Die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs GmbH (WVV) verlangt höhere Preise für Gas. Ab November zahlen Haushalte fast ein Drittel mehr als zuvor. Die letzte Anpassung hatte es im Mai 2022 gegeben.
Im Standardtarif "Mein Frankengas Komfort L" ändert sich der Preis pro genutzte Kilowattstunde ab 1. November von 9,90 Cent auf jetzt 13,02 Cent. Der Grundpreis, also die monatliche Grundgebühr für die Bereitstellung des Gasanschlusses, bleibe gleich, heißt es von Susanna Blum aus der Pressestelle der WVV. In den aktuellen Preisblättern seien derzeit noch die Preise mit 19 Prozent Mehrwertsteuer angegeben, "weil die Info zur Mehrwertsteuersenkung auf 7 Prozent sehr kurzfristig kam", so Blum weiter.
Beispiel für einen Vierpersonenhaushalt
Als Beispiel nennt sie einen Vierpersonenhaushalt, der ungefähr 15.000 Kilowattstunden Gas im Jahr verbraucht. Bisher zahlte der Verbraucher laut Standardtarif in der Grundversorgung jährlich 1678 Euro (inklusive Mehrwertsteuer von 19 Prozent). "Nun wird es um 27 Prozent teurer, also muss sich die Familie auf Kosten von insgesamt 2126 Euro im Jahr (inklusive 7 Prozent Mehrwertsteuer) einstellen. Das sind nun 448 Euro mehr als zuvor."
Die Briefe mit der Information zur Preiserhöhung seien vergangene Woche an die Kunden versendet worden. Die Weitergabe der Gasumlagen erfolge für Geschäftskunden zum 1. Oktober 2022, für Privatkunden zum 1. November 2022. Eine erneute Preisanpassung für Gas sowie eine Anpassung der Stromkosten werde es zum 1. Januar 2023 geben, so Blum aus der Pressestelle weiter.
Sondertarife sind nicht mehr möglich
Die Grundversorgung für Privatkunden und Ersatzversorgung für Gewerbekunden sei natürlich möglich (Mainfranken Gas Komfort), aber es könnten keine attraktiven Sondertarife angeboten werden.
Wie die WVV im Vergleich zu anderen Energieanbietern abschneide, "dazu liegen uns keine Daten vor", so Blum. Laut dem Vergleichsportal Verivox sei die WVV aber momentan der günstigste Anbieter in der Region, heißt es aus der Pressestelle.
Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version hieß es, dass es den Standardtarif „Mein Frankengas Komfort L“ für Neukunden nicht gibt. Das stimmt so nicht, es sind aber keine zusätzlichen Sonderprodukte verfügbar, d.h. derzeit ist kein Vertragsabschluss außerhalb der Grund- oder Ersatzversorgung möglich.
Wenn man den neuen Preis mit dem Preis vergleicht, der bis zum 30. April galt, ist die Steigerung 88 Prozent (nur Arbeitspreis und mit 7 % Mehrwertsteuer gerechnet).
@ klafie:
Der Spotmarktpreis für Gas beträgt zur Zeit 35,2 ct/kWh.
Ein Preis von 13 ct/kWh ist also nicht Gewinnmaximiert. Er resultiert aus langfristigen günstigeren Verträgen der WVV.
Vergleichen ist angesagt nicht jammern und ablehnen.
Leider nicht. Der Brief ist zweitrangig. Soweit ich weiß, reicht es, wenn der Anbieter die neuen Preise auf seiner Hompage veröffentlicht, zumindest aber in der Tageszeitung. Er muss die Preise auf jeden Fall öffentlich machen.
Was nützen da leere Worthülsen von wegen man bekomme von Staat Zuschüsse? Man sieht es bei der Ahrltal-Flut letztes Jahr, wie viele Menschen heute noch auf ihren Zuschuß warten und unüberwindliche bürokratische Hürden überwinden müssen. Im nächsten Jahr bei den Wahlen in Bayern werden unsere Volksparteien, ob csu oder SPD ein böses Erwachen erleben, wenn sie in das Niemandsland des Vergessens abrutschen.
Wo?
Egal wo ihr jetzt GAS kauft, jeder Anbieter muss seine Bezugskosten und Gesetzlichen Vorgaben durchreichen. Ob diese gerechtfertigt sind oder durch Panikmache am Markt entstanden sind - Drauflegen kann keiner.
Und ob hier aus Berlin oder woher auch immer Wählergeschenke für die Krise bekommt oder nicht, bezahlt werden muss die Zeche und es hilft nur eines: EINSPAREN!!!!!!
So funktioniert der Markt - viele haben vor Wochen die Butter im Regal liegen gelassen und schon sinken wieder die Preise.