wurde doch erklärt, dass es außer der Gasbeschaffungsumlage auch auch die Speicher- und die Bilanzierungsumlage gibt mit insgesamt 0,629 Cent. Dieser Betrag war bei der geplanten Erhöhung dabei. Warum schaffen es jetzt die Stadtwerke, diese beiden Umlagen nicht weiterzugeben? Ist natürlich keine Beschwerde, nur eine Frage.
Uniper hatte wohl extrem billig russisches Gas gekauft und unter Weltmarktpreis weiterverkauft. Blöd wenn plötzlich kein russisches Gas mehr durch die Pipeline kommt.
Klar, für Neukunden wird es teuer. Das liegt aber an der Geldgier der Versorger und nicht am hohen Einkaufspreis. An der Börse kostet Erdgas derzeit 0,023 €/kwh. Dieser Einkaufspreis hat sich tatsächlich seit 2021 verdoppelt, deshalb muss man aber nicht den Verkaufspreis verdreifachen.
Warum steigt der Preis für alle Tarife um den gleichen Cent-Betrag, was eine unterschiedliche prozentuale Erhöhung ausmacht?