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Würzburg
Würzburger Bischof: "Papst sieht Laien in der Verantwortung"
Nun hat sich auch der Würzburger Bischof Franz Jung zum Papst-Schreiben "Querida Amazonia" geäußert. Ebenso der verheiratete Priester Edgar Büttner. Ihre Meinungen dazu.
Auch Würzburgs Bischof Franz Jung hat sich nun zum Papst-Schreiben 'Querida Amazonia' geäußert.
Foto: Christine Jeske | Auch Würzburgs Bischof Franz Jung hat sich nun zum Papst-Schreiben "Querida Amazonia" geäußert.
Christine Jeske
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:12 Uhr

Das Papst-Schreiben zur Amazonas-Synode "Querida Amazonia" (Geliebtes Amazonien) ruft weiter Reaktionen hervor. Nun äußerte sich der Würzburger Bischof. Eingangs würdigt Franz Jung die "umfassende Vision für Amazonien", die der Papst entfalte und dass er die soziale, kulturelle, ökologische und kirchliche Dimension des Lebens im Amazonasgebiet beleuchte. Der Bischof geht aber auch auf die Stellen im Papst-Schreiben ein, die besonders kommentiert wurden: Zölibatsfrage, Viri probati (bewährte Männer), Priestertum der Frauen.

Wer erwartet hatte, dass der Papst sich dazu äußern würde, der sei enttäuscht worden, so Jung. "Allerdings war realistischerweise auch gar nicht zu erwarten gewesen, dass der Papst Regelungen für eine einzelne Ortskirche treffen würde, die Auswirkungen auf die Weltkirche haben. Denn die genannten Fragen bedürfen nun einmal einer weltkirchlichen Beratung und Beantwortung."

"Der Papst misstraut einer reinen Versorgungspastoral durch Amtsträger."
Bischof Franz Jung zum Papst-Schreiben "Querida Amazonia"

Unabhängig davon sind nach Meinung des Bischofs die Ausführungen des Papstes auch für andere Ortskirchen in den Umbrüchen unserer Tage höchst bedenkenswert. "Denn der Papst misstraut einer reinen Versorgungspastoral durch Amtsträger." Ihm liege daran, dass das Glaubensleben in den Gemeinden selbst wächst. Dazu sieht der Papst laut Jung ausdrücklich die Laien in der Verantwortung, deren Engagement er gefördert wissen will, besonders auch das der Frauen.

"Zum wiederholten Mal lässt Franziskus diese Frage offen."
Edgar Büttner, verheirateter Priester, zu den Äußerungen des Papstes zum Zölibat
Edgar Büttner, verheirateter katholischer Priester, sieht beim Thema 'Zölibat' die deutschsprachige Kirche gefragt. 
Foto: Archiv Büttner | Edgar Büttner, verheirateter katholischer Priester, sieht beim Thema "Zölibat" die deutschsprachige Kirche gefragt. 

Edgar Büttner, der 1978 in Würzburg geweihte und seit Jahren verheiratete katholische Priester, findet es gut, dass das Wort "Zölibat" im Papst-Schreiben nicht vorkommt. Zum wiederholten Mal lasse Franziskus diese Frage offen. "Gemessen an den Erwartungen ist das wenig. Gemessen an Befürwortern des Pflichtzölibats, darunter amtierende deutsche Kardinäle – auch Reinhard Marx – ist das viel."

Lesen Sie auch: Verheiratete Priester: "Viele werden totgeschwiegen"

Für Büttner "sind wir als deutschsprachige Kirche gefragt. Welche Richtung die Laien, die Bischöfe und Priester beim Synodalen Weg einschlagen werden ist jedoch (auch für den Papst) unklar". Amazonien sei überall. Die Christen der Südhalbkugel seien nicht dazu da, unsere pastoralen Probleme zu lösen. "Das müssen wir schon selbst hinkriegen und das können wir auch", ist sich Büttner sicher, der im Forum "Priesterliche Existenz heute" beim Synodalen Weg mitdiskutiert.

 
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  • M. F.
    Ich würde sagen: Mädels/Frauen tretet alle aus der Kirche aus. Die wollen nur euer bestes (und zwar euer Geld in Form von Kirchensteuern und Spenden). Aber euch möchte die Kirche leider nicht. Es wird sich in der Kirche nur etwas ändern wenn die Frauen mitreden und Ämter bekleiden dürfen (auch als Päpstin).
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  • H. M.
    Wie würde die Kirche wohl dastehen, wenn alle Frauen ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten in der Kirche einstellen oder gar aus der Kirche austreten würden?? Die Kirchenoberen wären total aufgeschmissen!! Liebe Frauen, einen Versuch wäre es wert!
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  • M. B.
    Die Laien wurden lange missachtet, jetzt sollen sie in der Verantwortung stehen ? Vor 50 Jahren stand kein Mädchen als Ministrant vorm Altar. Jetzt sind sie herzlich willkommen. Frauen als Kommunionhelfer wären 1970 ein Skandal gewesen. Die katholische Kirche ist daher unglaubwürdig Herr Jung weil sie immer nur ein Stückchen auf Frauen zugeht wenn es personaltechnisch eng wird. Die katholische Kirche soll zeigen, dass sie Frauen in allen Ebenen akzeptiert. Priester mit Frau und Kind sind das Natürlichste was es gibt. Jesus hat nichts dagegen. Nur die Päpste der letzten 1000 Jahren. Setzen sie sich für Frauen in allen Ebenen in der katholischen Kirche ein dann gewinnen auch sie wieder an Glaubwürdigkeit Herr Jung.
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  • R. B.
    Tja Herr Jung, Ihre Antworten sind im Stile eines Politikers, viel geredet und nichts gesagt, aber mehr hätte ich von Ihnen ehrlich gesagt auch nicht erwartet. Sie sind leider keiner der auch mal gegen den Strom schwimmt, Sie lassen sich dann doch lieber im Wortschwall der Gehorsamen mittreiben. Ihre Aussage " mir liegt daran, dass das Glaubensleben in den Gemeinden selbst wächst. Dazu sieht der Papst laut Jung ausdrücklich die Laien in der Verantwortung, deren Engagement er gefördert wissen will, besonders auch das der Frauen." Das ist ja nicht Neues lieber Herr Jung, die Laien halten diesen "Laden" seit Jahrzehnten aufrecht, darunter mindestens die Hälfte Frauen. Sie haben alles schön salbungsvoll verpackt, aber letztlich ist alles sprachloses Geschwätz.
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